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Out of Inferno – Hochhaus in Flammen

22 Mär

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Out of Inferno

Von Volker Schönenberger

Katastrophen-Action // Einst waren die Brüder Dajun (Sean Lau) und Qiang (Louis Koo) gemeinsam bei der Feuerwehr, doch ein Zerwürfnis ließ Qiang eigene Wege gehen: Er heuerte in einem Unternehmen für Brandschutz an. Vier Jahre später erwartet Dajuns Frau Sile (Sinje Lee) ein Kind. Ihr Arzt residiert im selben Wolkenkratzer der südchinesischen Millionenstadt Guangzhou, den Qiang gerade mit modernsten Brandschutzanlagen ausgerüstet hat. Doch all das nützt nichts, als durch Unachtsamkeit einiger Arbeiter ein Feuer ausbricht und zahlreiche Menschen auf den oberen Stockwerken einschließt, darunter Sile und Qiang. Schnell rückt die Feuerwehr an, doch Dajun und seine Kollegen erwartet ein Inferno.

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Die Feuerwehrmänner kämpfen drinnen …

Apropos Inferno: „Out of Inferno“ erinnert sicher nicht von ungefähr an „Flammendes Inferno“, und das liegt nicht nur am Hochhaus-Szenario. Der eine Bruder versucht von außen, Leben zu retten, der andere im Innern des Gebäudes – ähnlich agierten auch Steve McQueen und Paul Newman im Katastrophen-Klassiker von 1974, wenn auch nicht als Brüder.

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… wie draußen gegen die Flammen an

Doch wer einen Film zitiert, muss sich auch daran messen lassen, und daran scheitert der chinesische Vertreter. Wo „Flammendes Inferno“ seine vielen verschiedenen Figuren versiert einsetzte und keinen zur Staffage der Feuersbrunst degradierte, passiert das in „Out of Inferno“ einigen Beteiligten durchaus. Das Mädchen, das von seinen Eltern getrennt wird, die Typen, die das Chaos für einen Juwelenraubmord nutzen – sie bleiben blass, dienen nur als Überbrückung bis zur nächsten Flammen-Action. Emotionale Kernthemen bleiben die Konflikte zwischen Dajun und seiner Frau sowie Dajun und seinem Bruder. Auch deren Aufarbeitung ist gewöhnungsbedürftig, aber geübte Konsumenten fernöstlicher Filme können damit umgehen.

Tödlicher Soundtrack

Die Feuersbrünste wirken mal beeindruckend, mal etwas nachlässig am Computer entstanden. Schwerer wiegt allerdings der sich durch den gesamten Film ziehende pathetische Score, der jeden Spannungsbogen killt. Gefühl für Dramaturgie ging dem Komponisten offenbar ab – oder er lieferte Musik ab, ohne zu wissen, was für Szenen sie untermalen soll.

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Qiang hangelt sich hoch

Das kann man schon mal schauen, auch wenn die Pang-Zwillingsbrüder auf dem Regiestuhl weit am Ziel vorbeischießen, großes Kino zu schaffen. Einige Actionszenen und Stunts sind mitreißend inszeniert, zum Beispiel eine Sequenz mit einem Kran. Das reicht aber nicht, um „Out of Inferno“ über Katastrophenfilm-Durchschnitt zu hieven. Immerhin weckt es die Lust, mal wieder „Flammendes Inferno“ zu schauen.

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Den Schaulustigen stockt der Atem

Auf das Regisseursduo bin ich 2002 durch den grandiosen Grusler „The Eye – Mit den Augen einer Toten“ aufmerksam geworden, der sechs Jahre später das obligatorische US-Remake erfuhr. Im selben Jahr durften die beiden das US-Remake ihres 2002er-Actionthrillers „Bangkok Dangerous“ sogar selbst inszenieren. Mittlerweile drehen sie wieder ausschließlich in Fernost. „Out of Inferno“ ist nicht unbedingt eine Empfehlung für neue internationale Aufgaben.

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Flammendes Inferno

Veröffentlichung: 25. März 2016 als Blu-ray und DVD

Länge: 103 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Sprachfassungen: Deutsch, Chinesisch
Untertitel: keine
Originaltitel: Out of Inferno
CHN/HK 2013
Regie: Danny Pang, Oxide Chun Pang
Drehbuch: Kam-Yuen Szeto
Besetzung: Sean Lau, Louis Koo, Sinje Lee, Ching Wan Lau, Angelica Lee, Chen Si Cheng, Crystal Lee
Zusatzmaterial: Making-of
Vertrieb: Edel Germany GmbH

Copyright 2016 by Volker Schönenberger
Fotos & Packshot: © 2016 Edel Germany GmbH

 

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