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Parkland – Das Attentat auf John F. Kennedy: Verzweiflung im Krankenhaus

26 Dez

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Parkland

Von Volker Schönenberger

Historiendrama // Kurz nach den Schüssen auf den Präsidenten, im Parkland Memorial Hospital von Dallas: Ein Team aus Medizinern kämpft um das Leben John F. Kennedys, darunter Dr. Charles „Jim“ Carrico (Zac Efron) und die Krankenschwester Doris Nelson (Marcia Gay Harden). Vergeblich – schließlich wird er für tot erklärt. Derweil hat Secret-Service-Mann Forrest Sorrels (Billy Bob Thornton) Kontakt zu Abraham Zapruder (Paul Giamatti) aufgenommen, der die tödlichen Treffer gefilmt hat. Im Krankenhaus kommt es zu einem Gerangel, als der Secret Service den Leichnam zum Flughafen bringen will: Ein örtlicher Leichenbeschauer besteht auf einer Obduktion vor Ort, doch Kennedys Leibwächter setzen sich durch und transportieren ihn ab. Schnell ist mit Lee Harvey Oswald (Jeremy Strong) der vermeintliche Attentäter festgenommen worden.

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Abraham Zapruder filmt das Unfassbare

Als kriminalistischer Politthriller hat Oliver Stones meisterhafter „JFK – Tatort Dallas“ die Verschwörungstheorien angeheizt und die Messlatte so hochgelegt, dass kein anderer Thriller zum Kennedy-Attentat sie je wird nehmen können. Peter Landesman tut deshalb in seinem Regiedebüt gut daran, einen anderen Weg zu gehen. „Parkland“ ist Charakter- und Psychostudie einiger Beteiligter. Der Zuschauer kann einen genauen Blick auf die Gesichter werfen: auf Dr. Carrico, Schwester Nelson, auf die Secret-Service-Agenten – auch auf Lee Harvey Oswalds Bruder Robert (James Badge Dale) und seine Mutter Marguerite (Jacki Weaver).

Die Verzweiflung wird spürbar: die von Jacqueline Kennedy (Kat Steffens), die vom Blut ihres Ehemanns besudelt worden ist und ihren Liebsten bald darauf begraben muss; die von Abraham Zapruder, dem nach und nach klar wird, was er dort auf Film gebannt hat; die des Medizinerteams, denen das Leben des US-Präsidenten aus den Fingern gleitet; die der Leibwächter, die den in ihren Schutz Befohlenen verloren haben; die der Angehörigen Lee Harvey Oswalds, dessen Tat – oder vermeintliche Tat – die Familie zerstört. Das ist die hohe Schule der Schauspielkunst. All das mag keine neuen Erkenntnisse zur politischen Dimension des Attentats bringen. Aber es bricht die tragischen Ereignisse auf Menschen herunter.

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Der Präsident wird in den OP gebracht

Der Film basiert auf Vincent Bugliosis Buch „Four Days in November: The Assassination of President John F. Kennedy“. Dabei handelt es sich um einen Auszug des ungleich umfangreicheren Buches „Reclaiming History: The Assassination of President John F. Kennedy“, mit dem Bugliosi die These vom Einzeltäter Lee Harvey Oswald belegen wollte, um den seiner Ansicht nach fürs amerikanische Volk schädlichen Verschwörungstheorien ein Ende zu setzen.

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Marcia Gay Harden haben wir in unserer Rubrik Schauspielerinnen aufgelistet, Filme mit Gil Bellows, Paul Giamatti und Billy Bob Thornton unter Schauspieler.

Veröffentlichung: 13. Dezember 2013 als Blu-ray und DVD

Länge: 90 Min. (Blu-ray), 88 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 12
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: keine
Originaltitel: Parkland
USA 2013
Regie: Peter Landesman
Drehbuch: Peter Landesman, nach einem Buch von Vincent Bugliosi
Besetzung: Marcia Gay Harden, Matt Barr, Zac Efron, Paul Giamatti, James Badge Dale, Matt Barr, Billy Bob Thornton, Larry Jack Dotson, Kat Steffens, Brett Stimely, Jackie Earle Haley, Jeremy Strong, Gil Bellows
Zusatzmaterial: Interviews, B-Roll, Originaltrailer, Trailershow, Wendecover
Vertrieb: Universum Film

Copyright 2013 by Volker Schönenberger

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Dr. Carrico und sein Team kämpfen um Kennedys Leben – vergeblich

Fotos & Packshot: © 2013 Universum Film

 

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