Vanishing
Thriller // Irgendwo in Seoul entnimmt ein Chirurg einer bedauernswerten Frau eine Leber (und eine Plazenta inklusive Fötus, wie wir bald darauf erfahren). Das Organ landet in der Uniklinik der südkoreanischen Hauptstadt, kommt nun aufgrund einer trickreichen Übergabe am Flughafen den Dokumenten zufolge aus Indonesiens Hauptstadt Jakarta. Und während ein ahnungsloser Patient die Leber transplantiert bekommt, entsorgt ein Helfershelfer der Organhändler den Leichnam der unfreiwilligen Spenderin.
Einen Monat später finden Kinder eine Tote. Weil ihre Identifizierung aufgrund des fortschreitenden Verwesungsgrads nahezu unmöglich erscheint, zieht Detective Jin-ho (Yoo Yeon-seok) die französische Forensikerin Alice Launey (Olga Kurylenko) und ihre Übersetzerin Lee Mi-sook (Ye Ji-won) hinzu. Launey weilt gerade auf einem Kongress in Seoul, wo sie ihre neuartige Methode zur Abnahme von Fingerabdrücken vorstellt. Das gelingt Launey auch in diesem Fall, sodass die Identität der Toten ermittelt werden kann. Es stellt sich heraus, dass die Frau bei oben erwähnter Organentnahme als Blutspenderin diente, um die andere Frau so lange am Leben zu erhalten, wie es brauchte, um ihr die anderswo bestellten Organe zu entnehmen.
Weniger Action als angekündigt
Das fiese Thema illegaler Organhandel hätte eine etwas abgründigere Inszenierung vertragen. So folgt „Vanishing – The Killing Room“ recht konventionellen Thrillerpfaden. Die immerhin wissen zu fesseln und weisen ein paar raffinierte Zutaten auf, auch wenn es weniger raffiniert anmutet, dass die Gerichtsmedizinerin mit einer traumatischen Erinnerung zu kämpfen hat. Von „einer gewaltigen Ladung Action“, von der die Pressemitteilung zur Veröffentlichung des Films kündet, kann allerdings keine Rede sein, der Thriller entwickelt seine Geschichte eher ruhig und enthält lediglich ein paar kurze Actionspitzen.
Regisseur Denis Dercourt („Das Mädchen, das die Seiten umblättert“) drehte „Vanishing – The Killing Room“ nach dem 2001 im Vereinigten Königreich erstveröffentlichten Roman „The Killing Room“ des schottischen Schriftstellers Peter May, in Deutschland 2003 unter dem Titel „Tod in Shanghai“ erschienen. Die Verfilmung nimmt sich gegenüber der Vorlage etliche Freiheiten. So wird etwa die Handlung von China nach Südkorea verlegt. Der Roman zählt zum China-Thriller-Zyklus des in Frankreich lebenden Peter May. Die Reihe fokussiert auf dem chinesischen Mordermittler Li Yan und der amerikanischen Pathologin Margaret Campbell. Für den Film wurden daraus ein südkoreanischer Kriminalpolizist und eine französische Forensikerin.
Dass „Vanishing – The Killing Room“ Auftakt einer Reihe von Filmen um Jin-ho und Alica Launey wird, darf bezweifelt werden. Seine Weltpremiere feierte der Thriller im Oktober 2021 auf dem Internationalen Filmfestival von Busan, nun hat EuroVideo ihn auch in Deutschland zugänglich gemacht. Er entfaltet keine nachhaltige Wirkung, aber Fans von Yoo Yeon-seok („Oldboy“) und Olga Kurylenko („James Bond 007 – Ein Quantum Trost“, „Centurion – Fight or Die“) werden gut bedient.
Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Olga Kurylenko haben wir in unserer Rubrik Schauspielerinnen aufgelistet. Welche ihrer Filme sind eure Favoriten?
Veröffentlichung: 29. November 2022 als Blu-ray und DVD, 15. November 2022 als Video on Demand
Länge: 91 Min. (Blu-ray), 87 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Französisch/Koreanisch/Englisch
Untertitel: keine
Originaltitel: Vanishing
F 2021
Regie: Denis Dercourt
Drehbuch: Denis Dercourt, Marion Doussot, nach einem Roman von Peter May
Besetzung: Olga Kurylenko, Yoo Yeon-seok, Ye Ji-won, Choi Moo-seong, Won Mi-won, Lee Seung-jun, Kim Woo-hyung, Kim Soo-ha, Park Su-young, Kim Myung-gon, Anupam Tripathi
Zusatzmaterial: Wendecover
Label/Vertrieb: EuroVideo Medien GmbH
Copyright 2022 by Volker Schönenberger
Szenenfotos & Packshots: © 2022 EuroVideo Medien GmbH
Samara
2023/02/03 at 10:29
Da fällt mir ebenfalls Hitman und Oblivion ein…
Gantzu
2023/02/02 at 22:11
Centurion für mich persönlich.
Adrian Lübke
2023/02/02 at 17:35
The Courier & Black Widow
Birgit
2023/02/02 at 11:19
Obwohl schon mehrfach genannt, gefiel mir Olga Kurylenko als Bond-Girl in „Ein Quantum Trost“ bisher am besten. Und auch in „Black Widow“ ist sie durchaus sehenswert.
Thomas aus Hamburg
2023/02/02 at 06:05
Ein Quantum Trost ist der einzige ihrer Filme, den ich kenne. Und ich fand, Olga Kurylenko war ein großartiges „Bond Girl“.
Rainer Pampuch
2023/01/31 at 17:31
„7 Psychos“ und „Momentum“
Thomas Oeller
2023/01/31 at 13:13
„Oblivion“, „The Man Who Killed Don Quixote“ und „Black Widow“
Andi
2023/01/30 at 09:47
Hitman
Jens
2023/01/29 at 21:43
Mein Favorit ist Black Widow
Klaus
2023/01/29 at 14:22
Mir gefiel sie sehr gut in der Rolle der Marina in „To the Wonder“ von Terrence Malick (2012)
Falko
2023/01/29 at 05:07
Ich habe bis dato leider keines der Filmwerke mit Olga Kurylenko geschaut.
Christoph Marek
2023/01/28 at 21:07
Centurion, Hitman und den Quantum Trost, mehr kenne ich auch nicht mit ihr!
Michael Behr
2023/01/28 at 20:15
Zuerst aufgefallen ist sie mir auch in „Ein Quantum Trost“. Und als unverbesserlicher Fan des MCU natürlich (wesentlich) später in „Black Widow“.
Jens
2023/01/28 at 11:12
Johnny English 🙂
Ronni Kurz
2023/01/27 at 17:52
The Man Who Killed Don Quixote
phantastischewelt
2023/01/27 at 17:31
Ein Quantum Trost
Frank Hillemann
2023/01/27 at 14:22
Ein Quantum Trost und The Man who killed Don Quixotte
Björn Kramer
2023/01/27 at 11:31
November man , sentinelle , momentum und die Logan verschwörung.
Frank Warnking
2023/01/27 at 11:13
Hitman und Oblivion
Daniela
2023/01/27 at 09:18
Gun shy find ich total klasse