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The Blackburn Asylum – Der Nächste bitte! Im Bergwerk geht’s finster zu

06 Okt

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Blackburn

Von Volker Schönenberger

Horror // Ein Prolog eröffnet den Backwoods-Horror: Ein Mann und seine Frau nebst Baby betreten in Alaska eine verlassene alte Mine. Er hat offenbar eine Idee, wie er mit dem Bergwerk Reibach machen kann. Daraus wird nichts: Er und seine Frau werden von Unbekannten abgemurkst.

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Tankwart im Doppelpack

Szenenwechsel: Eine College-Clique – zwei Mädels, drei Jungs – ist im Auto unterwegs zu einer abgelegenen Hütte, um Party zu machen. Ein Erdrutsch in einer und ein Waldbrand in einer anderen Richtung führt die fünf zuerst zu einer Tankstelle, die von zwei schrulligen Zwillingsschwestern geführt wird – und dann zu besagter Mine. Dort haust eine Gruppe degenerierter Psychopathen, offenbar Überbleibsel der titelgebenden psychiatrischen Einrichtung. Dumm gelaufen für die jungen Leute …

Wie heißen die noch alle?

In derlei Filmen sind die Protagonisten manchmal schwer in eine unterhaltsam zu lesende Inhaltsangabe zu packen: Fünf Figurennamen kurz nacheinander plus die Darsteller in Klammern erschweren oft die Lesbarkeit. Im Billighorror-Segment ist das bisweilen einfacher – so auch diesmal: Die Clique ist so durchweg langweilig und austauschbar, dass die fünf einfach überhaupt nicht einzeln genannt werden müssen. Wer stirbt, wer überlebt, ist uns sowieso gleichgültig.

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Ob es im Wald sicher ist?

Story und Figuren – Täter wie Opfer – strotzen vor sattsam bekannten Stereotypen aus Backwoods-Slashern. Das hat man alles schon anderswo gesehen, und zwar viel besser. Das beginnt nicht erst beim ausbleibenden Handyempfang und setzt sich in vielerlei Hinsicht fort, etwa wenn die Verfolgten beschließen, sich kurzzeitig zu trennen. Machen wir es den blutrünstigen Verfolgern einfach noch etwas leichter! Von diversen logischen Ungereimtheiten wollen wir gar nicht erst anfangen, das wäre ein Fass ohne Boden.

Schäferstündchen mit Folgen

Komplett unfreiwillig komisch gerät das Ganze in einer Szene, in der zwei vergebene Mitglieder der Gruppe mitten in einem Verschlag im Bergwerk beschließen, aus Wolllust übereinander herzufallen. Dagegen ist an sich nichts einzuwenden, es ist aber nicht besonders clever, wenn die eigentlichen Partner ganz in der Nähe sind, sodass es sich kaum vermeiden lässt, dass die beiden in flagranti ertappt werden. Da hängt der Haussegen schief! Aber wie wir alle aus Horrorfilmen wissen: Die Strafe für unzüchtiges Verhalten folgt auf dem Fuße.

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Mitgefangen, mitgehangen

An billig aussehende Effekte und ebensolches Produktionsdesign hat man sich im Horrorgenre ja gewöhnt, das würde nicht weiter stören, trägt in diesem Fall aber zum Gesamteindruck bei. Das gilt ebenso für die auf niedrigstem Niveau gehaltenen Dialoge. Etwas Selbstironie und Augenzwinkern hätten das rausreißen und den Film auf ein erträgliches Maß heben können. Aber Fehlanzeige – wir haben es mit einer erschreckend ernsthaften Produktion zu tun.

Fortsetzung folgt – hoffentlich nicht

Regisseur Lauro Chartrand verdingt sich beim Film in erster Linie als Stuntman und Stunt Coordinator. Als Regiearbeiten stehen bei ihm ein paar Serien-Episoden zu Buche. „The Blackburn Asylum – Der Nächste bitte!“ ist sein zweiter Langfilm nach „Born to Raise Hell“ (2000) mit Steven Seagal. Man möchte Stuntman Chartrand mitteilen: Schuster, bleib bei deinen Leisten! Für den Fall eines Erfolgs des Bergwerks-Horrorfilms hat er die Möglichkeit einer Fortsetzung angedeutet. Bitte nicht! Dann lieber andere Filme mit Psychiatrie-Thematik. Habt Ihr Tipps?

Veröffentlichung: 6. Oktober 2016 als Blu-ray und DVD

Länge: 84 Min. (Blu-ray), 81 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 18
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: Blackburn
KAN 2015
Regie: Lauro Chartrand
Drehbuch: Nastasha Baron
Besetzung: Sarah Lind, Zack Peladeau, Emilie Ullerup, Calum Worthy, Alexander Calvert, Brad Loree, Brandi Alexander, Ken Kirzinger
Zusatzmaterial: deutscher und englischer Trailer, Trailershow, Wendecover
Vertrieb: Tiberius Film

Copyright 2016 by Volker Schönenberger
Fotos & Packshot: © 2016 Tiberius Film

 
 

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8 Antworten zu “The Blackburn Asylum – Der Nächste bitte! Im Bergwerk geht’s finster zu

  1. Michael Behr

    2016/10/19 at 17:57

    Nightmare on Elm Street 3

     
  2. Daniel Gleske

    2016/10/19 at 09:59

    Shutter Island ist wirklich klasse..aber ob da eine Fortsetzung sinnvoll wäre?!
    Lieber noch mehr Wrong Turn oder etwas in der Richtung 😉

     
  3. Sven Schmidt

    2016/10/15 at 11:24

    wie wärs mit Shutter Island ?

     
  4. DB

    2016/10/14 at 20:12

    „Madhouse – Der Wahnsinn beginnt“ kommt mir da in den Sinn, die Sichtung ist aber schon ewig her.

     
  5. Ingo Maaßen

    2016/10/14 at 09:07

    Ich fand ja „House Of Haunted Hill“ im Original und Remake ziemlich gut! Legendär auch „Asylum – Irrgarten des Schreckens“ aus der Reihe „Der Phantastische Film“!
    Und last but not least fand ich auch „Patrick“ aus dem Jahre 2013 recht ansprechend!

     
  6. Jürgen Winterstein

    2016/10/14 at 08:58

    Asylum von 1972 ist ein schöner Klassiker zu dem Thema,Nightmare 3 ist mein Favorit der Freddy Serie…und natürlich auch noch Asylum von American Horror Story 😉

     
  7. Filmschrott

    2016/10/14 at 08:17

    Mal abseits vom Horrorgenre: „Einer flog über das Kuckucksnest“ und „K-Pax“.
    Innerhalb des Horrorgenres fand ich zumindest „Gothika“ okay. Ansonsten macht man aber leider viel zu wenig aus der Steilvorlage, die so ein Laden für das Genre bietet.

     
  8. Thomas Leising

    2016/10/14 at 08:02

    Da würde ich „Einer flog über das Kuckucksnest“ oder „Nightmare 3“ empfehlen.

     

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