Wildling
Horrordrama // Hier gibt es niemanden. Hier sind nur Anna und Daddy. Anna und Daddy. Hier sind nur Anna und Daddy. Aber nur Daddy darf nach draußen gehen, weil Anna dafür viel zu klein ist. Anna muss hierbleiben und darf nie nach draußen gehen. Anna muss immer hier drinbleiben.
Teenagerin Anna (Bel Powley) ist in einer abgelegenen Waldhütte aufgewachsen. Ihr „Daddy“ (Brad Dourif), wie sie ihn nennt, hat sie nie nach draußen gelassen. Denn dort lauere eine große Gefahr. Der ältere Mann erzählte ihr von dem Wildling, einer Kreatur mit scharfen Zähnen und langen Krallen, welche im Wald lebt und am liebsten kleine Kinder verspeist. Daddy kümmerte sich gut um das Mädchen, er brachte ihm Lesen bei, zum Geburtstag gab es immer einen Kuchen, der mit Gummibärchen statt mit Kerzen garniert war. Aber mit zunehmendem Alter wurde Anna krank, wie Daddy ihr erklärte. Deshalb war er dazu gezwungen, ihr täglich „Medizin“ in den Bauch zu spritzen. Es war alles nur zu ihrem Besten.
Erst nach 16 Jahren konnte Anna ihr Gefängnis verlassen. Daddy hatte sich eine Kugel in den Kopf gejagt. Vorläufig kümmert sich Kleinstadtsheriff Ellen Cooper (Liv Tyler) fürsorglich um das verstörte Mädchen und nimmt es in ihrem Zuhause auf. Anna gewöhnt sich nur langsam an die neu gewonnene Freiheit. Dabei ist ihr auch Ellens gleichaltriger Bruder Ray (Collin Kelly-Sordelet) behilflich, der Anna in die Highschool mitnimmt und zu dem sie sich bald hingezogen fühlt. Doch gerade als sie sich von ihren Ängsten größtenteils entledigt zu haben scheint, nehmen rätselhafte Ereignisse ihren Lauf.
Bereits mit „Mondmann“ (2006), seinem knapp 30-minütigen Abschlussfilm von der Münchner Hochschule für Film- und Fernsehen, gewann der in Berlin geborene Fritz Böhm einige nationale und internationale Preise. Danach entschied sich der Filmemacher, zunächst als Produzent und Effektemacher weiterzuarbeiten. Erst zwölf Jahre später erscheint nun sein Langfilmdebüt „Wildling“, für welches Böhm mit den beiden „Der Herr der Ringe“-Stars Liv Tyler und Brad Dourif sowie Bel Powley („The Diary of a Teenage Girl“) namhafte Darsteller verpflichten konnte. Das fantastisch angehauchte Horrordrama feierte auf dem Fantasy Filmfest 2018 seine Deutschland-Premiere.
Wie Böhm im im Mediabook abgedruckten Interview erklärt, hatte er bereits als Teenager einen zehnminütigen Video-8-Abenteuerfilm namens „Flucht durch die Wildnis“ mit seiner jüngeren Schwester Hanna in der Hauptrolle gedreht. Darin ging es eben um ein in einer Waldhütte gefangenes Mädchen, welches seinem Peiniger entkommt und fortan in der freien Wildnis lebt. Über die Jahre habe er sich immer gefragt, was aus diesem Mädchen geworden ist. Somit hatte er die Grundidee für „Wildling“, für welchen er gemeinsam mit Florian Eder auch das Drehbuch schrieb.
Monströse Frauen in der Pubertät
Da das Geschehen aus Annas Perspektive erzählt wird, macht der Film bald keinen Hehl mehr daraus, was sich geübte Horrorgucker schon bei der ersten Erwähnung des „Wildlings“ gedacht haben: Mit Beginn ihrer Pubertät verwandelt sich Anna langsam in dieses hungrige Monster, vor welchem Daddy sie immer gewarnt hat. Somit reiht sich „Wildling“ zu ähnlich gelagerten Coming-of-Age-Werken mit weiblichen Protagonistinnen ein, etwa zu dem morbiden „Ginger Snaps“ (2000), dem schwarzhumorigen „Jennifer’s Body“ (2009) oder dem kunstvollen „Raw“ (2016). Während diese drei Filme aber den Konflikt zwischen zwei Frauenfiguren mehr in den Fokus rücken – seien es Schwestern oder beste Freundinnen –, ist Anna mit ihrer Verwandlung und ihren Problemen auf sich allein gestellt. Durch diesen schon oben erwähnten subjektiveren Ansatz fühlen auch die Zuschauer stärker mit der von Bel Powley mit viel Intensität gespielten jungen Frau mit, die ihre angeborenen tierischen Triebe nur schwer unterdrücken kann. Mit ihrer sanften Darstellung – elfengleich wäre etwas übertrieben – übernimmt Liv Tyler überzeugend den Mutter-Ersatz, die durch ihren Job als Polizistin und ihre Zuneigung zu Anna zunehmend in Gewissenskonflikte gerät.
Sensibel erzählt und dezent blutig
„Wildling“ bietet eine äußerst sensible Herangehensweise an das bekannte Thema, welches durch die gute Kameraarbeit auch fast märchenhafte Züge erhält. Böhm tut gut daran, die Mythologie um die Wildlinge weitestgehend unerklärt zu lassen, so spielt sich deren Ursprung im Kopf des Zuschauers ab. Mit blutigen Effekten wird sparsam, aber durchaus wirkungsvoll umgegangen. Manchmal reicht eben auch das Zeigen der zahlreichen Einstichnarben auf dem Bauch der kleinen Anna, die „Daddy“ Brad Dourif mit seiner Spritze hinterlassen hat, schon aus, um für ein wenig Frösteln zu sorgen. Papa hat es ja nur gut gemeint. Im etwas überbordenden Finale ist dann auch Anna in ihrer ganzen Wildling-Pracht in Aktion zu bestaunen, sodass auch Freunde von Creature-Effekten auf ihre Kosten kommen. Welche weiblichen Monsterfiguren aus der Horrorgeschichte fallen euch ein?
Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Brad Dourif haben wir in unserer Rubrik Schauspieler aufgelistet.
Veröffentlichung: 26. Oktober 2018 als 2-Disc Limited Collector’s Edition Mediabook (Blu-ray & DVD), Blu-ray und DVD
Länge: 92 Min. (Blu-ray), 88 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: Wildling
USA 2018
Regie: Fritz Böhm
Drehbuch: Fritz Böhm, Florian Eder
Besetzung: Bel Powley, Liv Tyler, Brad Dourif, James Le Gros, Mike Faist, Collin Kelly-Sordelet, Frank Deal
Zusatzmaterial: entfallene Szenen, Outtakes, Kinotrailer, nur Mediabook: 24-seitiges Booklet mit Interview mit Regisseur Fritz Böhm und Storyboard-Zeichnungen
Label: capelight pictures
Vertrieb: Al!ve AG
Copyright 2018 by Andreas Eckenfels
Szenenfotos, Packshot & Trailer: © 2018 capelight pictures
DirkB
2019/06/17 at 11:13
Definitiv die beiden Schwestern aus Ginger Snaps.
Matthias Klug
2019/06/17 at 17:36
Draculas- aus dem Jahre 1936
otto
2019/06/16 at 08:44
Serial Mom von John Waters, Attack of the 50-Feet Woman (1958)
Christoph Marek
2019/06/16 at 07:27
Frankensteins Braut
Samara
2019/06/15 at 20:59
Also hier kann ich an dieser Stelle mein Kommentar von damals nur wiederholen, da es nach wie vor meine Favoriten sind…
Auch wenn es schon mehrfach genannt wurde, sind meine lieblingsvarianten einmal Samara aus The Ring (die amerikanische Version) & Carrie mit der Schauspielerin Chloë Grace Moretz…
Rico Lemberger
2019/06/15 at 05:35
Camilla aus The Guardian – Das Kindermädchen.
Christoph Leo
2019/06/14 at 21:34
Die Alienqueen aus Aliens.
Tomasz Kordula
2019/06/14 at 13:12
Samara aus „The Ring“, wobei das japanische Original auch nicht zu verachten ist.
Claudia benz
2019/06/14 at 11:57
Bride of Frankenstein 😍😍😍😍
Michael Kleu
2019/06/14 at 11:05
„Medusa“ und das Mädchen aus „The Ring“.
Dirk Busch
2019/06/14 at 08:24
Wurde ja fast alles schon genannt.Mein erster Gedanke war Species.
Jens
2019/06/14 at 07:17
Ich bleibe bei meiner Antwort:
Samara aus The Ring 🙂 Immer noch mein Favorit.
Alexandra
2019/06/14 at 06:56
Mir fällt als erstes Carrie ein, aus den Stephen King-Verfilmungen und natürlich Samara, aus den Ring-Filmen.
Frank Warnking
2019/06/14 at 06:27
die Ginger Snaps Sisters 😀
Adrian Lübke
2018/12/22 at 12:00
Die drei Ladies aus dem Original EVIL DEAD – TANZ DER TEUFEL
Marie Humke
2018/12/21 at 05:36
Ganz klar „Mama“.
Gunnar Teriet
2018/12/19 at 21:49
Bride of Re-Animator
Tobi
2018/12/19 at 16:17
Samara aus den Ring Filmen.
Torsten Wilk
2018/12/18 at 07:38
Viele wurden schon genannt. Ich bringe mal BITE und SPLICE in die Runde.
Schachtschabel
2018/12/17 at 10:24
Die Mädels aus Ginger Snaps, die Geschwister sind
Edgar Müller
2018/12/17 at 07:09
Annie Wilkes aus Misery
drbarrynyle
2018/12/16 at 15:44
Die Mutter aus dem Finale von Braindead, die heißen Bodysnatcher-Mädels aus Decoys und natürlich die arme, als Brutstätte missbrauchte Frau aus Slither 😀
Andres
2018/12/16 at 07:36
Das Monster aus Species, Annie Wilkes aus Misery und natürlich Carrie White!
Robert Jost
2018/12/16 at 07:04
Wolfgirl gab es auch noch. Und gerade gesehen: „A girl walks home alone at night“.
Christoph Marek
2018/12/15 at 21:23
Frankensteins Braut, Klassiker
Daniel G
2018/12/15 at 15:06
Annie Wilkes aus „Misery“
Andreas H.
2018/12/15 at 13:03
Die Braut aus „Frankenstein“. Und die Hexen aus „Suspiria“
Samara
2018/12/15 at 09:56
Hallo,
auch wenn es schon mehrfach genannt wurde, sind meine lieblingsvarianten einmal Samara aus The Ring (die amerikanische Version) & Carrie mit der Schauspielerin Chloë Grace Moretz…
Claudia benz
2018/12/14 at 22:04
Mia von Evil dead
Lacy_Leech
2018/12/14 at 21:52
Natasha Henstridge in Species
Frank Hillemann
2018/12/14 at 20:55
Natürlich Natasha Henstridge aus Species. Und die unvergleichliche, nie wieder erreichte , fleischgewordene Männertraum Salma Hayek als Santanica Pandemonium in “ From Dusk till Dawn „.
Thomas Hortian
2018/12/14 at 18:31
„The Gorgon“, „Bride of Frankenstein“, „Species“, „The Wasp Woman“
Filmschrott
2018/12/14 at 16:48
Ganz unspektakulär musste ich da direkt an THE RING denken.
Melanie Wehrmann
2018/12/14 at 12:46
Also spontan fiel mir da direkt Samara aus „The Ring“ ein, wie sie da aus ihrem Brunnen kriecht…
Wer auch ein Monster ist… Wenn auch nicht im eigentlichen Sinne… Die korpulente Dame aus „Misery“. Annie Wilkes.
Wie sie den Schriftsteller mit allen Mitteln dran hindern will zu gehen.
Absolutes Monster die Frau 🙂
Rico Lemberger
2018/12/14 at 12:25
Camilla das Kindermädchen aus dem Film The Guardian (Das Kindermädchen).
Dirk B.
2018/12/14 at 12:12
Der Biss der Schlangenfrau von Ken Russel kam mir da in den Sinn.
Mike Hennig
2018/12/14 at 10:52
Da fallen mir spontan 2 ein:
Ginger in Ginger snaps + Fortsetzungen
The Woman
Dirk Busch
2018/12/14 at 10:21
Die meisten,die mir einfallen würden,sind ja schon aufgezählt.Die stumme Schönheit aus Savaged kommr mir das noch in den Sinn,wenn man deren Verwandlung denn als Monsterbraut bezeichnen möchte,
Christoph Leo
2018/12/14 at 09:51
Natasha Henstridge als das Monster in Spiecies
Sebastian Graf
2018/12/14 at 09:40
Da fallen mir spontan FRANKENSTEINS BRAUT UND MAMA aus den gleichnamigen Filmen ein.
Wulf Brandt
2018/12/14 at 09:05
Spontan fällt mir als erstes Carrie ein. In der Version mit Chloë Grace Moretz evtl noch etwas gewalt(tät)iger als Sissy Spacek. Aber auch effektreicher.
Grandios auch Charlize Theron als Aileen Wuornos in „monster“ – passt thematisch hier wohl perfekt 😉
Michael Behr
2018/12/14 at 08:55
Samara aus „Ring“
Mary Lou aus „Prom Night 2/3“
Julie aus „Return of the Living Dead 3“
um die 3 ersten zu nennen, die mir eingefallen sind.
Diana Köppen
2018/12/14 at 08:36
Frankensteins Braut 😀
Jens
2018/12/14 at 08:27
Samara aus The Ring 🙂 Immer noch mein Favorit.
Manuel Weid
2018/12/14 at 08:26
Tiffany aus Chucky und seine Braut
Maik Gießler
2018/12/14 at 08:17
Spontan und wahrscheinlich weil nachhaltig , die aus Species
Mathias Wagner
2018/12/14 at 08:10
Frankensteins Braut 😉
Patrick Fuchsberger
2018/12/14 at 08:01
Carrie
Iwie auch ruka (tokyo gore police)
Die mama aus braindead (name will mir ned einfallen 😅😅)
Steve
2018/12/14 at 07:47
Eli in „So finster die Nacht“
Frank Warnking
2018/12/14 at 07:42
Santanico Pandemonium aus From Dusk Till Dawn 😀
Adrian Lübke
2018/11/20 at 07:24
Zum Beispiel SPECIES mit Natasha Henstridge.