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Archiv für den Monat November 2014

Die Schneekönigin – Sowjet-Märchen nach Hans Christian Andersen

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Snezhnaya koroleva

Zeichentrick-Märchen // Bei der Sichtung des erfolgreichen Computertrick-Abenteuers „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ saß ich neben meinen Töchtern, da dämmerte es mir, als Kind eine andere, weniger freie Adaption von Hans Christian Andersens Märchen gesehen zu haben: „Die Schneekönigin“ als Zeichentrickfilm. Kurze Suche im Netz ergab, dass es sich um die sowjetrussische 1957er-Verfilmung gehandelt haben mag. Also flugs erworben und nun – erneut mit den Kleinen – angetestet. Ergebnis: Kann sein, dass es der Film aus der Erinnerung war, vielleicht war es aber auch ein anderer.

Das dänische Sandmännchen erzählt

Ole Lukøje, das dänische Sandmännchen, erzählt eine bittersüße Geschichte: das Märchen von Gerda und Kai. Eines Abends mitten im Winter sitzen die zwei Nachbarskinder bei Gerdas Großmutter, die ihnen von der Schneekönigin und deren Palast erzählt. Da erscheint die Schneekönigin am Fenster, einer ihrer Eissplitter trifft Kai mitten ins Herz. Aus dem so warmherzigen Knaben wird ein frecher und kaltherziger Junge, den die Eiskönigin schließlich zu sich in ihren Palast holt. Doch die tieftraurige Gerda will den Verlust nicht hinnehmen und begibt sich auf eine abenteuerliche Suche nach dem Eispalast und Kai.

Etwas gruselig für die ganz Kleinen

Zugegeben: Der Zeichentrickstil wirkt heute arg antiquiert, die Bildqualität lässt zu wünschen übrig. Farben könnten knackiger, Konturen schärfer sein. Allein aus nostalgischen Gründen ist das düstere Märchen aber einen Blick wert. Stichwort düster – die FSK-6-Freigabe ist gerechtfertigt. Zwar passiert nicht viel Böses, der traurige Grundton und einige finster gezeichnete Gestalten lassen „Die Schneekönigin“ aber für jüngere Kinder etwas gruselig erscheinen. Wenn man seinen Kindern nur die neuesten Disney-, Pixar- und DreamWorks-Filme zeigt, dürften die lieben Kleinen bei der Sichtung womöglich etwas enttäuscht sein. Dennoch bringt die Märchenverfilmung aus der Sowjetunion eine schöne altmodische Farbe ins Kinderfilmregal.

Veröffentlichung: 10. Oktober 2011 als DVD

Länge: 60 Min.
Altersfreigabe: FSK 6
Sprachfassungen: Deutsch
Untertitel: keine
Originaltitel: Snezhnaya koroleva
UdSSR 1957
Regie: Lev Atamanov
Drehbuch: Lev Atamanov, Nikolay Erdman, Georgiy Grebner, Nikolai Zabolotsky (Verse), nach einem Märchen von Hans Christian Andersen
Zusatzmaterial: Trailershow, Wendecover
Vertrieb: Icestorm Distribution GmbH

Copyright 2014 by Volker Schönenberger
Packshot: © 2014 Icestorm Distribution GmbH

 

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Die Maske runter! Bogie als Chefredakteur

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Deadline – USA

Von Volker Schönenberger

Krimidrama // Ed Hutcheson (Humphrey Bogart) hat Sorgen: Der Chefredakteur der investigativen „The Day“ muss sich mit dem drohenden Verkauf und damit Ende seiner Zeitung beschäftigen. Gleichzeitig will er seine Ex-Frau Nora (Kim Hunter) zurückgewinnen, doch die hat sich neu verlobt. Einer von Hutchesons Reportern untersucht derweil eine Korruptionsaffäre um den kriminellen Geschäftsmann Thomas Rienzi (Martin Gabel).

Vom Regisseur von „Elmer Gantry“

Zu den bekanntesten Arbeiten von Drehbuchautor und Regisseur Richard Brooks gehören „Elmer Gantry“, für dessen Skript er 1961 den Oscar erhielt, und „Kaltblütig“ (1967) nach Truman Capotes Tatsachenroman. Auch zwei Tennessee-Williams-Stücke inszenierte Brooks: 1958 „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ mit Elizabeth Taylor und Paul Newman sowie 1962 „Süßer Vogel Jugend“ mit Geraldine Page und Paul Newman.

Im September bei uns erstmals auf DVD erschienen, hat Pidax Film-Klassiker nun sogar für den Februar 2015 eine Blu-ray-Veröffentlichung von „Die Maske runter!“ angekündigt. Das Schwarz-Weiß-Bild der DVD sieht schon scharf und konturenreich aus. Wer nicht bis Februar warten will, ist damit auch schon gut bedient.

Das Hohelied des Journalismus

Das waren Zeiten, als man noch guten Gewissens das Hohelied des hehren Journalismus singen konnte. Auch wenn Hutchesons pathetisches Plädoyer für seine Zeitung kurz vor Schluss etwas übertrieben anmutet, gehört „Die Maske runter!“ mit seinen Film-noir-Elementen und dem zügigen Erzähltempo doch zu den gelungenen Vertreter des Zeitungs-Thrillers. Als Verlegerin Margaret Garrison brilliert Ethel Barrymore, Oscar-Preisträgerin für „None of the Lonely Heart“ (1944). Und Bogie sehen wir ohnehin immer gern. Schön, dass dieses bei uns wenig bekannte Werk nun hierzulande verfügbar ist.

Obacht: Wer entdeckt James Dean?

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme von Richard Brooks haben wir in unserer Rubrik Regisseure aufgelistet, Filme mit Humphrey Bogart unter Schauspieler.

Veröffentlichung: 6. Februar 2015 als Blu-ray, 26. September 2014 als DVD

Länge: 83 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: keine
Originaltitel: Deadline – USA
USA 1952
Regie: Richard Brooks
Drehbuch: Richard Brooks
Besetzung: Humphrey Bogart, Ethel Barrymore, Kim Hunter, Ed Begley, Warren Stevens, Paul Stewart, Martin Gabel
Zusatzmaterial: Kinotrailer, Trailershow, Booklet (Nachdruck Illustrierte Filmbühne Nr. 1744), Wendecover
Label: Pidax Film
Vertrieb: Al!ve AG

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Copyright 2014 by Volker Schönenberger
Packshots: © 2014 Pidax Film

 
 

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Yu-Gi-Oh! Staffel 1 (Episode 1-25) – Zeit für ein Duell

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Yûgiô – Duel Monsters

Gastrezension von Matthias Holm

Anime-Serie // Es genügt ein Intro, und sofort befinde ich mich wieder in der Schulzeit. „Magic – The Gathering“ war zwar ziemlich beliebt in der Klasse, allerdings gab es da so eine Serie im Nachmittagsprogramm, zu der es ein weiteres Kartenspiel gab. Kurze Zeit später wurden die Magic-Karten in den Schrank gesteckt, zur Schule wurden nur noch die „Yu-Gi-Oh!“-Karten mitgenommen. Jetzt erscheint also die erste Staffel von besagter Serie bei uns auf DVD. Zeit, sich das ganze mal ohne die Nostalgie-Brille anzusehen.

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Pegasus bedroht Yugi und seine Freunde

Sieg über Kaiba

„Duel Monsters“ heißt das Spiel, das überall auf der Welt beliebt ist. Der Junge Yugi und seine Freunde spielen es wie die Verrückten. Nachdem Yugi Seto Kaiba, den vermeintlich besten Duellanten der Welt, schlagen konnte, wird der Erfinder des Kartenspiels, Maximillian Pegasus, auf ihn aufmerksam. Yugi besitzt nämlich das Millenniums-Puzzle, Pegasus das Millenniums-Auge. Wer alle sieben Millenniumsgegenstände besitzt, erhält angeblich die ultimative Macht. Also stiehlt Pegasus die Seele von Yugis Großvater, um ihn und seine Freunde zu einem großen Turnier im Königreich der Duellanten zu locken.

Ich habe wirklich viel Yu-Gi-Oh! Gespielt, sei es als richtiges Kartenspiel oder als Videospiel. Erst neulich habe ich ca. zehn Euro für eine Playstation-3-Variante bezahlt – und über 30 Stunden damit verbracht. Doch das Kartenspiel, das es 2009 sogar ins Guinessbuch der Rekorde schaffte, kam erst nach zwei Staffeln der Anime-Serie. Die erste Staffel ist allerdings nie außerhalb Japans erschienen, deswegen bekommen wir im Vorspann der Serie mitgeteilt, dass Yugi das Millenniums-Puzzle zusammengesetzt hat.

Spielen ohne Opfer

Dass das tatsächliche Kartenspiel samt seiner Regeln erst nach der uns bekannten ersten Staffel entwickelt wurde, führt zu einigen merkwürdigen Spielzügen in der Serie. So wird beispielsweise ohne Opferungen gespielt – eine der wichtigsten Regeln, da man ansonsten problemlos die mächtigsten Monster unmittelbar heraufbeschwören kann. Auch die Zugehörigkeit der Elemente spielt eine Rolle bei der Kraft einer Attacke, was nie in den normalen Regeln auftaucht.

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Yugi scheint sich seines Sieges sicher zu sein

Die Geschichte um Yugi und das Turnier im Königreich der Duellanten ist, laut meinen Erinnerungen, etwas eintönig inszeniert. Pro Folge gibt es ungefähr ein Duell, das natürlich unter großen Anstrengungen knapp gewonnen wird. Dies ließ sich leider nicht nachprüfen, da auf der Presse-Disc lediglich die ersten beiden Folgen enthalten waren. Das Bild sah dabei nach gewöhnlichem DVD-Standard aus, allerdings sieht man an den Animationen, dass die Serie bereits einige Jahre auf dem Buckel hat.

Warten auf die ägyptischen Götter

Es fällt schwer, den Kauf der DVD zu empfehlen. Die verqueren, nicht genau definierten Regeln und die lahme Geschichte dürften selbst für Nostalgiker zu viel des Guten sein. Leider habe ich keine Informationen gefunden, ob es sich bei der DVD-Veröffentlichung um die originale japanische Version handelt, oder um die berühmt-berüchtigte bearbeitete Version des amerikanischen Senders 4Kids. Dementsprechend heißt es für die Fans: Am besten abwarten, bis es zum Turnier in Battle City mit Marek und den ägyptischen Göttern kommt – dann auch mit Regeln.

Veröffentlichung: 1. Dezember 2014 als 5-fach-DVD

Länge: 491 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Sprachfassungen: Deutsch
Untertitel: keine
Originaltitel: Yûgiô – Duel Monsters
JAP 2000
Regie: Kunihisa Sugishima
Drehbuch: Yasuko Kobayashi, nach einem Manga von Kazuki Takahashi
Zusatzmaterial: Trailer, Bildergalerie
Vertrieb: KSM GmbH

Yu-Gi-Oh-Seto-Kaiba

Kaiba verliert gleich im ersten Duell gegen Yugi

Copyright 2014 by Matthias Holm
Fotos & Packshot: © 2014 KSM GmbH

 
 

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