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The Choice – Bis zum letzten Tag: Die Hunde sind süß

11 Okt

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The Choice

Von Matthias Holm

Melodram // Nicholas Sparks hat anscheinend ein Abo darauf, dass seine Bücher verfilmt werden. Seit 2012 kommt jedes Jahr ein Film heraus, der auf einer seiner Vorlagen basiert. Dass unter den Sparks-Adaptionen auch gute Filme zu finden sind, beweist etwa „Wie ein einziger Tag“ (2004) von Nick Cassavetes. „The Choice – Bis zum letzten Tag“ hingegen ist kein solch positives Beispiel.

Drei sind einer zu viel

Travis (Benjamin Walker) hat eigentlich alles, was man braucht. Mit seinem Boot fährt er gern mit Freunden hinaus und genießt die Sonne, abends geht es an den Grill. Bei den Frauen landet der gut aussehende Junggeselle oft, wie seine On-off-Beziehung mit der hübschen Monica (Alexandra Daddario) beweist. Doch eines Tages zieht in dem kleinen Haus nebenan die Medizinstudentin Gabby (Teresa Palmer) ein. Die ist zwar mit dem Arzt Ryan (Tom Welling) zusammen, fühlt sich aber dennoch zum attraktiven Travis hingezogen.

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Ist die niedlich!

Eine Frage ist mir während des Films nie aus dem Kopf gegangen: Ist Tom Welling, der damals in „Smallville“ den Clark Kent spielte, etwas pummelig geworden oder sind das Muskeln, die sich unter seinem Arzt-Kittel verbergen? Damit fasst man das Interessante an „The Choice“ bereits perfekt zusammen. Die Story ist hanebüchen, von Anfang an ist klar, in welche Richtung sie sich bewegen wird. Nun mag man das Argument bringen, dass es sich hierbei um ein Liebesdrama handelt und dieses Genre von vornherein klischeebeladen ist. Das stimmt zwar, aber darum muss man doch seine Zuschauer nicht für dumm verkaufen. Weder Travis noch Gabby sind Figuren, denen man gern dabei zusieht, wie sie zusammenfinden. Gabby betrügt sogar ihren Partner Ryan. Das Drama, das sich daraus hätte entspinnen können, wird aber nicht mal gezeigt, sondern einfach off-screen gelöst. Hey, Travis, das Mädchen, dass du verführt hast, ist jetzt Single, also ran an die Buletten! Es gibt keine dramaturgischen Höhepunkte in dieser Beziehung, nichts Interessantes, was den Figuren auch nur irgendwie Ecken oder Kanten geben könnte. Warum zum Kuckuck soll man mit ihnen mitfiebern?

Hinauszögern bis zum Geht-nicht-Mehr

Das alles spielt sich in einem austauschbaren Postkarten-Setting bei absolut belangloser Musik ab. Und wenn die Story ungefähr eine halbe Stunde vor Schluss eine plötzliche Wendung nimmt, ist diese nicht mal überraschend – wurde das doch bereits in der Eingangssequenz angedeutet. Und wenn man dann denkt, es gehe um die titelgebende „Choice“, also die Wahl, dann wird auch das noch hinausgezögert, bis auch der letzte Zuschauer keine Lust mehr hat, sich das weiter anzutun.

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Schau mir in die Augen, Kleines!

Immerhin zwei gute Sachen hat der Film. Teresa Palmer („Lights Out“) strahlt selbst bei einer solch langweilig geschriebenen Figur, wie Gabby enorme Lebensfreude aus, was ihre Figur einfach viel sympathischer macht als den Draufgänger Travis. Außerdem geht es stellenweise um Hunde – und die wurden wirklich süß gecastet. So ist dann auch das Beste an der Blu-ray das kurze Featurette über die Arbeit mit den Vierbeinern. Immerhin etwas. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu griesgrämig – der Mitguckerin hat der Film gut gefallen. Warum, das wird sich mir aber nie erschließen.

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Alexandra Daddario haben wir in unserer Rubrik Schauspielerinnen aufgelistet, Filme mit Tom Wilkinson unter Schauspieler.

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Ryan ist nicht begeistert

Veröffentlichung: 26. August 2016 als Blu-ray und DVD

Länge: 111 Min. (Blu-ray), 103 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 6
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Originaltitel: The Choice
USA 2016
Regie: Ross Katz
Drehbuch: Bryan Sipe, nach einem Roman von Nicholas Sparks
Besetzung: Teresa Palmer, Benjamin Walker, Maggie Grace, Alexandra Daddario, Tom Wilkinson, Tom Welling, Jesse C. Boyd
Zusatzmaterial: Interviews, Featurettes, Deleted Scenes, Audiokommentar von Benjamin Walker und Ross Katz
Vertrieb: Universum Film

Copyright 2016 by Matthias Holm

Fotos, Packshot & Trailer: © 2016 Universum Film

 

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