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Die Tochter des Teufels – Grauenhaftes im Mädcheninternat

06 Dez

February

Von Volker Schönenberger

Horrordrama // Im abgelegenen katholischen Mädcheninternat Bramford brechen die Schülerinnen in die Weihnachtsferien auf. Nur Kat (Kiernan Shipka) und Rose (Lucy Boynton) nicht – sie warten vergeblich auf die Ankunft ihrer Eltern. Szenenwechsel: Joan (Emma Roberts) flieht aus einer psychiatrischen Einrichtung. Bill (James Remar), der mit seiner Frau Linda (Lauren Holly) per Auto in Richtung Osten unterwegs ist, sieht Joan frierend an einer Bushaltestelle sitzen und bietet an, die junge Frau ein Stück in Richtung Osten mitzunehmen.

Was geht in Joan vor?

Die Handlung weiter auszuführen, birgt die Gefahr des Spoilerns, also belassen wir es dabei. Wer mit Horror nur etwas anfangen kann, wenn er rasant, kernig und brutal daherkommt, und das am besten von Anfang an, wird mit „Die Tochter des Teufels“ seine Probleme haben. Mit langen Einstellungen nimmt sich das Horrordrama Zeit, eine rätselhafte, trostlose Atmosphäre aufzubauen. Kurze Sequenzen – Albträume? Erinnerungen? – bringen weniger Klarheit, aber das Gefühl, dass sich etwas Entsetzliches aufbaut. Die punktuelle Gewalt fällt dann heftig aus, was in Verbindung mit der bedächtigen Inszenierung und dem bedrohlichen Score einige so intensive wie erschreckende Momente beschert.

Regisseur mit Schauspieldebüt als Norman Bates

Die Jungstars Kiernan Shipka („Mad Men“), Lucy Boynton („Mord im Orient Express“) und Emma Roberts („Nerve – Traust du dich?“) spielen stark auf. Osgood „Oz“ Perkins wartet in seinem Regiedebüt mit einigen Twists auf. Der New Yorker schauspielert bereits seit langer Zeit, auch wenn seine Filmografie mit 18 Titeln übersichtlich ausfällt. Sein Schauspieldebüt feierte er 1983 mit einem kurzen Auftritt als junger Norman Bates in „Psycho II“. „Die Tochter des Teufels“ lief 2015 und 2016 auf diversen Festivals in Nordamerika und Europa, darunter als Weltpremiere im September 2015 auf dem Toronto International Film Festival und den Fantasy Filmfest White Nights im Dezember des Jahres.

Und in Kat?

Der Name des Internats ist eine Anspielung auf Ira Levins Roman und Roman Polanskis Verfilmung „Rosemaries Baby“ – Bramford heißt der Apartmentkomplex, in dem sich die Handlung abspielt. Im Gegensatz zum deutschen Filmtitel kommt in Perkins Film tatsächlich keine Tochter des Teufels vor, obgleich der Leibhaftige durchaus eine Rolle spielt. Ein paar zähen Momenten zum Trotz offenbart der Regisseur ein Händchen für atmosphärisches Grauen. Weiter so! Welche Horrorfilme mit satanischem Element könnt Ihr empfehlen?

Eine entsetzliche Bluttat

Veröffentlichung: 7. Dezember 2017 als Blu-ray und DVD

Länge: 93 Min. (Blu-ray), 90 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: February
US-Titel: The Blackcoat’s Daughter
KAN/USA 2015
Regie: Osgood „Oz“ Perkins
Drehbuch: Osgood „Oz“ Perkins
Besetzung: Emma Roberts, Kiernan Shipka, Lucy Boynton, James Remar, Lauren Holly, Greg Ellwand, Elana Krausz, Heather Tod Mitchell, Peter James Haworth, Emma Holzer
Zusatzmaterial: Audiokommentar des Regisseurs, Making-of-Featurette „The Dead of Winter“, deutscher und englischer Trailer
Label/Vertrieb: Koch Films

Copyright 2017 by Volker Schönenberger
Fotos & Packshot: © 2017 Koch Films

 
 

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38 Antworten zu “Die Tochter des Teufels – Grauenhaftes im Mädcheninternat

  1. Michael Kleu

    2018/09/29 at 08:51

    Nachdem ich den Film hier damals bei der Verlosung gewonnen habe, habe ich ihn mir gestern endlich mal ansehen können. Er hat mir richtig gut gefallen. Ich mag die ruhig-atmosphärische Inszenierung des Horrors. Ich bin mal gespannt, wie er beim zweiten Ansehen wirkt.

     
  2. Fabian

    2018/01/02 at 15:35

    Ganz klar: „The Witch“.

     
  3. Michael Kleu

    2018/01/02 at 12:28

    Da der Film hier noch nicht genannt wurde: God’s Army.

    Blueray wäre super.

     
    • V. Beautifulmountain

      2018/01/02 at 13:21

      Oh, ja, der ist klasse. Mit einem grandiosen Christopher Walken als gefallener Engel. Könnte ich auch mal wieder schauen.

       
      • Michael Kleu

        2018/01/02 at 14:11

        Die nachfolgenden Teile habe ich nie gesehen. Taugen die was?

         
      • V. Beautifulmountain

        2018/01/07 at 13:45

        Hab sie bislang ignoriert.

         
  4. Ralf

    2018/01/01 at 17:04

    Damit gewinne ich keinen Originalitätspreis, aber Richard Donners „Das Omen“ ist für mich schlicht und ergreifend immer noch der beste Horrorfilm aller Zeiten!

     
  5. Matthias

    2017/12/30 at 13:19

    Der Exorzist

     
  6. Patrick

    2017/12/30 at 12:52

    „The House of the Devil“ von Ti West

     
  7. Harry

    2017/12/30 at 09:58

    Kill List

     
  8. Christoph Leo

    2017/12/30 at 00:45

    Angel Heart

     
  9. Adrian

    2017/12/29 at 20:46

    Sergio Martino’s „Die Farben der Nacht“

     
  10. Tomasz Kordula

    2017/12/29 at 19:59

    „Rosemary’s Baby“ ist ein toller Film mit dieser Thematik.
    Blu-Ray wäre toll, aber die DVD ginge auch.

     
  11. Yingying

    2017/12/29 at 17:01

    Rosemary’s Baby

     
  12. Arkadius

    2017/12/29 at 17:00

    Das Omen (bloß nicht das Remake)

     
  13. Michael Behr

    2017/12/29 at 16:57

    Wenn ich einen Clown gefrühstückt hätte, würde ich „Ghost Rider“ nennen 😉

    Tatsächlich hat mir „Stigmata“ ganz gut gefallen.

     
  14. funzer

    2017/12/29 at 15:06

    Hat dies auf funzer rebloggt.

     
  15. Nicci Wa

    2017/12/29 at 14:58

    Ich finde Constantin ist ein toller Film. Ein Spiel zwischen Himmel und Hölle

     
    • Dirk B.

      2017/12/29 at 21:03

      Mit einer hervorragenden Luzifer-Performance von Peter Stormare. 🙂
      Gerade diese Sequenz ist eine meiner Liebsten.

       
  16. Thomas

    2017/12/29 at 14:40

    Neben den Klassikern „Das Omen“ und „Der Exorzist“ fällt mir noch die Final Destination-Reihe ein. Da ist ja Gevatter Tod hinter den Protagonisten her.

     
  17. Schachtschabel

    2017/12/29 at 13:56

    Besessen – das böse in dir und The Rite – Das Ritual

    Bitte DVD sollte ich gewinnen.. Guten Rutsch ins neue Jahr mein Freund

     
  18. La Isabel

    2017/12/29 at 13:46

    Spontan fällt mir The Vvitch ein. Super bedrückende Atmo und erschreckend wie weit der Glaube gehen kann

     
  19. Christian

    2017/12/29 at 12:55

    Der Hexenclub.

     
  20. Dirk Busch

    2017/12/29 at 12:23

    Ich denke John Carpenter’s The Fog & Die Fürsten der Dunkelheit passen gut in diese Kategorie & sind auch empfehlenswert,aber mein Favorit ist und bleibt Der Exorzist,den ich damals noch auf der großen Leinwand bewundern durfte. 🙂

     
  21. Jörg Ruland

    2017/12/29 at 12:15

    Die besten Beiträge hierzu sind eigentlich schon alle erwähnt,aber einen möchte ich trotzdem noch einmal gerne hervorheben und das wäre Hammers „The Devil rides out“…zudem übrigens das Buch auch sehr zu empfehlen ist.

     
  22. Melanie Wehrmann

    2017/12/29 at 12:06

    Da ich von denen typischen Klassikern wie Exorzist und Omen mal abweichen will und absoluter Rob Zombie Fan bin, empfehle ich “ The Lords of Salem“.

    Und noch nen schönen Carpenter „Die Fürsten der Dunkelheit“.

     
  23. Rico Lemberger

    2017/12/29 at 11:53

    „Die Fürsten der Dunkelheit“ mit Alice Cooper und „Das Kindermädchen (The Guardian)“ von 1990 (gibt es jetzt beide Uncut ab 16).

    Medium ist mir egal, mir kommt es auf die Filme an sich an.

    Euch allen einen guten Rutsch in das neue Jahr.

    MfG
    Rico

     
  24. Andreas Hilt

    2017/12/29 at 11:39

    Natürlich die Klassiker „Das Omen“ und „Der Exorzist“. Aber eben auch „Die Braut des Teufels“ von Hammer, „Der Fluch des Dämonen“ und „Die neun Pforten“, um hier nur einige der besten Filme zu nennen.

     
  25. Heidi Weber

    2017/12/29 at 11:39

    Der Exorzist

     
  26. Sven Plog

    2017/12/29 at 11:15

    Das Ritual mit Sheen ist ja sehr atmosphärisch. Ansonsten gibt es doch auf Netflix gerade den unterhaltsamen Babysitter. Ist aber eher Horror Komödie;)
    Über eine Blu Ray würde ich mich sehr freuen.
    Guten Rutsch

     
  27. Filmschrott

    2017/12/29 at 10:42

    Nicht direkt ein Horrorfilm, aber ich erwähne einfach mal „The Devils Advocat – Im Auftrag des Teufels“, einfach weil ich Al Pacino in dem Streifen so unfassbar grandios als Teufel/Satan finde.

     
  28. Dirk B.

    2017/12/29 at 10:35

    Als erstes fällt mir da JeruZalem ein, fand ich trotz mäßiger Kritiken recht unterhaltsam. Ich hätte mir nur mehr Szenen mit den Dämonen gewünscht.
    Dann war House – Willkommen in der Hölle auch nicht so übel.

     
  29. Sascha Nolte

    2017/12/29 at 10:33

    Spontan aus dem Bauch heraus: Malpertuis, Der Exzorzist 3, Angel Heart und Rosemarys Baby.

     
  30. TomHorn

    2017/12/29 at 10:26

    Neben den allgemein gerühmten, großen Klassikern wie „Das Omen“ oder „Der Exorzist“ z.B. Hammers Okkult-Triple mit „The Witches“, den großartigen „The Devil Rides Out“ und „To The Devil A Daughter“. Der hervorragende, britische Folk-Horrorfilm „In den Krallen des Hexenjägers“ ist auch sehr zu empfehlen und, nicht zu vergessen, Jaques Tourneurs „Night of the Demon“, der für mich zu den besten Okkult-Horrorfilmen überhaupt zählt.

     

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