RSS

Dog Soldiers – Werewolves Ate My Platoon

23 Mär

Dog_Soldiers-Packshot

Dog Soldiers

Von Volker Schönenberger

Horror // Tödlicher Prolog: Ein Pärchen zeltet in den Wäldern des schottischen Hochlands. Sie schenkt ihm einen silbernen Brieföffner. Später überkommt die beiden die Lust. Doch während er den Reißverschluss ihrer Hose öffnet, wird von außen der Reißverschluss des Zelts geöffnet …

Mitleid mit dem Hunde

Am selben Abend versagt der Soldat Cooper (Kevin McKidd) in Nordwales beim Versuch, in eine Spezialeinheit der britischen Armee aufgenommen zu werden:Er weigert sich, einen Hund zu erschießen, und wird deshalb von Captain Richard Ryan (Liam Cunningham) abgelehnt und zu seiner alten Einheit zurückbeordert.

Wiedersehen mit Captain Ryan

Vier Wochen später findet sich Cooper bei einer Kampfübung als Teil einer Patrouille im schottischen Hochland wieder. Die von Sergeant Harry G. Wells (Sean Pertwee) angeführte Schar gelangt zum Schauplatz eines Gemetzels – eine Spezialeinheit ist von unbekannten Angreifern massakriert worden, nur Captain Ryan hat überlebt. Auch Wells‘ Trupp wird nun angegriffen. Die Zoologin Megan (Emma Cleasby) rettet die Soldaten mit ihrem Auto. Man rettet sich in ein abgelegenes Haus, doch das wird schnell belagert – von Werwölfen.

Neil Marshalls Langfilm-Regiedebüt ist ein herrlich grimmiger und blutiger Werwolf-Schocker mit ein paar schwarzhumorigen Einlagen. Nach ruhigem, aber stimmungsvollem Einstieg geht „Dog Soldiers“ mit Beginn der Belagerung richtig in die Vollen. Das erfindet das Rad des Werwolf-Films nicht neu, erfreut aber jeden Filmgucker, der den haarigen Vollmond-Jüngern etwas abgewinnen kann.

Deutschland gegen England

Ein wunderbarer Gag ist im Abspann zu sehen: Während des Films wird ab und zu thematisiert, dass die Soldaten aufgrund ihres Einsatzes ein wichtiges Fußballspiel zwischen England und Deutschland verpassen – speziell einer von ihnen ist darüber sehr ungehalten. Es war übrigens ein WM-Qualifikationsspiel, das am 1. September 2001 stattgefunden hat. Darauf nimmt eine im Abspann eingeblendete Zeitungsseite Bezug, die sowohl den Spielausgang als auch die Ereignisse im schottischen Hochland thematisiert – mit gewissen Prioritäten. Ich entsinne mich, „Dog Soldiers“ erstmals im Kino in Begleitung eines englischen Kumpels gesehen zu haben. Als die Seite eingeblendet wurde, mussten wir beide grinsen. Vollmond war damals allerdings einen Tag später.

Kostüme und Animatronics

Die Werwölfe von „Dog Soldiers“ sind handgemacht, eine Mischung aus kostümierten Schauspielern und Animatronics, und machen viel Freude, auch wenn sie etwas zauselig wirken.

Die deutsche DVD ist vergriffen, höchste Zeit für eine Neuauflage, zumal 2015 in den USA eine Blu-ray mit neuem HD-Transfer veröffentlicht worden ist, an dessen Herstellung Neil Marshall beteiligt war. Ein wenig entsteht der Eindruck, dass der Film in Vergessenheit geraten ist. Vielleicht liegt das daran, dass Marshall mittlerweile nicht mehr ganz so präsent ist, obwohl er sich nach „Dog Soldiers“ mit „The Descent – Abgrund des Grauens“ (2005), „Doomsday – Tag der Rache“ (2008) und „Centurion – Fight or Die“ (2010) einen guten Namen als Genrefilmer gemacht hatte. Zuletzt hat er in erster Linie fürs Fernsehen gearbeitet, unter anderem zwei Episoden von „Game of Thrones“ und eine von „Hannibal“ inszeniert. „Dog Soldiers“ hat jedenfalls Lust auf mehr gemacht, die mit den drei erwähnten Folgefilmen vorzüglich gestillt worden ist. Aber wo das ist, kann es doch bitte schön noch viel mehr geben.

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme von Neil Marshall haben wir in unserer Rubrik Regisseure aufgeführt, Filme mit Craig Conway, Liam Cunnigham und Sean Pertwee unter Schauspieler.

Veröffentlichung: 15. Dezember 2003 als DVD

Länge: 100 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Originaltitel: Dog Soldiers
GB/LUX/USA 2002
Regie: Neil Marshall
Drehbuch: Neil Marshall
Besetzung: Sean Pertwee, Kevin McKidd, Emma Cleasby, Liam Cunningham, Thomas Lockyer, Darren Morfitt, Chris Robson, Leslie Simpson, Tina Landini, Craig Conway
Zusatzmaterial: Audiokommentar der Produzenten David E. Allen & Brian O’Toole, The Making of Dog Soldiers (19 Min.), B-Roll: Hinter den Kulissen (17 Min.), Kurzfilm „Combat“ von Neil Marshall (8 Min.), nicht verwendete Szenen (7 Min.), Gag-Reel (2 Min.), Interviews (13 Min.), Original Kinotrailer (1 Min.), Teaser Trailer 1 (1 Min.), Teaser Trailer 2 (1 Min.), Teaser Trailer 3 (1 Min.), früher Promotion-Trailer (2 Min.), Bildergalerie
Vertrieb: Universum Film

Copyright 2016 by Volker Schönenberger

 
 

Schlagwörter: , , , , , , , ,

Eine Antwort zu “Dog Soldiers – Werewolves Ate My Platoon

  1. bullion

    2016/03/23 at 08:04

    Da ich „The Descent“ sehr mag und auch „Doomsday“ wirklich unterhaltsam fand, wollte ich schon immer mal „Dog Soldiers“ sehen. Vielleicht schau ich mich mal nach der Blu-ray um. Danke für den Tipp!

     

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..