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Archiv für den Monat August 2014

The Return of the First Avenger – Die Hydra hat immer noch einige Köpfe zu viel

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Captain America – The Winter Soldier

Von Florian Schneider

Fantasy-Action // Die Fortsetzung der Comic-Saga um den Supersoldaten Steve Rogers (Chris Evans) alias Captain America wurde zum Kinostart in diesem Blog bereits ausführlich besprochen, weshalb an dieser Stelle auf eine Inhaltsangabe verzichtet wird. Vielmehr sollen hier einige Worte über das glorreiche Kino-Franchise- Projekt Marvel Cinematic Universe verloren werden.

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Captain America und Natasha Romanoff aka Black Widow arbeiten gemeinsam für S.H.I.E.L.D.

Anfang des neuen Jahrtausends rang sich die legendäre Comicschiede Marvel dazu durch, nicht mehr einfach nur Lizenzen für ihre Storys und Superhelden an diverse Produktionsfirmen zu verhökern, um dann dabei zuzusehen, wie entweder ordentlich Reibach gemacht wurde („Spider-Man“) oder grandiose Flops entstanden („Daredevil“, „Elektra“); vielmehr beschlossen die Entscheider bei Marvel, über das Marvel Cinematic Universe eine eigenständige Vision von filmischen Superhelden-Adaptionen zu realisieren, ja, einen regelrechten Superheldenkosmos rund um „The Avengers“ und S.H.I.E.L.D. auszubilden. Da konnte man durchaus von einer gewissen Risikobereitschaft sprechen – das Filmgeschäft ist schließlich teuer und Kassenerfolge sind nicht planbar.

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Captain America muss sich einer Armee aus Verschwörern erwehren

Zum Glück für Marvel und die Fans war bereits die erste Eigenproduktion, „Iron Man“ 2008 ein enormer Erfolg. Die Erfolgsgeschichte ist bis heute ungebrochen (momentan räumen die „Guardians of the Galaxy“ an den Kinokassen ab), weshalb sich Comicfreunde zu Recht auf eine weitere Ausdehnung des marvelschen Superheldenkosmos freuen dürfen.

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Es ist keine gute Idee, sich dem Captain in den Weg zu stellen

So gesehen ist „The Return of the First Avenger“ lediglich ein kleines Puzzlestück in einer noch lange nicht zu Ende erzählten Geschichte. Womöglich wird auch 2015 mit „Avengers – Age of Ultron“ nicht das letzte Wort gesprochen werden. Doch dass die einzelnen Filmteile auch für sich selbst funktionieren müssen (und jeder für sich seine Kosten wieder einspielen muss), versteht sich von selbst – es ist eine Mission, die Captain America (Chris Evans) auch in seinem zweiten Solo-Auftritt in diesem Jahrzehnt spielend und mit Bravour meistert.

Zur Rezension anlässlich des Kinostarts geht’s auch hier. Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Jenny Agutter, Scarlett Johansson und Elizabeth Olsen haben wir in unserer Rubrik Schauspielerinnen aufgelistet, Filme mit Chris Evans, Frank Grillo, Samuel L. Jackson, Thomas Kretschmann, Anthony Mackie und Robert Redford in der Rubrik Schauspieler.

Veröffentlichung: 14. August 2014 als Blu-ray-Steelbook (inkl. 3D- und 2D-Fassung), 3D Blu-ray (inkl. 2D-Fassung), Blu-ray und DVD

Länge: 136 Min. (Blu-ray), 130 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 12
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Türkisch
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Italienisch, Türkisch
Originaltitel: Captain America – The Winter Soldier
USA 2014
Regie: Anthony Russo, Joe Russo
Drehbuch: Christopher Markus, Stephen McFeely, nach der Comicvorlage von Joe Simon and Jack Kirby
Besetzung: Chris Evans, Scarlett Johansson, Cobie Smulders, Sebastian Stan, Emily VanCamp, Samuel L. Jackson, Robert Redford, Hayley Atwell, Dominic Cooper, Thomas Kretschmann, Frank Grillo, Stan Lee, Jenny Agutter, Elizabeth Olsen
Zusatzmaterial: Featurette: Steve Rogers Notizbuch, zusätzliche Szene: S.H.I.E.L.D. verfolgt Captain America, nur Blu-ray: Audiokommentar, Gag Reel, Insiderblick auf Captain Americas Kampfplätze, am Set mit Anthony Mackie, zusätzliche & erweiterte Szenen
Vertrieb: Walt Disney

Copyright 2014 by Florian Schneider
Fotos & Packshot: © 2014 Walt Disney / Marvel

 

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Unheimliche Begegnung der dritten Art – Vom Staunen über das Neue und Fremde

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Close Encounters of the Third Kind

Gastrezension von Sven Wedekin

Science-Fiction // Ein Pick-up Truck fährt des Nachts über eine einsame Landstraße, über die sich ein wunderschöner Sternenhimmel erstreckt. Der Fahrer des Wagens hat jedoch keinen Blick für das mit Abertausenden Lichtpunkten gesprenkelte Himmelszelt. Er hat sich verfahren und fährt rechts ran, um einen Blick auf seine Straßenkarte zu werfen. Unvermittelt setzt der Motor seines Trucks aus und wie von Geisterhand schaltet sich die Innenbeleuchtung des Führerhauses ab.

Plötzlich erstrahlt ein ultrahelles Licht, das so grell ist, als hätte Gott persönlich seinen stärksten Suchscheinwerfer auf den Truck gerichtet. Gleichzeitig ertönt ein dumpfes Brummen. Der Fahrer erschrickt und blickt aus dem Seitenfenster nach oben, um den Ursprung des unheimlichen Leuchtens zu ergründen, aber er wird so stark geblendet, dass er nichts erkennen kann. Ein paar Sekunden später ist der Spuk vorbei. Das Licht erlischt, das Brummen verstummt, zurück bleibt ein ratloser Mensch, der zum ersten Mal in seinem Leben eine Begegnung mit der Welt außerhalb seiner Alltagserfahrung gemacht hat …

Kindheitserlebnis prägt Steven Spielberg

Anfang der 50er-Jahre, irgendwo in den USA: Ein kleiner Junge namens Steven Spielberg wird mitten in der Nacht von seinem Vater geweckt und mit den Worten, er habe ein Abenteuer mit ihm vor, ins Auto geschleppt. Sie fahren zu einem abgelegenen Feld, auf dem sich bereits zahlreiche Menschen versammelt haben. Nach kurzer Zeit wird die Menge Zeuge eines spektakulären Meteorschauers. Hunderte kleiner Sternschnuppen schießen innerhalb weniger Minuten wie Leuchtspurgeschosse über den Himmel. Dieses Ereignis prägt den kleinen Steven für sein ganzes Leben: Zum ersten Mal wird er in jener Nacht mit den Weiten des Universums konfrontiert.

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Roy hat ein Erweckungserlebnis

Nahezu ein Vierteljahrhundert später hat sich Steven Spielberg mit seinem Überraschungshit „Der weiße Hai“ den Ruf als Hollywoods neues Wunderkind erworben. Das gibt ihm die Freiheit, einen Film über ein Thema zu drehen, das ihn seit dem Kindheitserlebnis beschäftigt: der friedlichen Kontaktaufnahme von überlegenen außerirdischen Wesen mit der Menschheit.

Bis zu jener Zeit wurden Aliens im Science-Fiction Film überwiegend als Aggressoren dargestellt, welche die menschliche Zivilisation versklaven bzw. gleich ganz ausrotten wollen. Spielberg jedoch wählte für „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ einen völlig anderen Ansatz: Seine Weltraumbesucher sind der Menschheit friedlich gesonnen.

Mysteriöse Zeichen

Hauptfigur des 1977 in die Kino gekommenen Films ist der Kraftwerksingenieur Roy Neary (Richard Dreyfuss), dessen bis dato durch und durch normales Vorstadtdasein durch die eingangs geschilderte UFO-Sichtung völlig durcheinandergebracht wird. Roys Ehefrau und seine drei Kinder erkennen ihn fortan nicht mehr wieder. Er entwickelt eine Besessenheit für UFOs, die ihn völlig vereinnahmt. Gleichzeitig hat Roy immer wieder Visionen von einem rätselhaften Berg, die offensichtlich mit seiner UFO-Sichtung zusammenhängen.

Zur selben Zeit beschäftigen sich der französische Wissenschaftler Lacombe (François Truffaut) und sein Team mit der Untersuchung mysteriöser Zeichen auf der ganzen Welt: So tauchen in der mexikanischen Wüste Flugzeuge der U.S. Air Force auf, die vor Jahrzehnten spurlos verschwanden. Wenig später wird mitten in der Wüste Gobi ein ebenfalls seit langer Zeit verschollenes Frachtschiff aufgefunden, das offenbar von einer unbekannten Kraft hierher transportiert wurde. Ebenso wie bei den Flugzeugen fehlt auch bei dem Schiff jede Spur von der Crew.

Kurze Zeit später empfangen die Forscher um Lacombe mit einem Radioteleskop scheinbar sinnlose Abfolgen von Zahlen, von denen sich schließlich herausstellt, dass es sich um die geographischen Koordinaten des Devils Tower handelt, einem Tafelberg im US-Staat Wyoming.

Unterdessen nimmt Roy Nearys UFO-Manie groteske Züge an. Er glaubt die markante Form des Berges aus seinen Visionen an allen möglichen Orten zu sehen. Seiner Familie macht er damit zunehmend Sorgen. Als er schließlich beginnt, mitten im Wohnzimmer aus Abfall ein riesiges Modell des Berges zu errichten, verlässt seine Frau ihn mit den Kindern.

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Der kleine Barry verschwindet

Kurz darauf sieht Roy im Fernsehen einen Bericht über ein Zugunglück in der Nähe des Devils Tower. Sofort erkennt er „seinen“ Berg. Als er sich dorthin begibt, stellt er fest, dass die Umgebung des Berges vom Militär evakuiert und hermetisch abgeriegelt wurde – durch das Zugunglück sind angeblich für Menschen hochgefährliche Chemikalien in die Umwelt geraten. Roy trifft auf Jillian Guiler (Melinda Dillon), deren kleiner Sohn Barry vor kurzer Zeit von Außerirdischen entführt wurde. Auch sie hatte Visionen vom Devils Tower und will dort Hinweise auf Barrys Verbleib finden. Die beiden entdecken, dass viele andere Menschen aus dem ganzen Land an diesem Ort sind – alle mit ähnlichen Erlebnissen wie Roy und Jillian.

Auf der Suche nach dem Kind in uns

Für Steven Spielberg war die Realisierung dieses Films die Erfüllung eines Kindheitstraums, was besonders an der Darstellung der Hauptfigur Roy Neary zu erkennen ist: Sie ist ganz eindeutig ein Spiegelbild des jungen Spielberg. Seine außergewöhnliche Erfahrung weckt das Kind in ihm, was sich in einer Sehnsucht nach dem Übernatürlichen ausdrückt, die ihn von seiner „normalen“ Umwelt mehr und mehr entfremdet.

Spielberg erklärte einmal, dass die Hauptfiguren seiner Filme stets eine gewisse charakterliche Ähnlichkeit mit ihm selbst haben. Als Sohn eines Air-Force Offiziers fiel es dem Regisseur in seiner Kindheit stets schwer, Freunde zu finden, da die Familie in schneller Folge von einem Ort zum anderen gezogen ist. Durch sein nächtliches Erlebnis mit dem Meteorschauer entstand jedoch ein Bewusstsein für die Weite des Universums in ihm, das es ihm erleichterte. mit seiner Einsamkeit zurechtzukommen. Obendrein löste es sein bis heute anhaltendes Interesse an Astronomie und UFOs aus.

Den gleichen Bewusstseinswandel macht auch die Figur des Roy Neary durch. Bei ihm setzt nach der UFO-Sichtung eine Vereinsamung ein, die hauptsächlich aus dem Unverständnis seiner Familie resultiert. Nur die junge Mutter Jillian ist in der Lage, Roys Obsession nachzuvollziehen, da sie als einziger Mensch in seiner unmittelbaren Umgebung eine ähnliche Erfahrung mit einer fremden Welt gemacht hat.

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Der erste Kontakt: Ein Raumschiff ist gelandet

Clevererweise vermeidet es Spielberg , eine Liebesbeziehung zwischen diesen Charakteren zu etablieren. Es geht ihm stattdessen einfach darum, zwei Menschen zusammenzuführen, die aufeinander angewiesen sind, um hinter das Geheimnis ihrer außergewöhnlichen Erfahrungen zu kommen.

Das kindliche Staunen

Die Suche nach diesem Geheimnis konfrontiert sie beide schließlich mit dem ultimativen Fremden. Spielberg inszeniert die Kontaktaufnahme der Wissenschaftler um Lacombe mit den Außerirdischen wie eine quasi-religiöse Offenbarung inszeniert, die von den beiden Hauptfiguren mit dem ehrfürchtigen Staunen zweier Kinder beobachtet wird.

Es gelingt dem Regisseur auf geniale Weise, zu vermitteln, wie der Horizont des Menschen durch den Erstkontakt mit diesen Wesen erweitert wird. Spielberg nutzt die UFO-Besessenheit seiner Protagonisten, um die Sehnsucht des Menschen nach einem höheren Sinn im Leben aufzuzeigen, die wir alle von Natur aus in uns tragen, die aber im Laufe unseres Erwachsenwerdens bei den meisten von uns verloren geht. In einer Welt, in der wir durch familiäre und berufliche Verpflichtungen dazu gezwungen sind, uns stets mit kleineren und größeren Alltagsproblemen herumzuschlagen, verkümmert die uns angeborene Fähigkeit des Staunens über die Welt, in der wir leben. Wir beginnen irgendwann unweigerlich, Dinge als selbstverständlich anzusehen, die ganz und gar nicht selbstverständlich sind.

UFO-Sichtung als Offenbarung

„Unheimliche Begegnung der dritten Art“ konfrontiert uns mit dieser Sehnsucht. Seine nächtliche UFO-Sichtung erinnert Roy Neary daran, dass es in seinem Leben eine Lücke gibt, die sich mit dem Älterwerden aufgetan hat. In gewisser Weise ist er ein erwachsen gewordener Elliott, dem Jungen, der in Spielbergs 1982er-Kinohit „E.T. – Der Außerirdische“ Bekanntschaft mit dem Titelhelden macht. Am Ende fasst Roy einen Entschluss, der für ihn der erste Schritt in ein völlig neues Leben ist – so wie unsere eigene Welt, als wir noch Kinder waren, für uns fremdartig und im eigentlichen Sinn des Wortes erstaunlich gewesen ist.

Steven Spielbergs Film ist daher für alle empfehlenswert, die sich daran erinnern wollen, wie wichtig es ist, sich einfach über unsere Welt zu wundern und dabei neugierig auf das Fremde zu sein. Er zeigt uns, dass es keinen Grund gibt, Angst vor dem Unbekannten zu haben, und dass wir unsere Welt vielleicht zu einem besseren Ort machen können, wenn wir uns dieser uns allen angeborenen Offenheit für alles Neue besinnen.

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme von Steven Spielberg haben wir in unserer Rubrik Regisseure aufgelistet, Filme mit Richard Dreyfuss und Lance Henriksen unter Schauspieler.

Veröffentlichung: 22. November 2007 als 30th Anniversary Ultimate Edition 2-Disc Blu-ray und 3-Disc DVD

Länge: 137 Min. (Blu-ray), 137 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 12
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
Originaltitel: Close Encounters of the Third Kind
USA 1977
Regie: Steven Spielberg
Drehbuch: Steven Spielberg
Besetzung: Richard Dreyfuss, François Truffaut, Teri Garr, Melinda Dillon, Bob Balaban, Lance Henriksen
Zusatzmaterial (teils nur Blu-ray): Original Kinofassung, Special Edition, Director´s Cut – Der Überblick (Wissenswertes über die unterschiedlichen Schnittfassungen), Dokumentationen: Steven Spielberg: 30 Jahre „Unheimliche Begegnung der Dritten Art“, Making-of, 1977 – Filmdokumentation, entfallene Szenen, Entwicklung der Story: Storyboard Vergleiche, Storyboardgalerien, Bilder von der Drehortsuche, Zeichnungen vom Mutterschiff von Ralph McQuarrie, Hinter den Kulissen, Produktionsteam, Fotogalerie, Marketing: Die Originalfassung im Kino, Special Edition, Trailer
Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment

Copyright 2014 by Sven Wedekin
Fotos & Packshot: © 2014 Sony Pictures Home Entertainment

 
 

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Street Fighter – Assassin’s Fist: Round 1, fight!

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Street Fighter – Assassin’s Fist

Von Matthias Holm

Action // Gute Videospielverfilmungen kann der geneigte Fan suchen, bis er schwarz wird. Außer dem atmosphärischen ersten „Silent Hill – Willkommen in der Hölle“ gibt es kaum eine Adaption, die dem Geist der Vorlage gerecht wird. Da muss erst eine Webserie kommen, um mein Vertrauen wiederherzustellen.

Japan, 1988: Ryu (Mike Moh) und der aufbrausende Ken Masters (Christian Howard) sind seit ihrer Kindheit beim Martial-Arts-Meister Goken (Akira Koieyama) in der Ausbildung. Kurz bevor der gelangweilte Ken abhauen möchte, entschließt sich Goken, seine beiden Schüler in die geheimen Techniken des Ansatsuken einzuweihen – eines besonderen Kampfstils. Das ruft allerdings einen Dämon aus Gokens Vergangenheit auf den Plan.

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Zwischen Ryu (l) und Ken geht es heiß her

Prügelspiele wie „Street Fighter“ oder „Tekken“ sind ja nicht unbedingt für ihre großartigen Geschichten bekannt. Die miese Story ist einer der Gründe, warum die „Street Fighter“-Verfilmung von 1994 mit Jean-Claude Van Damme so schlecht ist. Ein anderer ist der kaum vorhandene Bezug zum Original. Auf diesen Punkt konzentriert sich aber „Street Fighter – Assassin’s Fist“: Die Serie zollt der Spielvorlage in jeder Sekunde Respekt. So werden beispielsweise die Bewegungen der Spielfiguren genau nachgeahmt. Zudem erzählt der Film die Geschichte von Anfang an.

Dass sie am Anfang nur als Webserie produziert wurde, die man auch gratis bei YouTube schauen kann, ist dabei kein Manko. Die Schauspieler sind keine Charakterdarsteller, das müssen sie aber auch nicht sein. Die Spezialeffekte sind doch sehr deutlich als solche zu erkennen, das tut dem Spaß aber keinen Abbruch. Über die Maske des bösen Dämons Akuma legen wir mal den Mantel des Schweigens.

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Was verbirgt Goken (Mitte) vor seinen Schülern?

Obwohl Ryu und Ken seid ihrer Kindheit Freunde sind und zusammen sogar das Videospiel „Mega Man 2“ spielen, schwingt in fast jeden Dialog ihre tiefe Rivalität mit. Schließlich kann nur einer der beste Schüler sein. Kein Wunder, dass es ordentlich zur Sache geht, wenn sie im Training gegeneinander antreten. Die Kämpfe sind hervorragend choreographiert, man merkt, dass die Macher selbst Kampfsportler sind. Das gibt dem Treiben trotz Energiebällen und Dämonen eine realistische Note.

Witzige Anspielungen („Wer ist Dan?“), Nähe zum Original und eine gar nicht so langweilige Geschichte, mehr kann das Fan-Herz nicht verlangen. Hinzu kommen die perfekt inszenierten Kämpfe – fertig ist eine ideale Videospielverfilmung. Hoffentlich kommt über den Blu-Ray-Verkauf genügend Geld zusammen, um eine Fortsetzung zu produzieren. Der Grundstein dafür wird nach dem Abspann gelegt.

Videospielverfilmungen haben wir in der Rubrik Filmreihen aufgeführt.

Veröffentlichung: 29. August 2014 als Blu-ray-Steelbook, Blu-ray und DVD

Länge: 140 Min.
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Niederländisch
Originaltitel: Street Fighter – Assassin’s Fist
GB 2014
Regie: Joey Ansah
Drehbuch: Joey Ansah & Christian Howard
Besetzung: Akira Koieyama, Christian Howard, Mike Moh, Togo Igawa, Joey Ansah
Zusatzmaterial: Wendecover, Kens Videotagebuch, Making-Of, Deleted Scenes, Audiokommentar des Regisseurs, Outtakes, Trailer, Exklusiver Epilog
Vertrieb: polyband/WVG

Copyright 2014 by Matthias Holm
Fotos & Packshot: © 2014 polyband/WVG

 

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