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The Hidden Blade – Das verborgene Schwert: Verstecktes Potenzial

22 Apr

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Gastrezension von Matthias Holm

Historiendrama // Yoji Yamada hat mit dem weltweit gefeierten „The Twilight Samurai – Krieger der Dämmerung“ ein ganz schönes Pfund hingelegt. Zwar war der Film nicht frei von Fehlern, er zeichnete aber ein reales Bild vom Leben als Samurai. Damit hat er die Messlatte für sein Nachfolgewerk „The Hidden Blade – Das verborgene Schwert“ sehr hoch gelegt, zumal es im gleichen Genre angesiedelt ist.

Japan öffnet sich allmählich für westliche Einflüsse, den Samurai werden moderne Kriegsführung und der Umgang mit Schusswaffen beigebracht. In dieser turbulenten Zeit lebt auch der Samurai Munezo Katagiri (Masatoshi Nagase). Dem ruhigen Mann ist die westliche Technik suspekt, er möchte lieber weiter in Frieden leben. Dieser Wunsch bleibt unerfüllt: Sein ehemaliger Freund Yaichiro Hazama (Yukiyoshi Ozawa) hat ein Komplott geschmiedet, um den Shogun zu töten. Da er dabei erwischt wurde, wird Munezo die Aufgabe übertragen, Yaichiro zu töten.

Schon wieder über zwei Stunden Laufzeit. Anscheinend mögen die Japaner lange Samurai-Filme. Auch dieser gewann wieder diverse Preise. Dabei erreicht Yamada mit „The Hidden Blade – Das verborgene Schwert“ nie die dichte Atmosphäre seines Vorgängers.

Viel mehr im Mittelpunkt steht der langsame Verfall der alten Samurai-Werte. Am besten ist das in den Szenen zu sehen, in der die Dorf-Samurai von einem Abgesandten aus der Hauptstadt Edo unterrichtet werden. Zwar machen sich die Alteingesessenen über den viel zu eifrigen Ausbilder lustig, aber wenn sie ihre alten Techniken gegen die des Westens halten (perfekt gezeigt in einem Laufduell), ziehen sie den Kürzeren.

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Die beiden alten Freunde liefern sich einen erbitterten Kampf

Diese „Ausbildungsszenen“ sind eine willkommene Abwechslung. Denn Yamada versucht anscheinend, den Erfolg von „The Twilight Samurai – Krieger der Dämmerung“ zu wiederholen, indem er einfach noch einmal das Gleiche zeigt. Dabei fehlt allerdings der Überraschungseffekt: Das Leben von Munezo ist nicht annähernd so aufregend und anstrengend wie das von Seibei Iguchi. Interessant wird es, wenn der Film auf die zentrale Konfrontation zusteuert. Gerade der Besuch von Munezo bei seinem alten Schwertkampfmeister ist eine der gelungensten Szenen.

Yamada hätte mit „The Hidden Blade – Das verborgene Schwert“ einen Film schaffen können, der seinen bereits guten Vorgänger übertrumpft. Doch er serviert dem Zuschauer lediglich einen Aufguss seines alten Erfolgsprinzips und verschenkt damit viele Möglichkeiten.

Der bereits 2013 auf Blu-ray und zuvor auch als DVD veröffentlichte Film erscheint nun als Teil einer Box mit dem Titel „Samurai Legends“. Enthalten sind folgende Filme:

The Twilight Samurai – Krieger der Dämmerung
The Hidden Blade – Das verborgene Schwert
The Last Sword – Die Wölfe von Mibu

Veröffentlichung: 14. November 2013 als Blu-ray, 20. März 2014 als Teil der Blu-ray-Box „Samurai Legends“

Länge: 137 Min.
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: Kakushi ken oni no tsume
JAP 2004
Regie: Yôji Yamada
Drehbuch: Yôji Yamada, Yoshitaka Asama
Besetzung: Masatoshi Nagase, Takako Matsu, Hidetaka Yoshioka, Yukiyoshi Ozawa, Tomoko Tabata
Zusatzmaterial: Originaltrailer, japanischer Teasertrailer, hinter den Kulissen (ca. 6 Min.), Berlinale 2005 (ca. 6 Min.), Artwork- und Bildergalerie
Vertrieb: 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

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Copyright 2014 by Matthias Holm
Fotos & Packshot: © 2013/2014 3L Vertriebs GmbH & Co. KG

 

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