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Space Pirate Captain Harlock – Interstellarer Freibeuter auf Kaperfahrt

26 Aug

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Uchū Kaizoku Kyaputen Hārokku

Gastrezension von Matthias Holm

Anime-Science-Fiction // Gehen den Japanern etwa die Ideen aus? Nach „009 Re: Cyborg“ kommt mit „Space Pirate Captain Harlock“ schon der zweite Film, der auf einer älteren Serie beruht. Dieses Mal stammt das Original aus den 70ern. Doch keine Angst: Auch wenn es eine bereits erzählte Geschichte ist, macht der Weltraumpiratenkapitän trotzdem tierischen Spaß.

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Harlock hat sogar einen Space-Papagei

Nachdem die Menschheit vergeblich versucht hat, fremde Planten zu besiedeln, möchten die Raumfahrer zurück auf die Erde. Allerdings ist die Bevölkerungszahl so angestiegen, dass nicht mehr alle Menschen Platz auf ihrem Heimatplaneten finden würden. Ein grausiger Krieg bricht aus. In diesem Chaos entsteht die Gaia Sanction, welche die Macht an sich reißt und den Blauen Planeten zum heiligen Sperrgebiet erklärt.

100 Jahre später: Die Arcadia, ein unheimliches Raumschiff mit einem Totenkopf als Erkennungsmerkmal, setzt der Gaia Sanction schwer zu. Also schleusen die Machthaber den jungen Yama in die Crew des Piratenschiffs ein, um die Pläne des dunklen Kapitäns Harlock herauszufinden. Es geht das Gerücht, dass er bereits seit 100 Jahren als Geist sein Unwesen im Universum treibt …

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Mit dem Kopf durch die Wand

„Mythisch, episch und visuell beeindruckend“ hat laut Verpackung der Blockbuster-Profi James Cameron („Titanic“, „Avatar“) über diesen Film gesagt. Mythisch? Schon. Episch? Ziemlich. Visuell beeindruckend? Das wäre wohl eine maßlose Untertreibung. Der Film hat wenig mit dem klassischen gezeichneten Anime-Stil gemein, eher kann man ihn als japanischen Animationsfilm à la Pixar betrachten. Der Film sieht teilweise stark nach Computerspiel aus. Zwar sind nicht alle Animationen perfekt, dennoch sitzt man zu Hause im Fernsehsessel und denkt sich nur: Wow!

Schade, dass die Story da nicht ganz mithalten kann. Das Drehbuch schlägt für einen Film normaler Laufzeit einen Haken zu viel und die Charaktere bekommen nicht genügend Zeit, um sich zu entwickeln. Dadurch wirken Geschichte und Figuren etwas hanebüchen, obwohl es in beiden Aspekten großartige Momente gibt. In Form einer Serie wäre deutlich mehr drin gewesen.

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Seine Crew folgt Harlock bis in den Tod

Grandiose Schauwerte, tolle Weltraumschlachten und eine im Kern interessante Geschichte helfen „Space Pirate Captain Harlock“, eine deutlich bessere Neuerzählung zu sein als der vor kurzem erschienene „009 Re: Cyborg“. Und auch wenn der japanische Markt, ähnlich wie Hollywood, jetzt anfängt, seine alten Kamellen neu aufzulegen: Solange dabei so kurzweilige Unterhaltung herauskommt, soll es mich nicht stören.

Veröffentlichung: 22. August 2014 als Limited Collectors Edition Steelbook (inkl. Blu-ray 3D, DVD, Booklets und Postkartenset), Blu-ray und DVD

Länge: 115 Min. (Blu-ray), 110 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 12
Sprachfassungen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: Uchū Kaizoku Kyaputen Hārokku
JAP 2013
Regie: Shinji Aramaki
Drehbuch: Harutoshi Fukui, Kiyoto Takeuchi, nach einem Manga von Leiji Matsumoto
Zusatzmaterial: Featurette, deutscher Trailer, japanischer Originaltrailer, nur Collectors Edition: Comeback nach 30 Jahren, Der neue Harlock, Die Story, Die japanischen Synchronsprecher, Filmguide, Harlock vs. Yama, Making-of: Motion Capture, Memorial Booklet
Vertrieb: Universum Film

Copyright 2014 by Matthias Holm
Fotos & Packshot: © 2014 Universum Film

 

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