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Gone in 60 Seconds – Nur noch 60 Sekunden: 40 Minuten voller Blechschäden und Schrott

08 Sept

60 Sekunden Blu 3D

Gone in 60 Seconds

Von Volker Schönenberger

Action // 93 Autos zu Schrott gefahren oder schwer beschädigt, eine 40-minütige Verfolgungsjagd zum Finale – das sind die Leitzahlen von H. B. Halickis Autodieb-Actionfilm von 1974. „Die Blechpiraten“, so der frühere deutsche Verleihtitel, erscheint erstmals in Deutschland auf Blu-ray – ein Fest für Freunde gepflegter B-, C- oder D-Movies.

Der Streifen ist ein Paradebeispiel fürs Independent-Filmemachen: Halicki war nicht nur Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller, obendrein produzierte er den Film auch. Für Stunts setzte er sich ebenfalls hinters Steuer (bzw. stieg gar nicht erst aus) und er war zuständig für den Transport des Hauptautos „Eleanor“ (einen Ford Mustang). Viele Dialoge waren improvisiert, die Stunts gefährlich, Verletzungen während der Dreharbeiten keine Seltenheit. In einer Szene während der Verfolgungsjagd fährt Halicki selbst mit „Eleanor“ auf dem Highway und wird von einem anderen Auto gerammt, als er eine Ausfahrt nehmen will. Das Auto fährt gegen einen Mast. Dieser Unfall war ungeplant und echt, Halicki verlor die Besinnung. Der Überlieferung nach war sein erster Gedanke nach Wiedererlangung des Bewusstseins, ob die Szene denn aufgenommen worden sei.

Halicki spielt Maindrian Pace, einen notorischen Autodieb, der zur Tarnung als Versicherungsdetektiv arbeitet. Ein südamerikanischer Drogenbaron beauftragt ihn und sein Team, 48 Luxusautos zu klauen. Die Liste ist bald abgearbeitet, nur ein 1973er Ford Mustang – „Eleanor“ – ist nicht ganz so einfach zu erhalten. Als es Pace endlich gelingt, den Mustang zu stehlen, wartet schon die Polizei – Vorhang auf zur großen Verfolgungsjagd.

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Eine echte Schönheit: Eleanor (Foto: Wikimedia Commons)

Henry Blight Halicki legte nur noch zwei weitere Filme nach: „Firebird Tornado“ (1982) und „Auf dem Highway spielt die Polizei verrückt“ (1983), beide ebenfalls nach eigenem Drehbuch und mit ihm selbst in der Hauptrolle – später auch als Fortsetzungen von „Gone in 60 Seconds“ vermarktet. Tatsächlich enthält „Auf dem Highway …“ etliche Szenen aus „Gone in 60 Seconds“.

Halicki starb 1989 bei einem Unfall während der Dreharbeiten zu „Gone in 60 Seconds 2“, der deswegen nie fertiggestellt worden ist. Erst zwei Monate zuvor hatte er Denice Shakarian geheiratet. Im Jahr 2000 drehte Dominic Sena ein Remake von „Nur noch 60 Sekunden“ mit Nicolas Cage und Angelina Jolie, bei dem Halickis Witwe als Executive Producer fungierte.

Veröffentlichung: 12. September als Blu-ray und Doppel-DVD sowie limitierte Eleanor Fan Edition

Länge: 96 Min. (Blu-ray), 94 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: Gone in 60 Seconds
USA 1974
Regie: H. B. Halicki
Drehbuch: H. B. Halicki
Besetzung: H. B. Halicki, Marion Busia, Jerry Daugirda, James McIntyre, Ronald Halicki, Markos Kotsikos
Zusatzmaterial: The High Life and Times of H. B. „Toby“ Halicki, Interview mit Denice Halicki am Set von „Nur noch 60 Sekunden“ (2000), Interview mit Parnelli Jones, J.C. Agajanian Jr., Bobby Ore und dem „Vater des Ford Mustang“: Lee Iacocca, High Speed Featurettes, Programmtipps, Wendecover, nur Eleanor Fan Edition: Modellauto Ford Mustang im Maßstab 1:43 aus der Signature Collection, Heckscheibenaufkleber „Nur noch 60 Sekunden“
Vertrieb: Concorde Home Entertainment

Copyright 2013 by Volker Schönenberger
Packshots: © 2013 Concorde Home Entertainment

60 Sekunden Eleanor Fan Edition

Die Blu-ray-Box der Eleanor Fan Edition

 

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