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William A. Wellman (II): Ein Stern geht auf (1937) – Von emporschießenden und abstürzenden Stars

06 Feb

A Star Is Born

Von Tonio Klein

Drama // „Sie beißen die Hand, die uns alle füttert“, hatte Louis B. Mayer zu Billy Wilder aufgrund dessen „Boulevard der Dämmerung“ (1950) gesagt. Wilders Antwort mit dem Four-Letter-Word ist hier nicht zitierfähig. Wer wollte da nicht Team Wilder sein, zumal seine Regiearbeit eine gleichsam schonungslose, hellsichtige und berührende Dekonstruktion der „Traumfabrik“ ist? Andererseits bringt Mayer durchaus eine spannende Frage aufs Tapet: Geht das eigentlich, ein Hollywoodfilm über die Schattenseiten Hollywoods? Schließlich ist die US-Filmindustrie, die wir nach ihrem Ansiedlungsort Hollywood (damals eigentlich noch Hollywoodland) nennen, genau dies: eine Industrie; nicht umsonst heißt es Traum„fabrik“. Eigentümer stellten nicht als pure Mäzene Künstlern Geld, Hallen und Ausrüstung zur Verfügung, damit diese dort machen konnten, was sie wollten. Die Eigner bestimmten mit; in der bildenden Kunst wäre dies ein „Ich gebe dir Leinwand, Farben und Pinsel und sage dir, wie das Bild auszusehen hat.“ Beim Film kommt die Notwendigkeit eines arbeitsteilig wirkenden großen Teams dazu. Ein Regisseur, so gern er auch als „Autor“ seiner Filme angesehen wird, ist kein freischaffender Künstler. Sein Film, sofern man in den 1930ern überhaupt von „seinem“ sprechen kann, muss etwas verkaufen. Und zwar nicht nur sich selbst, sondern auch die Industrie, deren er ein Teil ist. Da kann man sich schon vorstellen, was für ein Spagat es ist, wenn ein Industrieprodukt seine eigene Herkunft dekonstruiert, gar diskreditiert.

Hollywood gegen Hollywood

„Ein Stern geht auf“ gelingt 1937, vor allem für seine Zeit, der Spagat erstaunlich gut und schonungslos, was daran liegen mag, dass sich zwei auf den ersten Blick völlig unterschiedliche Talente zusammenfanden: Produzent David O. Selznick, schon Herr seines eigenen Studios, immer mit maximalinvasivem Einfluss auf die dort entstehenden Filme, und Regisseur William A. Wellman, „Wild Bill“ genannt. Ersterer der Mann fürs Große, Teure, Edle; Letzterer der fürs Raue, Ehrliche. Kostengünstige, kurze Warner-Brothers-Filme wie „Night Nurse“ (1931), und auch die Großproduktion „Flügel aus Stahl“ (1927) frei von Glamour, Gaze und Weichzeichner. Was soll so einer ausgerechnet bei Selznick?

Aber die Rechnung geht auf! Natürlich war es unter dem Hays Code, den seinerzeit geltenden Zensurbestimmungen, nicht möglich, Hollywood als Sündenpfuhl zu zeigen wie jüngst etwa in „Babylon – Rausch der Ekstase“ (2022). Davon abgesehen lässt er aber nichts aus und ist der Stoff kaum per Zufall zur Basis bislang dreier Remakes geworden. Jeweils unter dem Originaltitel „A Star Is Born“ spielten 1954 Judy Garland und James Mason das Paar unter der Regie von George Cukor, 1976 waren es Barbra Streisand und Kris Kristofferson unter Regisseur Frank Pierson. Zuletzt beeindruckten Lady Gaga und Bradley Cooper 2018 unter Coopers Regie. Außerdem hat schon die 1937er-Version Bezüge zu „What Price Hollywood?“ (1932), den Selznick produzierte und Cukor inszenierte. Die Geschichte scheint zeitlos zu sein. Dabei waren die beiden 1930er-Versionen nicht die ersten mit Blick auf Hollywood, wohl aber die grimmigsten. Das Publikum war von tatsächlichen oder vermeintlichen Geheimnissen der Glitzerwelt des Films und der Stars eben fasziniert, und so mancher Film bot nichts anderes als Klatschmagazine wie „Photoplay“, denen man beileibe nicht alles glauben konnte. „Hollywood Hotel“ (1937) ist nett anzusehen, aber dort feiert sich die Traumfabrik selbst, und der Filmsong „Hooray for Hollywood“ wurde zur Hymne des Eigenlobes. Besser waren „Show Girl in Hollywood“ (1930), „Sexbombe“ (1933) und „Mr. Dodd geht nach Hollywood“ (1937), die – obschon als Komödien und mit glücklichem Ende – einen Einblick in die Filmproduktion, ihre Tücken und ihre menschlichen „Kollateralschäden“ gewährten. Aber niemand ging so weit wie Selznick und Wellman mit „Ein Stern geht auf“.

Jähe Wechsel

Die Geschichte darf klischeehaft anfangen, weil die Träume eines Mädels vom Lande, Filmstar zu werden, nun einmal zigtausendfach existierten. Also darf der Film, eine frühe Technicolor-Extravaganz, einer der schroffen Gegensätze sein, darf er auch optisch Realität und Illusion aufeinanderprallen lassen. In einem Prolog – tonnenweise Kunstschnee und ländlich-idyllische Inneneinrichtung mit Schaukelstuhl – schwärmt Esther (Janet Gaynor) ihrer Großmutter (May Robson) von ihren Träumen vor, und nach einer nächtlichen Verabschiedung am Bahnhof wechselt der Film zur sengenden Sonne Kaliforniens und zum plakativ süßen Leben in Hollywood inklusive des obligatorischen Swimmingpools.

Ob Esther in Hollywood baden gehen wird?

In den Casting-Agenturen ist nichts zu machen – heillos überlaufen, und es war ja wirklich so, dass Legionen junger Damen „zum Film wollten“ (sowie eine nicht mehr ganz so junge Dame wie Jean Harlows Mutter, die sich ein ums andere Mal erfolglos bewarb, bis die Tochter so weit war, ein Star zu werden). Der Film bedient die Bedürfnisse der Aficionados, wenn er Reales mit der erfundenen Geschichte vermischt. So sehen wir und sieht Esther sogleich das berühmte Grauman’s Chinese Theatre mit den Zement-Abdrücken und -Unterschriften realer Stars wie auch Norman Maines (Fredric March), eines fiktiven Noch-Stars. Dass die als Erstes zu sehenden realen Abdrücke diejenigen Jean Harlows sind, die ausgerechnet 1937 im Alter von nur 26 Jahren an Nierenversagen verstorben war, scheint man als böses „Es kann jeden schnell erwischen“-Omen deuten zu können – allein, es ist Zufall; der Film hatte rund sechs Wochen vor Harlows unerwartetem Tod Premiere.

Abstürzen wie eine Sternschnuppe

Alles geschieht plötzlich – zu plötzlich? Nein, das scheint eher für den schnelllebigen Zufall zu stehen, in dem ein Stern in Hollywood nicht aufgeht, sondern geradezu emporschießt. Und, sternschnuppengleich, nicht langsam verglüht, sondern geradezu abstürzt. Obwohl wir erfahren, dass Esther schon einen Monat lang in Hollywood ist, hat der Film völlig auf die üblichen Montagen verzichtet, in denen sich jemand „die Hacken abläuft“, wie etwa – jeweils ebenfalls auf Arbeitssuche – Loretta Young in „Midnight Mary“ (1933) und Leslie Howard in „Of Human Bondage“ (1934). Das schwächt das Zeigen des Entbehrungsreichen ab, verstärkt aber die Betonung des Zufälligen. Besonders markant ist konsequenterweise insoweit die Szene, in der sich das Blatt für Esther wendet. Auf einer Party kann sie als Serviererin versuchen, einflussreiche Vertreter der Branche kennenzulernen. Wie affektiert sie sich ranzuschmeißen gedenkt, ist von solch fremdschamvoller Schauerlichkeit, dass es seinesgleichen sucht. Wieder Namedropping: Ein Gast tippt auf eine Mae-West-Imitation, und weil Janet Gaynor nun wirklich so gar nichts von dieser offensiven und kurvigen Sexbombe hat, ist das mehr als ein Gag und unterstreicht Esthers Ungeschick. Doch ausgerechnet hier trifft sie auf Norman Maine und kann mit ihm eine Unterhaltung beginnen. Den Mann hatte sie schon zuvor bei einer alkoholpegelbedingten Peinlichkeit in der Hollywood Bowl beobachten können, aber er ist noch ein Star, und die beiden merken, einander in ihrer unkonventionellen Art sympathisch zu sein. Dass sie abseits der Hollywoodkonventionen stehen, weil sie noch nicht drin ist und er bald raus sein wird, können sie noch nicht in vollem Ausmaß ahnen. Norman verschafft Esther eine Probeaufnahme, aus der ein gemeinsamer Film wird …

Ist schon gut, sie bekommt ihren Screen-Test

… und nun schlägt die Stunde der Legendenbildung im Dienste einer tatsächlichen oder vermeintlichen Publikumserwartung, übrigens wunderbar von Robert Lorenz in seinem Buch „Traumafabrik“ (2011) beschrieben, in dem er Filme über Hollywood von 1932 bis 2011 würdigt – natürlich auch „Ein Stern geht auf“.

Legendenbildung

„Esther Victoria Blodgett“, das habe nun wirklich gar keinen Klang, aber mit ihrem Spitznamen Vicki ließe sich doch was machen. Und „Esther“ wird durch Ausprobieren aller voranzustellenden Konsonanten zu Lester. Vicki Lester, wie sie fortan in diesem Text genannt sei, is born. Dazu die passenden Augenbrauen, der Lippenstiftstrich, bei dem erstmal der Joan-Crawford-Look (historisch akkurat) ausprobiert wird. Und wenn der Make-up-Artist die Wangen straffend auseinanderzieht, sieht das schon so grotesk aus wie bei Jonathan Pryce’ Film-Mutter in Terry Gilliams „Brazil“ (1985). Auch ihre biografischen Angaben werden verändert, dass sich die Balken biegen – print the legend; so wie es ständig von den Fanmagazinen und den Publicityabteilungen der Studios betrieben wurde. Markt der schönen Lügen. Vicky ist eine öffentliche Person; selbst die Hochzeit mit Norman will das Studio komplett selbst arrangieren, als pures PR-Event. Wohlgemerkt, erst nachdem es die Hochzeit gebilligt hat, weil sie dem Studio nützen statt schaden könne. Dabei zeigt Wellman, der Mann der Schatten und engen Räume, das Pärchen als eines, das ganz gern abseits der offenen und damit öffentlichen Fläche ist. Abseits der Party, auf der sie einander kennenlernen, draußen im Garten, werden sie zur Hälfe überschattet, was allegorisch nichts Gutes ahnen lässt. Der arrangierten Hochzeit entziehen sie sich zwar per klassischem „Durchbrennen“ und Eheschließung unter den unbekannten bürgerlichen Namen bei einem Friedensrichter. Aber dieser hat im Raum des Geschehens noch seine besetzte Arrestzelle – schon wieder so ein enger Raum; natürlich liegt auch hier die Allegorie nicht fern. Die Krönung ist ein Ausflug im Auto mit Campingwagen als Quasi-Hochzeitsreise, wobei es gewaltig ruckelt in dem Gefährt beim Passieren unwegsamer Straßen, die Dusche auf besonders absurde Weise eng ist, Norman unbeabsichtigt pudelnass wird, das Auto eine Panne hat und – größte Schmach – er nicht einmal mit der Aussage Hilfe erlangt, die er eigentlich vermeiden wollte: „Ich bin Norman Maine.“ Noch vor Kurzem ein Star, kennt man ihn nicht mehr. In Hollywood, so sagt man heute noch, bist du immer nur so viel wert wie dein letzter Film. Ein Beleg jüngerer Jahre zeigte sich beim Tod des Regisseurs Michael Cimino (1939–2016), der in Europa höher geschätzt wurde als in seinem eigenen Land, den USA – zumindest, als seine letzten großen Werke schon Jahrzehnte zurücklagen.

Nenn mal ein Rauschmittel ohne K – Allohol

Zwei, die einander auf der Rolltreppe begegnen, aber dummerweise beim Fahren in entgegengesetzter Richtung. Im realen Leben ging es seinerzeit Humphrey Bogart und Mayo Methot so. Mayo WER? Bogarts zweite Ehefrau, sie nahm die Rolltreppe runter. Und wie Norman Maine war sie eine starke Trinkerin, um nicht zu sagen Alkoholikerin. Im Hause Bogart flogen die Fetzen und auch mal ein Aschenbecher. Immerhin dies bleibt Norman und Vicki erspart, die einander bis zum Ende tief und aufrichtig lieben. Ansonsten bleibt ihm wenig erspart, denn dies ist auch ein Film über den nicht nur, aber besonders in Hollywood verbreiteten Alkoholismus. Es stimmt einfach nicht, was Billy Wilder gesagt hatte, nämlich dass der Säufer immer der lustige Onkel gewesen sei, bis Wilder mit seinem „Das verlorene Wochenende“ (1945) gekommen wäre. „Der Mut zum Glück“ (1931), „Merrily We Go to Hell“ (1932) und eben „Ein Stern geht auf“ sind Beispiele, das Saufen als schlimmer denn eine üble Angewohnheit zu betrachten. Besonders „Merrily …“, übrigens ebenfalls mit Fredric March an der Flasche in einer sogar noch nuancierteren Darstellung. Dass „Ein Stern geht auf“ etwas stärker zu den schroffen Extremen neigt, ist aber schon in Ordnung – so kann eben Hollywood sein, von einem Extrem ins andere. Von daher ist durchaus stimmig, was andere als kleinen Nachteil sehen könnten: Der Film zeigt eher Situationen als Entwicklungen und entledigt sich der Entwicklungen recht schnell. Norman wird nicht zum Säufer, er ist es. Norman kann sich dem nicht entziehen, sondern er hat es auf einmal geschafft. Um natürlich nach einer besonders fiesen Demütigung rückfällig zu werden, begangen durch einen PR-Agenten, dessen Darsteller Lionel Stander manchen als älterer Butler Max aus der TV-Serie „Hart aber herzlich“ (1979–1984) bekannt sein dürfte. Vicki wird nicht ein Star, sie ist es auf einmal. Absurd schnell verdrängt sie Norman – der König ist tot, es lebe die Königin. Bereits beim Preview ihres ersten Filmes, in dem sie mit Norman ein Hauptrollen-Leinwandpaar bildet, schwärmen alle Besucher von Vicki und hat einer gar nicht gemerkt, dass Norman auch dabei war. Spätestens, als er sich betrunken bei Vickys Oscargewinn blamiert, ist nichts mehr zu retten.

Der Preis des Ruhms – und des verlorenen Ruhms

So schnell kann es gehen, wobei der Film diesen Umschwung auch zu einem der Geschlechterstereotype macht. Am Anfang steht die damals in den USA verbreitete weibliche Übernahme des männlichen Vornamens nach Heirat („Mrs. Norman Maine“), und Vicki ist im Campingwagen auch für die Essenszubereitung zuständig. Aber wie erwähnt gerät die Fahrt zum Desaster und Normans Name in Vergessenheit, sodass er bald Hausmann und „Mr. Lester“ ist. Hierzu hat übrigens das im besten Sinne herzzerreißende Finale auch noch etwas zu sagen. Und kurz zuvor wird Norman eine Tat begehen, die im Film (inwieweit im Leben, ist mir nicht bekannt) eher mit Frauen in Verbindung gebracht wird. Kleiner Tipp: „Humoreske“ (1946). Natürlich kann, wer will, sich auch über solche Geschichten ärgern. Die Auswirkungen der Großen Depression waren, vor allem in der Landwirtschaft in Verbindung mit verheerenden Dürren, noch lange nicht vorbei. Die USA darbten, da geht es einem doch gut, wenn man ein paar sehr gute Jahre hatte, die Gattin einem in Liebe zugetan ist und mehr als nur das nötige Kleingeld heimbringt? Letztlich kein tauglicher Einwand, sind es doch eher psychische und im wahrsten Sinne toxische Faktoren, die Norman fertigmachen, wenngleich der von Adolphe Menjou gespielte Studioboss immer noch zu ihm hält. Von Alkohol und anderen Drogen kommt man eben nicht so leicht los, und was man einmal erreicht hatte, möchte man wie ein Süchtiger festhalten. Darin ist übrigens „Ein Stern geht auf“ dem aktuellen „Babylon – Im Rausch der Ekstase“ recht ähnlich, wenn in Letzterem eine Klatschkolumnistin einem Fading Star (Brad Pitt) erklärt, dass es keine Erklärung gibt. Irgendwann ist es ohne Grund einfach vorbei, und dann schnell, das ist schwer zu akzeptieren, aber was bleibt einem übrig? So verschlingt Hollywood die Menschen, deren Dämonen es selbst erzeugt hat.

Der Mann ist im Hintergrund

Freilich ist einschränkend zu sagen, dass es so sein KANN und Hollywood dies zu befeuern extrem gut in der Lage ist. Aber ein Naturgesetz wird daraus nicht und allen Stoffen, welchen die „Hölle Hollywood“ oder ein „Babylon“ heraufbeschwören, ist mit gewisser Vorsicht zu begegnen. Dort gab es auch jede Menge Menschen (vielleicht eher aus der zweiten und dritten Reihe), die einfach ihrer Arbeit nachgingen wie andere auch. Dort gab es eine Ruth Elizabeth Davis, die sich schon als Theaterschauspielerin nach Balzacs Roman „Cousin Bette“ Bette Davis genannt hatte und sich beim Film weigerte, den Künstlernamen „Bettina Dawes“ anzunehmen.

Eine am Boden gebliebene Frau …

Kleines Schmankerl am Rande: Dort gab es auch eine gewisse Margaret Tallichet, die in „Ein Stern geht auf“ in der Szene Normans Demütigung (siehe oben) zwischen zwei Männern sitzt und kaum Text hat (1’28’26 bis 1’31’34). Sie bekam zwar eine Hauptrolle in dem sehr ansehnlichen B-Noir „Stranger on the Third Floor“ (1940). Aber als Frau des Regie-Großmeisters William Wyler sollte sie ihre Schauspielerinnenkarriere ganz unspektakulär und ohne Bedauern oder gar Ruhmsucht-Entzugserscheinungen à la Norman Maine beenden. Auch dies ist Hollywood, und ein Stück weit ist jeder für sich selbst verantwortlich. Als Blame Game gegen „Hollywood“ taugt „Ein Stern geht auf“ zwar weitgehend, aber nicht hundertprozentig. Als Drama mit durchaus akkuraten Insiderblicken ist das Werk hervorragend. Und entgegen Louis B. Mayers Forderung, die fütternde Hand nicht zu beißen, hielt die Hand es aus. Für ihre Originalstory wurden William A. Wellman und sein Co-Autor Robert Carson 1938 mit dem Oscar prämiert. Der Drehbuch-Oscar war damals nicht in die Kategorien Original-Drehbuch und adaptiertes Drehbuch aufgeteilt, sondern in „Best Writing – Screenplay“ (dort blieb es bei einer Nominierung) und „Best Writing – Original Story“.

… und eine bodenlose DVD

Bedauerlich hingegen ist die wirklich schwache Qualität meiner deutschen DVD. Obwohl es sich um einen „Public Domain“-Film handelt, bei dem sich eine aufwendige Restaurierung vermeintlich nicht lohnt, hat Warner Bros. genau diese Restaurierung mittlerweile ausgeführt. Hierfür hält die Gesellschaft auch das Copyright, und man kann den Film seit 2022 in gestochen scharfer Farbenpracht auf der US-Blu-ray der „WB Archive Collection“ bewundern. Auf dem deutschen Heimkinomarkt muss man sich vorerst mit einer der minderwertigen DVDs begnügen. Sie sind im Handel vergriffen, auf dem Gebrauchtmarkt aber günstig zu finden – viel Geld sollte man dafür nicht ausgeben.

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme von William A. Wellman haben wir in unserer Rubrik Regisseure aufgelistet, Filme mit Fredric March unter Schauspieler.

Veröffentlichung: 23. November 2018, 6. März 2013 und 7. Dezember 2009 als DVD

Länge: 110 Min.
Altersfreigabe: FSK 6
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: keine
Originaltitel: A Star Is Born
USA 1937
Regie: William A. Wellman
Drehbuch: Dorothy Parker, Alan Campbell, Robert Carson
Besetzung: Janet Gaynor, Fredric March, Adolphe Menjou, May Robson, Andy Devine, Lionel Stander, Owen Moore, Peggy Wood, Elizabeth Jenns, Edgar Kennedy
Zusatzmaterial: keine Angabe
Label/Vertrieb: Carol Media / Great Movies / Power Station
Verleih: United Artists

Copyright 2023 by Tonio Klein

Szenenfotos & Filmplakat: © Selznick International Pictures / United Artists (Fair Use),
Packshots: © 2013 Great Movies Gmbh (links) bzw. 2018 Power Station (rechts)

 

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