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Dragon Wars – D-Wars: Mystische koreanische Wesen marschieren in Los Angeles ein

18 Jan

D-War

Von Volker Schönenberger

Fantasy-Action // Alle Welt glaubt, das Zeitalter der Drachen sei lange schon vorüber, doch die Zeit der Drachen hat gerade erst begonnen. Alle 500 Jahre wird eine junge Frau geboren. Eine Frau, die magische Kräfte besitzt. Kräfte, die eine Riesenschlange in den mächtigsten aller Drachen verwandeln können. Eine gute Schlange wird diese Macht dazu benutzen, das Universum zu schützen. Eine böse Schlange jedoch wird die Macht dazu missbrauchen, die Welt zu zerstören. Nun ist die Zeit gekommen, den Geist zu erwecken. Nun ist es an der Zeit, dass das Schicksal seinen Lauf nimmt.

Im alten Korea marschierte eine Armee auf, die von …

So erfahren wir es zu Beginn von einer Stimme aus dem Off. Kurz darauf kommt der Reporter Ethan Kendrick (Jason Behr) in Los Angeles zur Stätte einer so ungewöhnlichen wie unerklärlichen Verwüstung. Eine seltsame Gesteinsform im Sand erinnert ihn an etwas aus seiner Kindheit. Ein Antiquitätenhändler (Robert Forster) hatte ihm von einer alten Legende berichtet. Demnach sei der Händler die Reinkarnation eines alten Koreaners, der 500 Jahre zuvor den jungen Haram trainierte, die junge Narin zu beschützen. Die trug seinerzeit nämlich das sogenannte Yuh Yi Joo in sich, dasss es einem schlangenähnlichen Wesen, genannt Imoogie, ermöglichen sollte, sich in einen mächtigen Drachen zu verwandeln. Unglücklicherweise machte sich ein bösartiger Imoogie namens Buraki auf, sich mit dem Yuh Yi Joo zu vereinen. Nur ein selbstloses Opfer von Haram und Narin verhinderte den Sieg Burakis. Doch nun wollen Buraki und die von einem mächtigen General (Michael Shamus Wiles) geführte Atrox-Armee es im modernen Los Angeles erneut versuchen, denn mit Sarah (Aanda Brooks) lebt dort eine Reinkarnation von Narin. Auch Haram wurde allerdings wiedergeboren – genau: als Ethan Kendrick.

Elefanten als Zwischenmahlzeit

Zugegeben, diese Erklärungen haben sich etwas gezogen. Das gilt aber auch für die erste Hälfte von „Dragon Wars“. Die Erzählung des Antiquitätenhändlers wird immerhin als Rückblende vollständig gezeigt – samt einiger fulminanter Actionszenen. Im Anschluss taucht dann auch endlich die Riesenschlange in Los Angeles auf und macht sich im Zoo über ein paar Elefanten her, sodass einem Zoowärter zügig eine Zwangsjacke verpasst wird, weil ihm niemand glaubt. Solche Szenen skurrilen Humors finden sich immer mal wieder, nicht untypisch für fernöstliches Kino.

… einem mächtigen General geführt wurde

Das mit dem Filmtitel gemachte Versprechen eines fulminanten Krieges gegen die Drachen löst „Dragon Wars“ lange Zeit nicht ein. Das liegt auch an ein paar dramaturgischen Fehlern, die den Spannungsbogen etwas blockieren. Gerade als die Echse in Los Angeles drauf und dran ist, richtig loszulegen, liegt Sarah erst einmal beim Psychiater, um in ihrem Gedächtnis zu forschen.

Ein Lindwurm taucht in Los Angeles auf

Wenn sich der Lindwurm durch die Straßen windet, sieht das schon schnieke aus. In die Effekte wurde jedenfalls mehr investiert als in die Gagen der Schauspieler. Wir haben es mit einer südkoreanischen Produktion zu tun, dem Vernehmen nach dem bis dato teuersten Kinofilm des Landes. In der Rückblende tauchen immerhin auch Koreaner auf, aber da die Haupthandlung ins moderne Kalifornien verlegt wurde, rekrutierte man dafür auch US-Schauspieler, allerdings aus der zweiten Reihe.

Hubschrauber gegen Flugechsen

Wenn nach einer knappen Stunde endlich die Atrox-Armee in Los Angeles einmarschiert und der fiese General einen Schwarm Flugechsen auf die Stadt loslässt, geht es rund. Da bleibt kein Stein auf dem anderen. Die US-Armee setzt Kampf-Hubschrauber und Panzer ein, dieser Clash der Kulturen verursacht eine Zerstörungsorgie, die sich gewaschen hat. Das Finale gerät dann etwas pathetisch, aber wirkungsvoll. Wer mit fernöstlichem Fantasy-Kino vertraut ist, wird wissen, was ihn erwartet.

Auch fliegende Echsen bringen die Stadt in Panik

Die vorherigen sieben Filme von Regisseur und Drehbuchautor Shim Hyung-rae erregten über Korea hinaus kein großes Aufsehen. Drei Jahre nach „Dragon Wars – D-Wars“ drehte er 2010 lediglich noch „The Last Godfather“, immerhin mit Harvey Keitel. Das war es bis heute dann mit den Regiearbeiten des Koreaners. „Dragon Wars – D-Wars“ hat Spaß gemacht.

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Robert Forster und Matthias Hues haben wir in unserer Rubrik Schauspieler aufgelistet.

King Kong hat sich aber verändert

Veröffentlichung: 5. Juni 2008 als Blu-ray und DVD

Länge: 90 Min. (Blu-ray), 86 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 12
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
Originaltitel: D-War
KOR 2007
Regie: Shim Hyung-rae
Drehbuch: Shim Hyung-rae
Besetzung: Jason Behr, Amanda Brooks, Craig Robinson, Elizabeth Peña, Robert Forster, Aimee Garcia, Chris Mulkey, John Ales, Billy Gardell, Holmes Osborne, Matthias Hues
Zusatzmaterial: Making-of, Vergleich Storyboard/Film, Konzeptkunst, Trailershow
Label/Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment

Copyright 2018 by Volker Schönenberger

Der Buraki will ans Yuh Yi Joo

Fotos: © 2008 Sony Pictures Home Entertainment

 

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