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Wir sind die Millers – Eine schrecklich nette Familie

28 Aug

We’re the Millers

Kinostart: 29. August 2013

Von Volker Schönenberger

Komödie // Lieber in den Tag hinein leben, als Verantwortung übernehmen: Obwohl er die Collegezeit lange hinter sich gelassen hat, vertickt David (Jason Sudeikis) in Denver immer noch Marihuana – zwar im kleinen Stil, aber das Einkommen stimmt. Als ihm Drogenbestand und Barvermögen eines Tages geraubt werden, gerät er bei seinem Lieferanten Brad Gurdlinger (Ed Helms aus der „Hangover“-Reihe) in Bedrängnis. Der zwingt den Kleindealer, eine große Ladung Marihuana aus Mexiko in die USA zu schmuggeln.

Um an der Grenze unauffällig zu wirken und Durchsuchungen zu vermeiden, legt sich David eine Tarnidentität als spießiger Familienvater zu. Die dazugehörige Familie klaubt er in seiner Umgebung zusammen: Seine als Stripperin arbeitende Nachbarin Rose (Jennifer Aniston) fungiert als Ehefrau, der einsame Verlierertyp Kenny (Will Poulter) und die obdachlose Ausreißerin Casey (Emma Roberts) geben Sohn und Tochter. Im Wohnmobil fährt die ungleiche „Familie“ ständig zankend nach Mexiko. Am Ort der Übergabe eingetroffen, erweist sich die zu schmuggelnde Drogenladung als weit größer als angekündigt. Es soll nicht die einzige Komplikation bleiben.

WirsinddieMillers

Familie Fürchterlich auf Tour: die Millers

Klingt vorhersehbar? Nun ja – wie sich die Beziehung der vier Protagonisten entwickeln wird, lässt sich in der Tat schon zu Beginn des Trips erraten. Überraschungen gibt’s eher im Detail, etwa wenn ein ebenfalls per Wohnmobil reisendes Ehepaar pikante Vorlieben offenbart. Die Gags sitzen mal gut, mal so lala, wirken allerdings gelegentlich etwas zusammenhanglos aneinandergereiht. Obendrein sprühen zwischen Jennifer Aniston und Jason Sudeikis nicht gerade die Funken.

Man kann es gut oder schlecht finden – so oder so weiß der Filmzuschauer, was ihn in einem Film mit Jennifer Aniston erwartet: seichte Unterhaltung mit trotz kleiner Anzüglichkeiten familienfreundlichem Humor und sympathischen Figuren. Insofern bietet „Wir sind die Millers“ einen angenehmen Kinobesuch, ohne nachhaltig in Erinnerung zu bleiben. Mal eine ganz andere Rolle für „Friends“-Star Aniston wäre schön, bleibt aber vorerst ein frommer Wunsch: Ihre Filmographie in der IMDb zeigt drei kommende Projekte – alles Komödien. Apropos „Friends“: Unmittelbar zu Beginn des Abspanns folgen einige Outtakes, einer davon dürfte besonders Fans der TV-Serie gefallen.

„Wir sind die Millers“ mag ein Jennifer-Aniston-Vehikel sein, doch auch die anderen Darsteller verdienen Erwähnung: Der aus „Saturday Night Live“ bekannte Jason Sudeikis und Aniston haben mit „Kill the Boss“ (2011) bereits einen gemeinsamen Film gedreht. Auf Will Poulter wurde Hollywood 2007 durch den britischen Film „Der Sohn von Rambow“ aufmerksam. Emma Roberts („Scream 4“) hat eine Hauptrolle im Gia Coppolas bereits abgedrehtem Drama „Palo Alto“ mit James Franco und Val Kilmer. In einer Nebenrolle als mexikanischer Drogenbaron ist zu guter Letzt der in Berlin geborene Tomer Sisley zu sehen, bekannt durch die Titelrolle der beiden „Largo Winch“-Filme. Zu guter Letzt erwähnt sei Luis Guzmán („Spiel auf Zeit“), der einen Kurzauftritt als mexikanischer Cop hat.

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Luis Guzmán haben wir in unserer Rubrik Schauspieler aufgelistet.

Länge: 110 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Originaltitel: We’re the Millers
USA 2013
Regie: Rawson Marshall Thurber
Drehbuch: Bob Fisher, Steve Faber, Sean Anders, John Morris
Besetzung: Jennifer Aniston, Jason Sudeikis, Will Poulter Emma Roberts, Ed Helms, Tomer Sisley, Luis Guzmán
Verleih: Warner Bros. Pictures Germany

Copyright 2013 by Volker Schönenberger

Filmplakat, Foto & Trailer: © 2013 Warner Bros. Entertainment Inc. (Foto: Michael Tackett)

 

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