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Plush – Vorhersehbar wie ein Dieter-Bohlen-Song

21 Feb

Plush-Cover

Gastrezension von Matthias Holm

Thriller // Es sieht nicht gut aus im Leben des Rockstarlets Hayley (Emily Browning): Zuerst stirbt ihr Bruder und Gitarrist der gemeinsamen Band „Plush“ an einer Überdosis. Dann hagelt es schlechte Kritiken, als sie diesen Verlust in Songs verarbeitet. Der einzige, bei dem sie Zuflucht findet, ist der neue Gitarrist Enzo (Xavier Samuel). Doch der hütet ein dunkles Geheimnis.

Plush Still (5)

Die schöne Hayley ist in Gefahr

Ach, Emily Browning! Du warst doch in „Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse“ so toll. Warum musst du dich jetzt in jeder Rolle halbnackt ausziehen? Na ja, eine gute Schauspielerin bleibst du trotzdem – auch wenn deine Rolle nicht viel mehr verlangt, als hysterisch und verwirrt durch die Gegend zu blicken.

Beim Stil des Films mag man kaum glauben, dass die Regisseurin Catherine Hardwicke für den recht langweiligen ersten „Twilight“-Film verantwortlich zeichnet. Es wird mit so vielen Mitteln wie möglich gearbeitet: Da kommt hier mal eine Handkamera zum Einsatz, dann gibt es eine Film-im-Film-Sequenz, und der Kameramann hat die Schärfe seines Arbeitsgeräts nicht immer richtig eingestellt. Doch anders als beispielsweise bei „Daydream Nation“ wirken diese Effekte in „Plush“ eher aufgesetzt und unnatürlich.

Plush Still (6)

Rammstein für Arme

Das größte Problem von „Plush“ jedoch ist seine Vorhersehbarkeit: Jedem Zuschauer ist nach 15 Minuten klar, wie der Film weiterlaufen wird. Keine Wendung ist überraschend, alles läuft in bekannten Genre-Bahnen ab. Das bricht so ziemlich jedem Thriller das Genick. Hier rettet immerhin Xavier Samuel ein wenig. Er gibt seinen schwarzen Nagellack tragenden Enzo mit fieser Hingabe und wechselt liebend gern die Seiten zwischen Genie und Wahnsinn.

Wer einen Film sucht, um sich die Fingernägel abzukauen und mit den Figuren mitzufiebern, hat sich mit „Plush“ den falschen ausgesucht. Wer sehen möchte, wie eine Frau, die mit 19 Mutter geworden ist und vor ihren Kindern zum Mittag Wodka trinkt, mit einem psychopathischen Stalker umgeht, kann einen Blick wagen.

Veröffentlichung: 20. Februar 2014 als Blu-ray und DVD

Länge: 104 Min. (Blu-ray), 100 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
USA 2013
Regie: Catherine Hardwicke
Drehbuch: Catherine Hardwicke, Arty Nelson
Besetzung: Emily Browning, Xavier Samuel, Cam Gigandet, Dawn Olivieri, Thomas Dekker
Zusatzmaterial: Musikvideo, Outtakes, Teaser
Vertrieb: Koch Media

Plush Still (1)

Hey, wem’s gefällt …

Copyright 2014 by Matthias Holm
Fotos & Packshot: © 2014 Koch Media

 

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