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Sinnlose Raserei: Getaway

20 Nov

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Getaway

Kinostart: 21. November 2013

Von Volker Schönenberger

Action // Der Ex-Rennfahrer Brent Magna (Ethan Hawke) rast im geklauten Ford Shelby Super Snake Mustang durch die bulgarische Hauptstadt Sofia, stets telefonisch angeleitet von einem rätselhaften Unbekannten (Jon Voight). Der hat Brents Frau Leanne (Rebecca Budig) entführt, um ihn zur Erledigung eines ominösen Auftrags zu zwingen. Unter ständigem Zeitdruck wird Brent von hier nach dort geschickt. Unterwegs steigt auch noch eine junge Frau (Selena Gomez) zu ihm ins Auto. Sie will ihren Sportwagen zurückhaben.

Dieser Schmalspur-Plot dient als Aufhänger für waghalsige Autoraserei, bei der am Wegesrand einiges zu Bruch geht – u. a. Logik und Spannung. Der Film geht von Anfang an in die Vollen, auf eine Einführung der Figuren oder auch nur des Protagonisten Brent wird verzichtet. Folge: Identifikation mit dem Helden – Fehlanzeige. Dabei ist Ethan Hawke an sich ein guter Schauspieler. Auf Schauspielkunst hat Courtney Solomon in seiner dritten Regiearbeit nach „Dungeons & Dragons“ (2000) und „Der Fluch der Betsy Bell“ (2005) aber offenbar keinen Wert gelegt. Es geht um permanente Auto-Action. Schnell kann sich der genervte, Verzeihung: geneigte Zuschauer denken, dass es um irgendeinen genialen Coup geht. Ob es Filmgucker gibt, die darauf hinfiebern, wie genau denn nun dieser Coup ablaufen wird? Unwahrscheinlich.

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Yeah

Wenn es dann irgendwann nach viel auf der Strecke gebliebenem Schrott – buchstäblich ebenso wie sinngemäß – zu diesem Coup kommt, kann man das mit einem Achselzucken quittieren. Was raffiniert sein soll, ist leider nur absurd. Ein ausgeklügeltes Schurkenstück, bei dem der Hauptbeteiligte zuvor x-mal nur durch Zufall nicht verunglückt oder von der Polizei gestellt worden ist – wer denkt sich so etwas aus?

Die IMDb verrät uns, dass „Getaway“ statt durchschnittlicher 1.600 stattliche 6.150 Schnitte enthält. Das mag für wen auch immer ein Kriterium für Qualität rasanter Action sein, tatsächlich ist es in diesem Fall ein Kriterium für pure Hektik. Und was die Geschichte angeht: Da hat jeder Film der „Fast & Furious“-Reihe mehr Substanz zu bieten. Bleibt abschließend die Frage: Was soll das Ganze?

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Selena Gomez haben wir in unserer Rubrik Schauspielerinnen aufgelistet, Filme mit Ethan Hawke und Jon Voight unter Schauspieler.

Länge: 90 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Originaltitel: Getaway
USA/BUL 2013
Regie: Courtney Solomon
Drehbuch: Sean Finegan, Gregg Maxwell Parker
Besetzung: Ethan Hawke, Selena Gomez, Jon Voight, Rebecca Budig
Verleih: Wild Bunch Germany

Copyright 2013 by Volker Schönenberger

Filmplakat, Foto & Trailer: © 2013 Wild Bunch Germany

 

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