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Verrat in der Bucht – Himmelfahrtskommando auf den Philippinen

10 Jun

Ambush Bay

Von Volker Schönenberger

Kriegs-Action // Im Oktober des Kriegsjahres 1944 lassen sich neun US-Soldaten von einem Wasserflugzeug vor der Küste einer von Japanern besetzten philippinischen Insel absetzen. Mit Schlauchbooten erreicht der Stoßtrupp unter der Führung von Captain Alonzo Davis (Clem Stadler) und First Sergeant Steve Corey (Hugh O’Brian) das Eiland. Die Mission dient Aufklärungszwecken, um die geplante US-Invasion der Philippinen abzusichern.

Ein feindlicher Panzer muss bezwungen werden

Unmitelbar nach der Ankunft treffen die GIs auf ihren Verbindungsmann und Führer Amado (Amado Abello), einen örtlichen Guerilla-Kämpfer. Erste Feindberührungen lassen nicht lange auf sich warten, bald erleiden die Amerikaner Verluste. Dennoch kommt das Himmelfahrtskommando voran.

Der Neuling und die Veteranen

Als Erzählstimme aus dem Off hören wir den Funker Private James Grenier (James Mitchum), einen unerfahrenen Soldaten, der sich als Außenseiter mit neugierigen Fragen nicht gerade beliebt macht. Zu Beginn – noch im Flugzeug – stellt er dem Filmpublikum die anderen, ungleich erfahreneren Soldaten allesamt einzeln vor, etwa den Scharfschützen Corporal Alvin Ross (Harry Lauter), Gunnery Sergeant Ernest Wartell (Mickey Rooney) und Platoon Sergeant William Maccone (Peter Masterson), Experte an der Garrotte. Ihre Charakterisierungen erscheinen allerdings etwas sinnlos, da die meisten von ihnen nicht lange genug leben, um sie besser kennenzulernen. So hält sich „Verrat in der Bucht“ auch nicht allzu lange mit den zwischenmenschlichen Kontakten und Konflikten innerhalb der Gruppe auf, sondern setzt seinen Fokus auf solide Kriegsaction.

Die Japaner kennen keine Gnade

Gleichwohl funktioniert der erste von vier Kinofilmen des Fernsehregisseurs Ron Winston als kleine Dschungelkriegs-Action recht gut – gedreht wurde „on location“ auf den Philippinen, das sieht man dem Film an, es trägt zur Intensität bei und ist ein gutes Pfund. Die GIs laufen jederzeit Gefahr, auf japanische Soldaten zu treffen, während sie sich durch das so fremde wie unwegsame Gelände quälen.

Ex-Kinderstar Mickey Rooney als GI

Das prominenteste Besetzungsmitglied ist zweifellos Ex-Kinder- und -Jugendstar Mickey Rooney („Teufelskerle“, 1938), dessen Gunnery Sergeant als ausgleichendes Moment des Trupps fungiert. Einen bekannten Nachnamen trägt natürlich auch James Mitchum, der mit seinen Gesichtszügen seinen Vater Robert Mitchum nie verleugnen, dessen große Fußstapfen aber auch nie ausfüllen konnte. Sein Private Grenier entwickelt sich nach und nach in Verbindung mit dem First Sergeant Corey zur Hauptfigur, denn letztlich sehen wir die Mission der GIs weitgehend aus der Perspektive des unerfahrenen Soldaten. Die Mission des Aufklärungskommandos ändert sich im letzten Drittel auf recht drastische Weise, wobei das Finale etwas plump aufgesetzt wirkt und seine Dramatik nicht gerade glaubwürdig inszeniert worden ist, sondern fast schon albern.

Der US-Stoßtrupp wird dezimiert

„Verrat in der Bucht“ erzählt wenig vom Wesen des Kriegs im Allgemeinen und dem Wesen des Zweiten Weltkriegs im Besonderen, auch wenn aus heiterem Himmel kurz das wenig ruhmreiche US-Kapitel der Internierung japanischstämmiger Amerikaner während des Zweiten Weltkriegs thematisiert wird. Die US-Uniformen wirken nicht unbedingt authentisch, und ausgesprochen originell ist die reduzierte, um nicht zu schreiben simple Story sicher nicht geraten. Grundsolide Kriegs-Action, auf gutem Niveau fotografiert, vor allem in den Outdoor-Szenen, die den Großteil des Films ausmachen. Nun dank der qualitativ anständigen Blu-ray und DVD von explosive media erstmals fürs deutsche Heimkino zu haben. Welche Filme des Pazifikkriegs-Schauplatzes könnt Ihr empfehlen?

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Mickey Rooney haben wir in unserer Rubrik Schauspieler aufgelistet.

Kann First Sergeant Steve Corey die Feinde aufhalten?

Veröffentlichung: 27. Mai 2021 als Blu-ray und DVD

Länge: 110 Min. (Blu-ray), 105 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Originaltitel: Ambush Bay
USA 1966
Regie: Ron Winston
Drehbuch: Marve Feinberg, Ib Melchior
Besetzung: Hugh O’Brian, Mickey Rooney, James Mitchum, Peter Masterson, Harry Lauter, Greg Amsterdam, Bruno Punzalan, Tisa Chang, Buff Fernandez, Joaquin Fajardo, Limbo Lagdameo, Nonong Arceo, Jim Anauo, Tony Smith, Clem Stadler, Amado Abello
Zusatzmaterial: Kinotrailer, Bildergalerie, Wendecover
Label: explosive media
Vertrieb: Koch Films

Copyright 2021 by Volker Schönenberger

Szenenfotos & unterer Packshot: © 2021 explosive media

 
 

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21 Antworten zu “Verrat in der Bucht – Himmelfahrtskommando auf den Philippinen

  1. Alexandra Jotter

    2021/07/11 at 09:20

    Da fällt mir als erstes “ Midway “ mit Charlton Heston ein, den man gesehen haben sollte
    Desweitern, für mich einer der besten Regie Arbeiten und Clint Eastwood “ Letters from Iowa “.

     
  2. Birgit

    2021/07/08 at 13:32

    Mir gefielen besonders die Filme „MacArthur – Held des Pazifik“ von Joseph Sargent aus dem Jahr 1977 und „Codename FOX – Die letzte Schlacht im Pazifik“ von 2011.

     
  3. Thomas Oeller

    2021/07/07 at 17:13

    neben einigen schon hier genannten „Der Admiral – Krieg im Pazifik“ über Admiral Yamamoto

     
  4. Rüdiger Kwade

    2021/07/07 at 09:00

    Für mich „Schlacht um Midway“, der Echte von 1976 und nicht der Roland Emmerich Film „Midway – Für die Freiheit“

     
  5. Stephan Lankenau

    2021/07/05 at 20:20

    Moin moin, tolle ausführliche Rezession,herzlichen Dank dafür.
    Mein Favoriten hierzu sind Letters from Iwo Jima, Flags of our Father’s jeweils von Clint Eastwood und Hacksaw Ridge von Mel Gibson. Wobei ich die beiden Filme von Eastwood vorziehe, da sie jeweils aus der Sicht des Gegners erzählt werden. Es gibt sicher noch Andere sehr gute Filme zu diesem Thema, aber das sind meine Favoriten.
    Hinter der Kamera stehen Leute die es verstehen zu unterhalten, aber sie schaffen es immer wieder, grade Eastwood, das man den Film mit einem Lachenden und weinenden Auge wahr nimmt oder auch mal einen dicken Klos im Hals hat und wenn der Film aus ist noch lange vorhält.

     
  6. Marco Mücke

    2021/07/05 at 19:54

    Letters Form Iwo Jima

     
  7. Jens

    2021/07/05 at 07:15

    Yamamoto und Schlacht um Midway

     
  8. Elbmatrose

    2021/07/04 at 14:33

    Ich fand “ Master and Commander “ gut und spannend gelungen !!

     
  9. Klaus

    2021/07/04 at 13:21

    Meine Tipps sind „Yamato – The Last Battle“ aus dem Jahr 2005 und „Okinawa“ von 1951

     
  10. Imke

    2021/07/04 at 12:28

    Letters from Iwo Jima und Der schmale Grat kommen mir da als Erstes in den Sinn

     
  11. Andreas H.

    2021/07/03 at 13:04

    Letters from Iwo Jima, Tora, Tora, Tora, Die Hölle sind wir

     
  12. Sascha Klein

    2021/07/03 at 12:51

    Die Brücke am Kwai und Der Außenseiter von 1961.

     
  13. Frank Warnking

    2021/07/03 at 06:42

    Flags of Our Fathers und
    Letters from Iwo Jima 🙂

     
  14. mario Herr hahm

    2021/07/03 at 05:40

    da gibt es ja einige ich mag z. bspl. Guadalkanal – die Hölle im Pazifik, The Pacific – serie,
    okinawa the last battle.

     
  15. Christoph Wolf

    2021/07/02 at 21:26

    Die Nackten und die Toten (The Naked and the Dead, Raoul Walsh, 1958)
    Flags of Our Fathers (Clint Eastwood, 2006)
    Letters from Iwo Jima (Clint Eastwood, 2006)
    Patrouillenboot PT 109, (PT 109, Leslie H. Martinson, 1963)
    Tora! Tora! Tora! (Richard Fleischer, Kinji Fukasaku, Toshio Masuda, 1970)
    Windtalkers (John Woo, 2002)

     
  16. Michael Behr

    2021/07/02 at 18:36

    Mein absoluter Favorit (den ich bei ähnlichen Gelegenheiten hier bestimmt schon genannt habe) ist „Schlacht um Midway“. Nicht fehlen auf dem Schauplatz (es wurde ja nicht explizit nach „reinen“ Kriegsfilmen gefragt 😉 ) darf „Die Brücke am Kwai“.

     
  17. Björn Kramer

    2021/07/02 at 16:41

    Der Mann mit der stählernen Klaue ( 1961 )

     
  18. Marko Kube

    2021/07/02 at 14:22

    Mir fallen da spontan, Der schmale Grat und Windtalkers ein. Wobei ich Windtalkers mit Nic Cage schon einige male sah und mag.

     
  19. Markus Tump

    2021/07/02 at 12:21

    Ich mag den semidokumentarischen „Schlacht um Midway“ recht gerne.

     
  20. Mike Hennig

    2021/07/02 at 10:59

    Filme: Letters from Iwo Jima, Der schmale Grat, Codename Fox, Midway

    Serien: The Pacific

     
  21. Jost

    2021/07/02 at 09:23

    Da fällt mir spontan nur Hacksaw Ridge ein den ich aber sehr empfehlenswert finde.

     

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