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Entity – Es gibt kein Entrinnen vor dem Unsichtbaren, das uns verfolgt

05 Mai

The Entity

Von Simon Kyprianou

Horror // Carla Moran (Barbara Hershey) ist eine alleinerziehende Frau in ihren 30ern, hat einen fast erwachsenen Sohn (David Labiosa), zwei kleine Töchter, einen mies bezahlten Job und lebt in einem heruntergekommenen Haus in Los Angeles. Eines Abends wird sie plötzlich in ihrem Bett von einem unsichtbaren Wesen vergewaltigt. Natürlich glaubt ihr niemand, die Freunde meinen, sie stehe unter Stress, der Psychiater (Ron Silver), den sie später aufsucht, meint es seien emotionale Nachbeben ihrer problematischen Kindheit, doch der unsichtbare Angreifer kommt immer wieder. Immer wieder wird Carla von ihm vergewaltigt und misshandelt. Wohin sie auch zu fliehen versucht, die unsichtbare Präsenz folgt ihr. Schließlich gelingt es ihr, Parapsychologen der Universität von ihrem ungewöhnlichen Leid zu überzeugen und ihr zu helfen.

Carla wird von einer unsichtbaren Präsenz vergewaltigt

„Entity“ mit dem deutschen Zusatztitel „Es gibt kein Entrinnen vor dem Unsichtbaren, das uns verfolgt“ ist ein unangenehmer Film, der angeblich auf einer wehren Geschichte basiert, wie uns am Filmende in einem Text mitgeteilt wird. Immer wieder muss man mit anschauen, wie Carla vergewaltigt wird, wie ihr niemand glaubt, wie sie emotional zerbröckelt. Regisseur Sidney J. Furie dreht ein Horror-Melodram, das sensibel um seine hochinteressante Hauptfigur kreist. Männer sind Randfiguren in diesem Film, und keinem von ihnen gelingt es, zu Carla durchzudringen. Ihr Freund ist ständig auf Dienstreise, ihr Psychiater glaubt ihr nicht, die „Entität“ selbst wirkt auf traurig absurde Weise wie ein sie misshandelnder, ständig abwesender Ehemann. Der Schrecken ist sowohl räumlich als auch zeitlich an Carla gebunden, und durch diese Unentrinnbarkeit und seinen gleichzeitig sensiblen Blick auf eine durch und durch in der Realität geerdeten Figur, fantastisch gespielt von Barbara Hershey, kreiert der Film höchst unangenehme, bedrückende Momente.

Sie und ihre drei Kinder werden terrorisiert

Die hervorragende Kameraarbeit und der aggressive, direkte, bösartig effektive Score machen „Entity“ zu einem großartigen Gruselfilm, der erfreulicherweise auch nicht daran interessiert ist, das Böse wegzurationalisieren oder sich am Ende in Wohlgefallen auflösen zu lassen. In einem handwerklich – abgesehen von ein bisschen mieser und unnötiger Trinkerei ganz am Ende – herausragenden Finale verdichtet der Film den ganzen Konflikt zu einer schauderhaften Miniatur. Nicht umsonst hat ihn Martin Scorsese in seiner Top-11-Liste der beängstigendsten Filme aller Zeiten platziert. Ein unbedingt sehenswerter wunderbarer Horrorfilm, der mühelos aus der Menge an Geisterhaus-Filmen heraussticht und bestimmt schön zusammen mit „Poltergeist“ (1982) gesehen werden kann.

Die Angriffe werden immer schlimmer

Veröffentlichung: 12. April 2018 als Blu-ray und DVD

Länge: 125 Min. (Blu-ray), 120 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Originaltitel: The Entity
USA 1982
Regie: Sidney J. Furie
Drehbuch: Frank De Felitta, nach seinem eigenen Roman
Besetzung: Barbara Hershey, Ron Silver, David Labiosa, George Coe, Margaret Blye, Natasha Ryan, Alex Rocco, Melanie Gaffin
Zusatzmaterial: Trailer, Featurette, Interviews, Bildergalerie mit seltenem Werbematerial, Wendecover
Label/Vertrieb: Koch Films

Copyright 2018 by Simon Kyprianou

Parapsychologen sind Carlas letzte Hoffnung

Fotos & Packshot: © 2018 Koch Films

 

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