Cadillac Man
Von Lucas Gröning
Komödie // Joey O’Brian (Robin Williams) ist Geschäftsmann durch und durch. Bereits in der ersten Szene des 1990 veröffentlichten Films „Cadillac Man“ sehen wir den Autoverkäufer beim Verrichten seines Handwerks. Selbst eine pannenbedingt gestoppte Beerdigung stellt für ihn eine Möglichkeit dar, eines der kostbaren Vehikel des Autohauses „Turgeon“ an den Mann oder die Frau zu bringen. Doch trotz dieser zur Schau getragenen Skrupellosigkeit und eines stark ausgeprägten Geschäftssinns hat Joey ein Problem: Im Zuge einer Umstrukturierung plant seine Firma einen Umzug, in dessen Verlauf auch eine Entlassungswelle auf die Mitarbeiter zukommen könnte. Nur die besten Verkäufer sollen weiterhin für „Turgeon“ arbeiten dürfen, weshalb Joey nun dazu gezwungen ist, im Rahmen des Schlussverkaufs am kommenden Sonntag mindestens zwölf Autos zu verkaufen.
Doch nicht nur aufgrund seiner Bedürfnisse ist eine Weiterbeschäftigung wünschenswert; zusätzlich hat der Geschäftsmann, wie wir im Verlauf der Handlung erfahren, 20.000 Dollar Schulden beim dubiosen Geschäftsmann Frankie Dipino (Richard Panebianco), obendrein muss er den Unterhalt für seine Ex-Frau Tina (Pamela Reed) und die gemeinsame Tochter Lisa (Tristine Skyler) bezahlen. Zusätzlich hat Joey mit Joy (Fran Drescher) und Lila (Lori Petty) gleich zwei Geliebte, die er mit der jeweils anderen betrügt und denen er jeweils einen gewissen Luxus bieten muss, um sich weiterhin als Liebhaber zu qualifizieren. Eine verzwickte Situation also, die sich auch am letzten Verkaufstag nicht entspannt, denn das Geschäft läuft für Joey nur mäßig. Als sei das nicht genug, verschlimmert sich die Situation noch einmal, denn der Autohandel wird plötzlich vom dort beschäftigten Mechaniker Larry (Tim Robbins) überfallen, der bewaffnet und mit Sprengstoff ausgestattet das Autohaus stürmt und alle Anwesenden als Geiseln nimmt. Reichlich Stress also für den „Cadillac Man“ und es bleibt abzuwarten, ob und wie er und die anderen gefangenen Leute aus dieser misslichen Lage wieder herauskommen.
Inszeniert wird der Film von Roger Donaldson, einem australischen Regisseur, der nach seiner Emigration nach Neuseeland maßgeblich am Aufbau der dortigen Filmindustrie beteiligt war. Sein Debütfilm „Schlafende Hunde“ (1977) stellt hier den wohl größten Coup dar, denn es war der erste neuseeländische Spielfilm überhaupt, welcher es in die US-amerikanischen Kinos schaffte. In der Folge drehte Donaldson vermehrt in Hollywood und konnte eine ganze Reihe von Stars für seine Filme gewinnen. So arbeitete er im 1984 erschienenen „Die Bounty“, dem zweiten Remake des 1935er Klassikers „Meuterei auf der Bounty“ mit Daniel Day-Lewis, Mel Gibson, Anthony Hopkins und Laurence Olivier zusammen und mit Tom Cruise im 1988 veröffentlichten „Cocktail“. Weitere Filme von ihm sind unter anderem „No Way Out“ (1987), „Species“ (1995) und „Mit Herz und Hand“ (2005). In „Cadillac Man“ wiederum gibt sich ebenfalls eine ganze Reihe von Stars die Ehre, von denen jedoch die wenigsten zum damaligen Zeitpunkt schon über einen hohen Bekanntheitsgrad verfügten. Fran Drescher beispielsweise fiel bis dato in erster Linie durch kleinere Nebenrollen auf, beispielsweise in „This Is Spinal Tap“ (1984), ehe sie 1993 die Hauptrolle in der CBS-Serie „Die Nanny“ bekam, mit der man sie heute am ehesten in Verbindung bringt. Tim Robbins hingegen war damals schon durchaus ein Name in Hollywood, seinen großen Durchbruch schaffte auch er allerdings erst in den darauffolgenen Filmen – am ehesten im ebenfalls 1990 erschienenen „Jacob’s Ladder – In der Gewalt des Jenseits“ und natürlich im 1994er Gefängnisdrama „Die Verurteilten“.
Die Starpersona Robin Williams
Ein weiterer Schauspieler dieser Kategorie ist Hauptdarsteller Robin Williams. Dieser hatte zwar vorher bereits große Rollen, mit denen man ihn auch heute noch in Verbindung bringt – „Good Morning Vietnam“ (1987) und „Der Club der toten Dichter“ (1989) seien hier genannt –, seinen Siegeszug in Hollywood und das Erreichen einer höheren Popularität feierte er allerdings vor allem in den 1990er- und 2000er-Jahren mit Werken wie „Hook“ (1991), „Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen“ (1993), „Jumanji“ (1997) „Good Will Hunting – Der gute Will Hunting“ (1997) und „Insomnia – Schlaflos“ (2002). Insbesondere die ersten drei dieser Reihe sind hier interessant, denn sie können als Filme angesehen werden, die vor allem die humorvolle Seite des Darstellers zur Schau stellen und sich vornehmlich an ein jüngeres Publikum und an Familien richten. Auch wenn diese Seite auch in anderen, ernsthafteren Filmen von Williams mitschwingt, finden wir sie in den genannten Werken doch recht explizit. Der Humor, der das Spiel des Schauspielers in all diesen Rollen auszeichnet, entsteht dabei durch eine Vielzahl von wiederholten Elementen, vor allem aber durch eine Form von überambitioniertem Handeln und Selbstüberschätzung, mit der die Hauptperson an einem Punkt des Filmes überfordert ist, kombiniert mit einer gewissen, subtil zur Schau getragenen Tollpatschigkeit, die sich gerade in brenzligen Situationen artikuliert, wenn die Überforderung am höchsten scheint. In „Hook“ ist der von Williams verkörperte Peter Pan zunächst überfordert mit der Situation, einen Draht zu den jungen Leuten aufzubauen und damit, die Aufnahmerituale der Gruppe zu überstehen. Als Mrs. Doubtfire entsteht seine Überforderung durch die schwere, ambitionierte Aufgabe, ein Kindermädchen spielen zu müssen und deren Rolle in perfekter Weise auszuüben, also auch im authentischen Überschreiten von Gendergrenzen. „Jumanji“ wiederum überfodert seine Hauptfigur mit der enorm hohen Zahl an Gefahren des Dschungels, genauso wie mit der modernen Zivilisation und der Notwendigkeit, trotz dieser Ausnahmesituation eine alltägliche Normalität aufrechtzuerhalten.
All diese Filme eint, dass die von Robin Williams gespielten Figuren im Lauf der Handlung, mit einiger Hilfe von Außen, die Oberhand gewinnen und es somit zu einem klassischen Happy End kommt. Wir erleben seine Charaktere also immer als Menschen, die in der Lage sind, selbst verschuldete Ausnahmesituationen innerhalb des Alltags zu meistern, trotz dass wir es, auch aufgrund ihrer Tollpatschigkeit, nicht mit einem klassischen strahlenden Helden oder einem souveränen Mann der Marke James Stewart oder Clark Gable zu tun haben. Auch sein recht dünner Körperbau erinnert nicht an diese lange vergangenen typischen Männerfiguren, die man aus dem klassischen Hollywoodkino kennt. Vielmehr scheint sich in den Rollen von Williams ein Männertypus zu manifestieren, der eben nicht dieses vermeintliche Ideal abbildelt, sondern sich eher an die Lebensrealität des Großteils der männlichen Zuschauerschaft annähert. Seine Rollen sind, um es vielleicht einfacher und klarer zu formulieren, „normale“ Leute, die jedoch über sich hinauswachsen und in die Lage versetzt werden, außergewöhnliche Situationen zu meistern. Dies scheint ein wichtiger Aspekt der Essenz der Starpersona von Robin Williams zu sein, der den hohen Identifikationsfaktor des Schauspielers mit einem Großteil der Zuschauerschaft ausmacht. Zugleich spielt in seinen Filmen häufig die Beziehung zwischen Vätern zu ihren Kindern eine große Rolle – oder auch von Ersatzvätern zu ihren Kindern. Durch seine oftmals antiautoritäre Herangehensweise, das große Verständnis für die Situation der Kinder und den starken Einsatz humoristischer Elemente wird Williams hier auch als Vaterfigur für ein Publikum der Kinder inszeniert.
Durch die zugleich enorm fürsorgliche Seite seiner Rollen bringt er jedoch auch spezifische, im psychoanalytischen Sinne (beispielsweise zu finden bei C. G. Jung) als weiblich konnotierte Eigenschaften in sein Spiel, wodurch man vielleicht schlussfolgern kann, dass seine Figuren nicht nur Vaterfiguren, sondern auch Mutterfiguren repräsentieren (besonders explizit in „Mrs. Doubtfire“) und somit dem reinen klassischen autoritären Vatertypus in gewisser Weise widersprechen. Somit bieten seine Charaktere eben nicht bloß Identifikationspotenzial für Männer und Väter, sondern auch für Frauen und Mütter. Man könnte also sagen, dass mit der Starpersona Robin Williams im Hollywoodkino der 1990er- und 2000er-Jahre ein Vehikel produziert wurde, mit dem sich fast uneingeschränkt jeder identifizieren kann. Er verkörpert eine bestimmte Wunschvorstellung von Elternschaft, die sowohl Väter und Mütter als auch Kinder anspricht, was mit einem Ablösen des klassischen männlichen, souveränen Helden einhergeht und ein viel weiblicher-konnotiertes und zeitgemäßeres Bild von Männlichkeit und Vaterschaft produziert. Dahingehend bilden die Rollen von Robin Williams, genauso wie seine Filme, tatsächlich den kleinsten gemeinsamen Nenner und eignen sich daher für die Rezeption eines Massenpublikums in beispielhafter Weise.
Ein ungewohntes Seherlebnis
Für jemanden, der unter anderem mit den zuvor genannten Filmen aufgewachsen ist, wirkte die Sichtung von „Cadillac Man“ in gewisser Weise vertraut und befremdlich zugleich. Zunächst zu den Aspekten, die sich auch in den zuvor beschriebenen Filmen finden lassen: Auch hier haben wir es mit einem Familienvater zu tun und auch hier haben wir es mit einer Situation der Überforderung zu tun, aus der zum Teil exzellente komödiantische Szenen entstehen. Nicht nur scheint die Aufgabe, zwölf Autos an einem Tag verkaufen zu müssen, auch angesichts der individuellen und teils sehr anspruchsvollen Wünsche der Kunden, äußerst schwierig, auch das selbstgewählte Leid, mehrere Liebschaften paralell zu organisieren, stellt eine große Herausforderung dar. Und hier findet sich gleich der wichtigste Punkt, in dem sich Joey O’Brian von den anderen komödiantischen Charakteren des Darstellers unterscheidet: Wir haben hier keinen klassischen treusorgenden Ehemann oder zumindest eine liebenswürdige Vaterfigur, sondern jemanden, der das Wohl seiner Ex-Frau und Tochter, wenn überhaupt, nur aus den Augenwinkeln betrachtet. Die Ausgangslage für eine rührende Familienvereinigung bietet der Film zwar, diese lässt sich jedoch, vor allem aufgrund der individuellen Bedürfnisse des Protagonisten, nicht realisieren. Kein klärendes Gespräch zwischen Mann und Frau, keine rührselige Umarmung zwischen Vater und Tochter – Gelegenheiten, die sich die Regisseure jener Familienfilme der 1990er-Jahre mit Sicherheit nicht hätten entgehen lassen, lässt Roger Donaldson verstreichen. Doch er will auch gar nicht darauf hinaus, wie die beiden parallel unterhaltenen Liebschaften Joeys zeigen. Den Frauen spielt er etwas vor, kauft für sie teure Sachen und lässt jede der beiden jeweils glauben, sie sei die einzig Wahre für ihn. In erster Linie, das wird schnell deutlich, geht es hier um Sex, nicht um Liebe – einhergehend mit einer Objektifizierung von Frauen. Damit sei jedoch nicht gemeint, der Film an sich sei sexistisch, vielmehr führt die wegfallende Identifikationsmöglichkeit mit Joey, hinsichtlich seines recht offensichtlich sexistischen Umgangs mit Frauen dazu, dass wir seine Sichtweise auf die Dinge stärker hinterfragen und diese Position eben nicht zwangsläufig einnehmen. Eine Rolle von Robin Williams, die ihn eben nicht als klassischen Symphatieträger zeigt, abgesehen von seinen Antagonistenrollen in „Insomnia“ oder „One Hour Photo“ (2002) beispielsweise, stellt dahingehend schon ein recht ungewohntes Seherlebnis dar.
Ein Funken Ronald Reagan
Die Komödie bereitet einen also auf der einen Seite darauf vor, was man in Filmen mit Robin Williams später noch sehen würde, nämlich die Art, wie komödiantische Situationen entstehen, und zeigt auf der anderen Seite eine vollkommen andere Figur, deren Verständnis von Familie, Sex und Liebe sich fundamental von diesen unterscheidet. Die Familie wird aber auch insgesamt in „Cadillac Man“, trotz dass wir Joeys Sichtweise nicht unbedingt teilen müssen, größtenteils hintendran gestellt, was am Mangel eines positiven Gegenbeispiels für die zerrüttete Familie der Hauptperson festzumachen ist. Dahingehend widerspricht der Film in gewisser Weise dem zum damaligen Zeitpunkt und bis heute größtenteils immer noch dominierenden Denken in den Vereinigten Staaten von Amerika, vor allem hinsichtlich der Präsidentschaftsära von Ronald Reagan. Der von ihm in den 1980er-Jahren politisch realisierte Neoliberalismus, wonach sich der Staat weitgehend aus dem Wirtschaftskreislauf heraushalten soll, sah vor allem eine Eigenverantwortung des Individuums für das persönliche Wohl vor und eben kein „In-die-Bresche-Springen“ der gesamten Gesellschaft in Form von Investitionen des Staates, beispielsweise realisiert in Sozialleistungen. Sollte das Individuum aus irgendeinem Grund nicht in der Lage sein, den eigenen Lebensunterhalt zu sichern, solle die Familie einspringen und den Einzelnen absichern. Oder um es mit den Worten von Margaret Thatcher auszudrücken, die ungefähr im gleichen Zeitraum britische Premierministerin war und der gleichen Strömung wie Reagan zuzurechnen ist (die Reaganomics und der Thatcherismus sind zwei Seiten einer Medaille): „There’s no such thing as society. There are individual men and women and there are families.“ Zu deutsch: „So etwas wie eine Gesellschaft gibt es nicht. Es gibt individuelle Männer und Frauen und es gibt Familien.“ Zwar ist Joey dazu gezwungen, den Unterhalt für seine Frau und seine Tochter zu zahlen, eine wirklich enge persönliche Verbindung gibt es zu beiden jedoch nicht. Vielmehr stellt der Film hier das Individuum heraus und wird auch im Laufe der Handlung, insbesondere in der zweiten Hälfte darauf zurückkommen, dass es so etwas wie eine solidarische Gesellschaft durchaus gibt, wenn auch nicht im Sinne von monetären Kausalitäten.
Hinsichtlich der angesprochenen Geldzusammenhänge nämlich folgt „Cadillac Man“ schon den Idealen der 1980er und feiert den amerikanischen Unternehmergeist recht offensichtlich. Joey lässt keine Gelegenheit aus, seinem Geschäft nachzugehen und sieht in jedem dahergelaufenen Menschen einen Kunden. Er bestätigt dadurch die neoliberale Ideologie, nach derer die Menschen, wenn sie keine soziale Absicherung haben und im wahrsten Sinne des Wortes dazu gezwungen werden, auf dem Markt aktiv zu werden, ihr Potenzial entfalten und den Wohlstand für eine Nation erwirtschaften – frei nach dem Ronald-Reagan-Zitat „We must not look to government to solve our problems. Government is the problem.“ Zu deutsch: „Wir dürfen nicht auf die Regierung schauen, um unsere Probleme zu lösen. Die Regierung ist das Problem.“ Dementsprechend ist auch Joeys Selbstbezeichnung in diese Richtung zu verstehen, denn mehrmals im Film spricht er von sich als „Legende, Liebhaber, Verkäufer“. Stellt der Begriff „Legende“ noch eine überhöhte Selbstglorifizierung des Protagonisten dar und die Bezeichnung „Liebhaber“ den Verweis auf sein freies, ungebundenes Sexualleben, zeigt „Verkäufer“ das Aufgehen des Protagonisten im Beruf und die Identifikation mit der Tätigkeit des Verkaufens an. Das ist eine Haltung, mit der im Verlaufe des Films auch nicht wirklich gebrochen wird, was in der Folge zu einer ausbleibenden Charakterentwicklung führt. Wie zu Beginn sehen wir am Ende des Films (keine Sorge, das ist kein großer Spoiler) eine Einstellung, in der Joey während einer Autofahrt zu uns Zuschauern spricht. Die Kamera ist dabei auf dem Beifahrersitz in einer Halbnahen platziert und auf die Hauptfigur gerichtet. Während dieser Einstellung trägt Joey mit derselben Mimik, den gleichen Gesten und annähernd denselben Worten die gleiche Selbstdarstellung vor, die er auch zu Beginn geäußert hat – inklusive der Bezeichnung als „Legende, Liebhaber, Unternehmer“. Eine höhere Erkenntnis, beispielsweise in der Notwendigkeit des Auflösens seiner Doppelbeziehung zu den beiden Frauen oder eine Wiedervereinigung der Familie, bleibt dadurch lediglich Behauptung und der Fantasie des Zuschauers überlassen.
Weniger unschuldig als spätere Williams-Filme
Man kann also insgesamt konstatieren dass „Cadillac Man“ noch recht wenig von der Unschuld späterer Williams-Filme hat, wenn er auch einige Elemente, allen voran jene seiner Komödien, durchaus vorwegnimmt. Eine eindeutige politische Verortung bleibt ebenfalls aus, denn dazu bilden die einzelnen Elemente ein zu komplexes und ambivalentes Konstrukt, gerade wenn man auf die zahlreichen, im Text weitestgehend unbeachteten Nebenfiguren blickt. Einen Funken des Zeitgeistes aus der Reagan-Ära, in der sich der Film historisch verorten lässt, findet sich mit dem Herausstellen des amerikanischen Unternehmertums aber in jedem Fall. Auch wenn die Figur des Joey O’Brian als satirische Überhöhung dieses Geistes angesehen werden kann, so kann der Film diese Lesart durch den fehlenden Bruch mit jenen Idealen nur schwer abstreifen.
Von den interpretatorischen Fäden abgesehen bietet „Cadillac Man“ exzellente komödiantische Unterhaltung, die andere Filme des Hauptdarstellers zwar nur bedingt erreicht, jedoch gerade im Zusammenspiel mit Co-Star Tim Robbins einen nicht zu verachtenden Charme entfaltet. In Deutschland hat die Wicked Vision Distribution GmbH die Komödie 2020 zum 30. Jahrestag ihrer Premiere in einer ansprechenden 30th Anniversary Edition veröffentlicht. Die Version enthält ein umfangreiches Booklet mit interessanten und informativen Texten von Christoph N. Kellerbach bezüglich der Biografie von Robin Williams und der Entstehungsgeschichte von „Cadillac Man“, garniert mit einer Vielzahl amüsanter Anekdoten und einer Einordnung des Films in die Werkhistorie seines Hauptdarstellers. Lektoriert wurden die Beiträge übrigens von „Die Nacht der lebenden Texte“-Betreiber Volker Schönenberger. Die 30th Anniversary Edition kann unter anderem direkt im Online-Shop von Wicked Vision geordert werden.
Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Tim Robbins und Robin Williams haben wir in unserer Rubrik Schauspieler aufgelistet.
Veröffentlichung: 29. Mai 2020 als 2-Disc 30th Anniversary Edition (Blu-ray & DVD), 5. Februar 2007 und 5. September 2002 als DVD
Länge: 97 Min. (Blu-ray), 93 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: Cadillac Man
USA 1990
Regie: Roger Donaldson
Drehbuch: Ken Friedman
Besetzung: Robin Williams, Tim Robbins, Pamela Reed, Fran Drescher, Zack Norman, Lori Petty, Annabella Sciorra, Paul Guilfoyle, Bill Nelson, Richard Panebianco
Zusatzmaterial: Audiokommentar von Regisseur Roger Donaldson, Bildergalerie, deutscher Trailer, Originaltrailer, 24-seitiges Booklet mit einem Text von Christoph N. Kellerbach
Label/Vertrieb 2020: Wicked Vision Distribution GmbH
Label/Vertrieb 2007/2002: MGM
Copyright 2021 by Lucas Gröning
Szenenfotos & unterer Packshot: © 2020 Wicked Vision Distribution GmbH