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Serena – Lawrence und Cooper diesmal ohne Esprit

17 Dez

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Serena

Kinostart: 18. Dezember 2014

Von Simon Kyprianou

Drama // Während der Wirtschaftskrise 1929 versucht sich das frisch verheiratete Paar Serena (Jennifer Lawrence) und George Pemberton (Bradley Cooper) mit ihrem Holzhandel eine Existenz aufzubauen. Doch Unfälle, die unwirsche Natur der Berge von North Carolina, die Politik und die Eifersucht von Serena bringen Probleme und Sorgen in den fragilen jungen Betrieb.

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Serena und George – frisch verliebt

Heiratsantrag aus dem Nichts

Der erste Satz, den George Pemberton und Serena miteinander wechseln, nachdem sie einander gerade erst kennengelernt haben, ist Pembertons Frage, ob sie ihn heiraten will. Genau so darf man sich leider auch den ganzen Film vorstellen. Dinge passieren einfach, Menschen treffen Entscheidungen, erleiden Rückschläge, aber Regisseurin Susanne Bier blickt dabei kaum in ihr Inneres, sie buchstabiert ihre Figuren nicht aus. Es scheint, als interessiere sie sich gar nicht für sie. Sie bleiben leere Hüllen, charakterlos, die sich willenlos den Strömungen der Story ergeben.

Das ist auch der Grund, wieso Cooper und Lawrence, deren herrliches Zusammenspiel in „Silver Linings“ uns so viel Freude bereitet hat, den Film kaum retten können. Ihre Figuren sind so schlecht und oberflächlich geschrieben, das stumpfsinnige Drehbuch gibt den beiden Akteuren kaum Gelegenheit, überhaupt etwas zu spielen. Darum können uns die Schicksale der Figuren auch nicht berühren, im Gegenteil: Sie sind uns egal.

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Bald schon wird Serena von Sorgen gequält

Kraftlose Sexszenen

Mehrfach streut Susanne Bier Sexszenen zwischen George und Serena ein, sie inszeniert diese als seltsam verklemmte Schattenspielereien. Das kann man auch als eine Art Metapher für den Film an sich lesen: Er ist mutlos, kraftlos, zahm und vor allem langweilig. Dazu ist er auch furchtbar unrhythmisch erzählt: Mal tritt Bier ermüdend auf der Stelle, mal hetzt sie unangenehm durch die Geschichte. Der Film wirkt nie wie eine stimmige Einheit, das wirkt furchtbar inhomogen und störend.

„Serena“ laviert über die gesamte Laufzeit hinweg unentschieden zwischen rauem Western und zärtlichem Liebesdrama und bremst sich auch dadurch ständig selbst aus, bleibt zwischen den Genres hängen, sodass keines von beidem zufriedenstellend bedient wird.

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Jennifer Lawrence haben wir in unserer Rubrik Schauspielerinnen aufgelistet, Filme mit Bradley Cooper, Toby Jones und Ned Dennehy in der Rubrik Schauspieler.

Länge: 109 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Originaltitel: Serena
USA/F/CZ 2014
Regie: Susanne Bier
Drehbuch: Christopher Kyle, nach einem Roman von Ron Rash
Besetzung: Jennifer Lawrence, Bradley Cooper, Toby Jones, Rhys Ifans, Sean Harris, Sam Reid, Kim Bodnia, Ned Dennehy
Verleih: Studiocanal

Copyright 2014 by Simon Kyprianou

Filmplakat, Fotos & Trailer: © 2014 Studiocanal

 

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