Kinostart: 3. Oktober 2013
Gastrezension von Florian Schneider
Konzertfilm // 32 Millionen Dollar Produktionskosten, 24 Kameras auf der Bühne und in den Hallen in Edmonton und Vancouver, eine gigantische Bühne mit bekanntem Equipment aus der 32jährigen Bandgeschichte, gedreht in 3D und an mehreren Konzertabenden – Metallica lassen es bombastisch krachen in ihrem Konzertfilm.
Und, was ja nicht unwichtig ist: Auch Sound und Performance der Band vermögen durchweg zu begeistern. Damit aber nicht genug: Neben den abgefilmten Live-Konzerten der Band enthält „Metallica – Through The Never“ eine zusätzliche Spielfilmhandlung, die parallel zum Geschehen auf der Bühne abläuft: Der Roadie Trip (Dane DeHaan) erhält gleich zu Beginn des Konzertes den Auftrag, aus einem liegengebliebenen Truck eine Tasche zu holen. Die Tasche enthält angeblich etwas für die Band äußerst Wichtiges. Trip wirft sich daraufhin einen Trip (!) ein und macht sich auf den Weg. Es wird eine apokalyptische Reise für den jungen Mann – ins Innere seines Bewusstseins und in die Themenwelt der auf der Bühne dargebrachten Metallica-Songs. Kein angenehmes Schicksal, bei Titeln wie „For Whom The Bell Tolls“ oder dem Kriegsdrama „One“ (basierend auf dem großartigen Drama „Johnny zieht in den Krieg“, 1971).
Über Sinn oder Unsinn einer solchen Spielfilmhandlung bei einem Konzertfilm lässt sich trefflich streiten, zumal sie für sich genommen nicht über einen visualisierten Drogentrip hinauskommt. Doch auf einer Metaebene betrachtet, funktioniert der fiktionale Teil durchaus als Allegorie auf die Bandgeschichte (inklusive Verkehrsunfall) und deren musikalische Themenwelten. Einem Anspruch auf visuelle Umsetzung dieser Themenwelten ist allerdings bereits durch die grandiose Bühnenshow Genüge getan. Dort kommen zahlreiche altbekannte Requisiten zum Einsatz, etwa ein elektrischer Stuhl („Ride the Lightning“), eine brüchige Justizia („… And Justice for All“) und eine Friedhofslandschaft voller Kreuze („Master of Puppets“) – ganz zu schweigen von dem Stroboskopfeuerwerk, das bei „One“ abgefackelt wird.
Der offizielle Soundtrack ist am 20. September als Doppel-CD und Doppel-LP erschienen – dort natürlich ohne Spielfilmhandlung.
Setlist:
01. The Ecstasy of Gold
02. Creeping Death
03. For Whom the Bell Tolls
04. Fuel
05. Ride hhe Lightning
06. One
07. The Memory Remains
08. Wherever I May Roam
09. Cyanide
10. …And Justice for All
11. Master of Puppets
12. Battery
13. Nothing Else Matters
14. Enter Sandman
15. Hit the Lights
16. Orion (Abspann)
Länge: 92 Min.
Altersfreigabe: FSK 16
USA 2013
Regie: Nimród Antal
Drehbuch: Nimród Antal
Darsteller/Mitwirkende: Dane DeHaan, James Hetfield, Lars Ulrich, Kirk Hammet, Robert Trujillo
Verleih: Ascot Elite / Paramount
Copyright 2013 by Florian Schneider
Fotos & Trailer: © 2013 Ascot Elite / Paramount