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The Human Race – The „Race or Die“ Tournament: Rennen, bis der Kopf platzt

22 Aug

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The Human Race

Von Volker Schönenberger

Horror-Action // Nur einer kann gewinnen. Die Schule, das Haus und das Gefängnis sind sicher. Folge den Pfeilen – oder du stirbst! Bleib auf dem Weg – oder du stirbst! Wenn du überrundet wird, stirbst du. Berühre nicht das Gras – oder du stirbst!

Die Regeln sind denkbar einfach. Schwieriger, gar unmöglich zu beantworten ist die Frage, wie die Teilnehmer zu der fatalen Ehre gelangt sind, beim titelgebenden „Human Race“ mitlaufen zu müssen. Eben noch sonstwo, finden sich die 80 Menschen plötzlich auf unerklärliche Weise auf dem Weg wieder, der für fast alle in den Tod führen wird.

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Wer vom Weg abkommt, wird bestraft

Die Folgen eines Regelverstoßes werden sofort auf drastische Weise deutlich: Eine junge Frau tritt auf das Gras neben dem Weg – ihr platzt der Kopf. Sofort breitet sich unter den unfreiwilligen Teilnehmern Panik aus, man rennt los. Mit dabei sind auch die beiden Kriegsveteranen und Freunde Justin (Paul McCarthy-Boyington) und Eddie (Eddie McGee), wobei Letztgenannter ein Handicap hat: Er hat nur ein Bein. Auch zwei Gehörlose (Trista Robinson, T. Arthur Cottam) befinden sich unter den Läufern wider Willen.

Natürlich thematisiert „The Human Race“, was Ausnahmesituationen auf Leben und Tod aus Menschen machen. Wer wirft Ethik und Moral über Bord, wer bewahrt sich seine Menschlichkeit? In erster Linie liefert der Film jedoch flirrende Horror-Action wie aus einem Fiebertraum ab. Über einen Zeitraum von vier Jahren mit diversen mehrmonatigen Unterbrechungen gedreht, leidet die Visualisierung zwangsläufig etwas unter dem geringen Budget. Die am Computer entstandenen platzenden Köpfe sind derbe anzuschauen, wirken auf Dauer aber etwas eintönig. Da hätten wir uns mehr Variation bei den Exekutionsarten gewünscht.

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Eddie rennt auf einem Bein um sein Leben

Die Fokussierung auf den einbeinigen Eddie und die beiden Gehörlosen ist originell und funktioniert gut. Hauptdarsteller Eddie McGee, dem als Kind aufgrund einer Krebserkrankung ein Bein amputiert worden ist, füllt seine Rolle kraftvoll aus. Die Fähigkeiten seiner Figur mögen etwas überzogen wirken, aber da das auch für andere Aspekte des Films gilt, stört das nicht weiter. Wer sich darauf einlässt, wird mit einem ungewöhnlichen B-Movie belohnt.

Der Beginn des Films ist auf positive Weise gemein, aber das zu erläutern, wäre ebenfalls gemein. Am Ende erfährt der geneigte Zuschauer sogar eine Auflösung. Sie ist – mit Verlaub – hanebüchen, aber auch das stört nicht weiter. Das Ende wird vermutlich bei manch einem Filmgucker den Gedanken „Schade, das hätte ich jetzt aber gern noch gesehen“ aufkommen lassen – mir ging es jedenfalls so. Allzu große Tiefenwirkung entfaltet „The Human Race“ nicht, aber knapp anderthalb Stunden anständiger und eigenständiger Billighorror sind nicht zu verachten.

Veröffentlichung: 19. Mai 2014 als Blu-ray und DVD

Länge: 87 Min. (Blu-ray), 84 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 18
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: The Human Race
USA 2013
Regie: Paul Hough
Drehbuch: Paul Hough
Besetzung: Eddie McGee, Paul McCarthy-Boyington, Trista Robinson, T. Arthur Cottam, B. Anthony Cohen
Zusatzmaterial: Audiokommentar mit Regisseur Paul Hough und Hauptdarsteller Eddie McGee, Deleted Scenes, Trailer, Bildergalerie, Wendecover
Vertrieb: NewKSM / KSM GmbH

Copyright 2014 by Volker Schönenberger
Fotos & Packshot: © 2014 NewKSM / KSM GmbH

 

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