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How to Catch a Monster – Die Monsterjäger: Adam Green sucht Gruselwesen

12 Feb

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Digging Up the Marrow

Von Volker Schönenberger

Horror // Die „Hatchet“-Filme, „Frozen – Eiskalter Abgrund“ – der Regisseur und Drehbuchautor Adam Green hat sich in der Horrorgemeinde viele Fans erspielt. Nun will er eine Doku über Monster-Designs drehen. Während seiner Recherchen kontaktiert ihn ein pensionierter Polizist namens William Dekker (Ray Wise). Der hat eine These entwickelt: In jeder Generation würden Babys mit grässlichen Deformierungen geboren werden. Die Menschen würden sie Monster nennen oder Freaks. Irgendwann einige Jahre später verschwinden all diese Kinder, niemand weiß, wohin, niemand will es wissen. Bis auf Dekker – er behauptet, entdeckt zu haben, dass die verlorenen Kinder unter der Erdoberfläche leben, in einer unterirdischen Stadt, die er „The Marrow“ nennt. Ein Eingang dorthin befinde sich auf einem Friedhof in der Nähe von Dekkers Haus. In Begleitung seines Kameramanns Will Barratt legt sich Green mit Dekker nachts auf die Lauer …

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Hat William Dekker …

Spoiler-Alarm für all jene, die es beim Lesen des ersten Absatzes nicht sogleich verstanden haben: Ja, es handelt sich um eine Mockumentary, einen Spielfilm, der vorgibt, dokumentarisch zu sein. „Digging Up the Marrow“, so der Originaltitel, ist ein Film für Horror-Fanboys. Wer Adam Greens Filme kennt, wird einige Anspielungen und Devotionalien aus seinen Filmen identifizieren können. In einigen Gesprächs-Sequenzen zu Beginn äußert sich Tony Todd, Horror-Ikone seit „Candyman’s Fluch“ (1992). Auch Troma-Produzent und -Regisseur Lloyd Kaufman ist dort zu sehen, später auch Tom Holland, der „Die rabenschwarze Nacht“ (1985) und „Chucky – Die Mörderpuppe“ (1988) inszeniert hat. Wer entdeckt weitere Prominenz?

Kane Hodder tritt ein

Später kommt Kane Hodder zur Tür herein, nach vier Auftritten als Jason Vorhees („Freitag der 13.“) und dreien als Victor Crowley („Hatchet“) wie Todd ein gern gesehener Gast auf Horror-Conventions. Mit Hodder hat Green eine schöne Dialogszene. Stolz zeigt der Regisseur dem Horror-Darsteller seine erste Aufnahme, auf der für einen kurzen Moment eines der Monster zu sehen ist: „It’s actual footage.“ Hodders Antwort: „Actual footage. Found footage. Ah, boy, that hasn’t been done before.“ In der deutschen Synchronisation ist die Anspielung nicht so deutlich, daher belasse ich es im Original.

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… auf dem Friedhof …

Ja, es ist ein Found-Footage-Film – überraschenderweise ein origineller, der viel Spaß macht. Richtig gruselig ist das über weite Strecken nicht, zum Finale aber schon. Sehr interessant ist auch die im Bonusmaterial enthaltene, knapp halbstündige Doku „Monsters of the Marrow“, in der Green berichtet, wie er mit dem Grafik-Künstler Alex Pardee zusammenkam, der ihn zu dem Film inspirierte.

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… tatsächlich den Eingang zu „The Marrow“ entdeckt?

Denkbar wäre gewesen, die Rolle von William Dekker mit einem unbekannten Schauspieler zu besetzen, um ahnungslose Zuschauer länger hinters Licht führen zu können. Genau das wollte Adam Green aber verhindern, weshalb er mit Ray Wise ein bekanntes Gesicht verpflichtete. So weiß frühzeitig jeder Filmgucker, dass es kein Doku-Drama ist. Das tut dem Spaß keinen Abbruch. „How to Catch a Monster – Die Monsterjäger“ ist von Horrorfans mit Liebe zum Detail für Horrorfans gedreht worden und zeigt, dass mit einem etwas anderen Blickwinkel auch das ausgelutschte Found Footage noch für etwas gut sein kann. Habt Ihr Found-Footage-Favoriten?

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Ray Wise sind in unserer Rubrik Schauspieler aufgelistet.

Veröffentlichung: 11. Februar 2016 als Blu-ray und DVD

Länge: 88 Min. (Blu-ray), 85 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: Digging Up the Marrow
USA 2014
Regie: Adam Green
Drehbuch: Adam Green
Besetzung: Ray Wise, Adam Green, Will Barratt, Josh Ethier, Rileah Vanderbilt, Kane Hodder, Mick Garris, Steve Agee
Zusatzmaterial: Audiokommentar von Adam Green und Crew-Mitgliedern, Deleted Scenes, Making-of „Monsters of the Marrow“ (29 Min.), Trailer, Trailershow, Schuber, Wendecover
Vertrieb: Tiberius Film

Copyright 2016 by Volker Schönenberger
Fotos & Packshot: © 2016 Tiberius Film

 
 

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56 Antworten zu “How to Catch a Monster – Die Monsterjäger: Adam Green sucht Gruselwesen

  1. Jan

    2016/02/27 at 03:38

    [Rec]

     
  2. Georg Bellner

    2016/02/26 at 21:47

    The Troll Hunter

     
  3. Daisy

    2016/02/26 at 21:12

    Ich mag Found Footage Filme =) Habe so einige Favouriten ^^ u.a. die [Rec]-Reihe, Afflicted, Cloverfield, V/H/S-Reihe, Blair Witch Project 1+2, Katakomben, Trollhunter, Grave Encounters, House of Terror….

     
  4. Peppie

    2016/02/25 at 15:05

    Na die Review liest sich doch ganz gut. Ich würde sagen, Blair Witch Project. Es ist halt wie immer: Der der als erstes eine ganz neue Idee/ Neuerung im Filmbusiness umsetzt, der hat meist für immer das Zepter in dem Bereich in der Hand. So auch Saw oder Avatar. Danach ist halt alles nur noch „im Stil von“…

     

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