Astérix: Le domaine des dieux
Von Matthias Holm
Computertrick-Abenteuer // Wir befinden uns im Jahre 50 vor Christus. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien? Nein! Ein kleines … Ach lassen wir das. So gut wie jeder kennt Asterix. Und selbst wenn man keinen einzigen Comicband gelesen und keinen der Filme gesehen hat, weiß man, worum es geht: Das Dorf mit seinen besten Kriegern Asterix und Obelix kann dank des Zaubertranks des Druiden Miraculix von Cäsar nicht eingenommen werden. Der römische Imperator ersinnt daher einen fiesen Plan. Wie gewohnt vereiteln ihn die beiden mutigen Gallier. Dazwischen gibt es visuelle Gags und Dialogwitz, dass einem das Zwerchfell weh tut.
Zum Kinostart hatte Volker „Asterix im Land der Götter“ bereits rezensiert. Ich kann mich seiner Meinung nur anschließen. Auch wenn das jüngste gallisch-römische Abenteuer meiner Ansicht nach nicht an „Asterix erobert Rom“ und „Asterix und Kleopatra“ heranreicht, ist er doch ein wunderbarer Übergang der Filmreihe in die Zeit der Animationsfilme. Nach anfänglichen Bedenken ist doch festzustellen: Der Stil der Computeranimationen passt hervorragend zur Welt der Gallier – sie sehen aus wie in den Comicbänden, aber zu keiner Zeit altbacken. Dass der Film mit der Detailverliebheit von Pixar nicht mithalten kann, ist klar, aber das braucht er auch nicht.
Die Witze sprechen für sich, und ich verzeihe dem Film seine Kalauer nicht nur, so wie Volker es tut, ich wünsche sie mir sogar.
Die Arbeit ist für den Anus.
Hier bin ich.
Schweig still, Anus!
Hervorragend, weil unerwartet. Mein zweites Highlight sind die Gewerkschaften der Sklaven und der Legionäre, die mit ihrem Zenturio immer bessere Arbeitsbedingungen aushandeln.
Ein weiteres Novum war in meinen Augen die Darstellung von Obelix. Zum ersten Mal hatte man nicht nur das Gefühl, dass er ein dicker Kindskopf ist, sondern wirklich eine Art Naturgewalt, die sich durch alles pflügt, was sich ihr in den Weg stellt – solange sein Magen gefüllt ist. Das wirkt auf kleine Zuschauer vielleicht etwas unheimlich, passt aber als Neuerung sehr gut in den Film.
Ich blicke positiv in die Zukunft des gallischen Dorfes. „Asterix im Land der Götter“ beweist, dass der Krieger mit dem Flügelhelm noch nicht zum alten Eisen gehört. Hoffentlich lässt der nächste Film nicht wieder neun Jahre auf sich warten.
Ein Hinweis in eigener Sache: Wer Volker, ein paar anderen Leuten und mir dabei zuhören möchte, wie wir knapp zwei Stunden lang über Asterix reden, kann das ganz einfach tun: Mit der Welle Nerdpol haben wir einen Podcast zum Thema aufgenommen, verfügbar direkt bei uns sowie über alle gängigen Podcatcher und iTunes. Volker hat obendrein als Gastblogger der Welle Nerdpol einen Beitrag über seinen ersten Asterix-Band veröffentlicht. Viel Spaß!
Zu Volkers Rezension von „Asterix im Land der Götter“ geht’s auch hier.
Veröffentlichung: 21 August 2015 als Blu-ray 3D, Blu-ray und DVD
Länge: 86 Min. (Blu-ray), 83 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK freigegeben ohne Altersbeschränkung
Sprachfassungen: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte
Originaltitel: Astérix: Le domaine des dieux
F 2014
Regie: Louis Clichy, Alexandre Astier
Drehbuch: Alexandre Astier, nach der Comic-Vorlage „Die Trabantenstadt“ von René Goscinny (Text) und Albert Uderzo (Zeichnungen)
Deutsche Sprecher: Milan Peschel (Asterix), Charly Hübner (Obelix)
Zusatzmaterial: Making-of, Interview mit Louis Clichy und Albert Uderzo, Featurette „Die 3D Animation“, Entfallene Szenen, Trailer, Wendecover
Vertrieb: Universum Film
Copyright 2015 by Matthias Holm
Szenenbilder, Packshots & Trailer: © 2015 Universum Film