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Der lange Tod des Stuntmans Cameron – Vom Regisseur getrieben

24 Jul

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The Stunt Man

Von Florian Schneider

Actionkomödie // Da ist der polizeilich gesuchte Vietnamveteran Cameron (Steve Railsback) vom Regen in die Traufe gekommen: Auf seiner halsbrecherischen Flucht vor den Schergen der Staatsmacht gerät der rebellische junge Mann in die Fänge des diktatorischen Regisseurs Eli Cross (Peter O’Toole). Dieser bietet ihm den Job eines Stuntmans in seinem neuesten Film an – im Austausch für die Aussicht auf ein anschließendes Leben in Freiheit. Cameron akzeptiert und gelangt anschließend, im Angesicht immer waghalsiger Stunts, zunehmend zu der Überzeugung, dass er das Filmset wohl nicht lebendig verlassen wird. Wie schön, dass ihm die Schauspielerin Nina (Barbara Hershey) seine scheinbar letzten Stunden zu versüßen weiß.

Illusionen aus der Traumfabrik

Das Magnum Opus des ansonsten relativ unbekannt gebliebenen Regisseurs Richard Rush erinnert in seinen artistisch-witzigen Actionszenen und den heute etwas antiquiert wirkenden „flotten Sprüchen“ sehr an Richards Lesters „Die drei Musketiere“ (1973), und auch Steve Railsback sieht aus wie der junge Michael York. Doch wo die Neuverfilmung des Mantel-und-Degen-Klassikers lediglich augenzwinkernd mit seiner literarischen Vorlage spielt, verweist „Der lange Tod des Stuntmans Cameron“ permanent auf das Illusionäre und Gemachte seines eigenen filmischen Wesens.

Der Film im Film ist ein beliebter Trick der filmischen Moderne, um das Kino selbst als Illusionsmaschine zu entlarven. Die Protagonisten sind dabei in einem selbstreferenziellen Raum gefangen und oszillieren zwischen filmischer Imagination und der dargestellten Realität im Film – ständig manipuliert von den beiden „puppenspielenden“ Regisseuren, sowohl vom tatsächlichen als auch vom dargestellten.

Action mit Tiefgang

Dieses doppelbödige Spiel macht „Der lange Tod des Stuntmans Cameron“ allerdings beileibe nicht zum verkopften Arthouse-Film, sondern verleiht der unterhaltsamen Actionkomödie lediglich etwas mehr Tiefgang.

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Peter O’Toole haben wir in unserer Rubrik Schauspieler aufgelistet.

Veröffentlichung: 20. Juni 2014 als Blu-ray und DVD

Länge: 131 Min. (Blu-ray), 125 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: The Stunt Man
USA 1980
Regie: Richard Rush
Drehbuch: Lawrence B. Marcus, nach einem Roman von Paul Brodeur
Besetzung: Peter O’Toole, Steve Railsback, Barbara Hershey, Allen Garfield, Alex Rocco, Sharon Farrell, Adam Roarke
Zusatzmaterial: Booklet, Trailer, Bildergalerien, entfernte Szenen, Original Kinotrailer
Vertrieb: Al!ve AG / explosive media

Copyright 2014 by Florian Schneider
Packshot: © 2014 Al!ve AG / explosive media

 
 

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