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Shogun – Abenteuer im Land der aufgehenden Sonne

07 Feb

Shogun-Cover

Von Matthias Holm

TV-Miniserie // Wir befinden uns im Jahr 1600: Ein holländisches Handelsschiff erleidet auf dem Weg nach Japan Schiffbruch, doch die Crew-Mitglieder werden von Japanern gerettet. Der Navigator des Schiffes, John Blackthorne (Richard Chamberlain), lernt in dem fremden Land den Kriegsherren Toranaga (Toshirô Mifune) kennen, verliebt sich in eine verheiratete Frau und verstrickt sich in ein Gespinst aus Intrigen.

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Das Glück dieser Erde …

Eine Inhaltsangabe ist bei dieser fast 35 Jahre alten Serie eigentlich eher unwichtig. Der Plot ist spannend und wendungsreich, doch die wahren Stärken der fünf Filme liegen anderswo. Da uns das Internet mit der ganzen Welt verbindet, ist es aus unserer heutigen Sicht für viele vermutlich unvorstellbar, wie es ist, nicht kommunizieren zu können oder sich auf andere verlassen zu müssen. Hier spielt „Shogun“ seine Stärke aus, gerade am Anfang. Blackthorne, dessen Name für die Japaner zu schwer auszusprechen ist und deswegen nur Anjin-san (Navigator) genannt wird, muss sich auf die Übersetzungen der verhassten Spanier verlassen.

Die Qualität der Serie ist ohnehin über Zweifel erhaben – drei Golden Globes sprechen für sich. Der Mix aus Abenteuer und Drama funktioniert auch heute noch hervorragend. Eine neue Kultur und Zivilisation zu entdecken – das ist einfach immer ein spannendes Thema. Aufgrund ihres Alters drückt man als Zuschauer dann auch gern ein Auge zu, wenn gleich in der ersten Einstellung der Hubschrauber als Schatten zu sehen ist, mit dem die Szene gedreht wurde.

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Lord Toranaga hat ’nen Vogel

Eine kleine Frechheit dagegen ist der Blu-Ray-Port. Das beginnt schon im Menü. Über den Sinn einer japanischen Sprachausgabe lässt sich hervorragend diskutieren, sind doch gerade das Unverständnis des Gegenübers und das Lernen der Sprache wichtig. Nun gut, das kann man ignorieren. Ein weiteres Manko: Es gibt keine Szenenauswahl. Man kann zwar, während der Film spielt, (pro Blu-Ray knapp drei Stunden ohne Unterbrechung), zwischen Kapiteln wechseln oder sie überspringen; einzeln anwählen lassen sie sich jedoch nicht.

Der Ton ist durchgängig gut, einzig die englische Synchronisation ist etwas zu leise geraten. Das größte Problem aber ist das Bild, angefangen dabei, dass uns im Jahr 2014 ein – zumindest auf dem Fernseher des Rezensenten – nicht veränderbares 4:3-Format präsentiert wird, über etliche Bildfehler bis hin zu schwankender Bildqualität in einzelnen Szenen. Die zahlreichen Extras wurden erst gar nicht in HD konvertiert. Hier wurde leider keine gute Arbeit geleistet.

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Wer wird denn da so grimmig sein?

Wer bereits die DVD sein Eigen nennt, muss nicht auf die Blu-Ray umsatteln. Wer die Serie noch überhaupt nicht gesehen und mit den oben genannten Kritikpunkten kein Problem hat, kann bedenkenlos zugreifen. Auch nach 35 Jahren ist diese Serie immer noch ein wunderbares Abenteuer.

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Toshirô Mifune haben wir in unserer Rubrik Schauspieler aufgeführt.

Veröffentlichung: 6. Februar 2014 als Blu-ray

Länge: 549 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch, Französisch, Japanisch
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch, Japanisch, Spanisch, Holländisch, Dänisch, Norwegisch, Finnisch
USA/JAP 1980
Regie: Jerry London
Drehbuch: Eric Bercovici, nach dem Roman von James Clavell
Besetzung: Richard Chamberlain, Toshirô Mifune, Yôko Shimada, John Rhys-Davies
Zusatzmaterial: 13-teilige Dokumentation: „Das Making-of von Shogun“, historische Featurettes, Audiokommentar zu ausgewählten Szenen von Regisseur Jerry London
Vertrieb: Paramount Home Entertainment

Copyright 2014 by Matthias Holm
Fotos & Packshot: © 2014 Paramount Home Entertainment

 

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