RSS

Wer – Das Biest in dir: Von Wölfen und Menschen

16 Okt

Wer-Cover

Wer

Von Simon Kyprianou

Horror // Eine Familie wird auf einem Campingausflug in Frankreich brutal niedergemetzelt. Nur die Mutter überlebt schwer verletzt. Der Angreifer aber war kein Tier wie man zuerst annimmt, sondern ein Mensch. Schnell wird ein ungewöhnlich großer behaarter Mann (Brian Scott O’Connor) festgenommen, ein Einsiedler aus der Gegend, trotz sehr dürftiger Beweislage gegen ihn. Doch der zwielichtige Polizist Pistor (Sebastian Roché) ist von der Schuld des Verdächtigen überzeugt. Die Menschenrechtsanwältin Kate Moore (A. J. Cook) und ihr Team (u. a. Vik Sahay) wollen ihn verteidigen – bis sich nach und nach herausstellt, dass er tatsächlich ein leibhaftiger Werwolf ist.

„Wer – Das Biest in dir“ ist nettes, kleines Genrekino, ein Film der das Genre angenehm bedient, ohne ihm neue Facetten hinzuzufügen, ein Film der genau weiß was er kann, und sich deshalb nicht übernimmt.

Wer-2

Ein Verdächtiger wird festgenommen

Zum Teil herkömmlich inszeniert, sind große Teile des Films aber auch im Found-Footage-Stil gedreht, wobei er zwischen Handkameras, Helmkameras, Fernsehkameras und Überwachungskameras ständig hin und her wechselt. Das erzeugt eine hitzige und desorientierte Wirkung und nutzt auf diese Weise das mittlerweile eher ermüdende Found-Footage-Konzept ganz akzeptabel für sich.

In der ersten Stunde passiert eher wenig. Regisseur William Brent Bell füllt sie mit düsterer Atmosphäre, führt die Figuren ein, bevor der Film sich in der zweiten Hälfte, vor allem zum Ende hin, zum brachialen Action-Horror wandelt. All das ist solide inszeniert, der Film nutzt seine Settings effizient aus und kreiert wohlig gruselige Verfolgungsjagden durch dunkle Wälder und klaustrophobische Höhlen, aber auch hitzige urbane Polizeimanöver. Nebenher läuft auch noch ein ständig unter der Oberfläche grollendes Duell zwischen Kate und dem korrumpierten Cop Pistor, das ständig losbrechen kann und den Film zusätzlich mit Spannung unterfüttert. Nichts was man nicht schon mal besser gesehen hätte, aber trotzdem gut gemacht.

Leider verliert sich „Wer – Das Biest in dir“ zum Ende in einem krawallig-doofen Werwolf-Kampf-Finale, der mit seiner Trashigkeit nicht so recht zum Rest des Films passt. Dennoch: Herausgekommen ist ein grundsolider Genrefilm, der kann was er will, nicht mehr und nicht weniger.

Veröffentlichung: 14. Oktober 2014 als Blu-ray und DVD

Länge: 93 Min. (Blu-ray), 89 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 18
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: Wer
USA 2013
Regie: William Brent Bell
Drehbuch: William Brent Bell, Matthew Peterman
Besetzung: A. J. Cook, Sebastian Roché, Vik Sahay, Stephanie Lemelin, Oaklee Pendergast, Simon Quarterman, Brian Johnson
Zusatzmaterial: Featurette, Interviews, Originaltrailer, Trailershow, Programmhinweise Kino
Vertrieb: Ascot Elite Home Entertainment

Wer-6

Das Biest in ihm erwacht

Copyright 2014 by Simon Kyprianou
Fotos & Packshot: © 2014 Ascot Elite Home Entertainment

 

Schlagwörter: , , , , ,

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..