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Ares – Wenn die Konzerne das Sagen haben

31 Dez

Arès

Von Volker Schönenberger

SF-Thriller // Paris in nicht allzu ferner Zukunft: Frankreich ist bankrott gegangen, die Konzerne haben die Staatsschulden übernommen und faktisch die Macht an sich gerissen. Arbeitslosigkeit und Elend sind groß. Der Boxer Reda (Ola Rapace) gehört zu denen, die die Massen mit Spielen ruhig halten sollen. Doping hat ihn gestählt, doch der Einsatz eines neuen Produkts der Pharmaindustrie hat zehn Jahre zuvor einen Schlaganfall verursacht. Zwar hat er sich davon erholt, doch im Ring dient er in den brutalen Vollkontakt-Kämpfen unter seinem Kampfnamen Arès nun vornehmlich als Kanonenfutter. Illusionen über Freiheit und Gerechtigkeit macht er sich keine: „Ich bin mehr für das Geld.“

Das Paris der nahen Zukunft …

Um seine Schwester Carla (Emilie Gavois-Kahn) und deren zwei Töchter kümmert sich Reda dennoch. Als Carla im Gefängnis landet, willigt er in ein gefährliches Experiment ein, um das Geld zu beschaffen, mit dem er ihre Freilassung zu erkaufen hofft: Er lässt sich das neue Dopingmittel HFX verabreichen und tritt erneut im Ring an. Als sein Gegner erweist sich allerdings der unbesiegbar scheinende Ranglistenerste Panzer (Laurent Zivy).

… wird von Unruhen erschüttert

Interessante Kombination: „Ares“ mischt Martial-Arts-Action mit einer dystopischen SF-Thriller-Handlung. Das erscheint nicht unproblematisch: Wer sich auf knackige Ultimate-Fighting-Auseinandersetzungen freut, kommt zwar ab und zu auf seine Kosten, muss sich aber in der Zwischenzeit mit der Science-Fiction-Story befassen. Science-Fiction-Fans ohne Interesse an Kampfsport wiederum werden sich womöglich an den brutalen Auseinandersetzungen stören. Die Fähigkeit, etwas über den Tellerrand zu schauen, hilft somit ungemein, dann erschließt sich einem der Reiz der französischen Produktion, die eine düstere Story in düstere urbane Bilder packt. Hauptdarsteller Ola Rapace überzeugt als wortkarger Einzelgänger, der seine Scheißegal-Haltung abwirft, um seine Familie zu beschützen. Übermäßig gewalttätig geht es aber nicht zu, die FSK-16-Freigabe für die ungeschnittene Fassung erscheint angemessen.

Die Macht der Konzerne

Eine der Aufgaben der Science-Fiction ist es, mit einem Blick auf kommende Zeiten Aussagen über das Hier und Heute zu machen. Das gelingt Jean-Patrick Benes („Vilaine“) mit seinem ersten Langfilm als alleiniger Regisseur sehr gut. Manche Bürgerinnen und Bürger halten Kritik an der Macht der Konzerne für übertrieben. All jene, die das nicht tun, erhalten einen Blick in eine mögliche Zukunft, die vielleicht gar nicht allzu weit von unserer Realität entfernt ist. Braucht die Menschheit, braucht unser System eine Revolution?

Die Herrschenden wollen die Massen ruhig halten

Der schwedische Schauspieler Ola Rapace („Mankells Wallander“) heißt eigentlich Pär Ola Norell. Als er 2001 seine Kollegin Noomi Norén („Prometheus – Dunkle Zeichen“) heiratete, wählten die beiden als neuen Familiennamen Rapace. Die beiden haben einen Sohn, sind aber seit 2011 geschieden.

Reda alias Arès lässt sich dopen

Veröffentlichung: 4. Januar 2018 als Blu-ray im Steelbook, Blu-ray 3D (inkl. 2D-Fassung), Blu-ray und DVD

Länge: 80 Min. (Blu-ray), 77 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: Arès
F 2016
Regie: Jean-Patrick Benes
Drehbuch: Jean-Patrick Benes, Allan Mauduit
Besetzung: Ola Rapace, Micha Lescot, Thierry Hancisse, Hélène Fillières, Ruth Vega Fernandez, Eva Lallier, Louis-Do de Lencquesaing, Élina Solomon, Yvon Martin, Pierre Perrier
Zusatzmaterial: Trailer, Trailershow, Wendecover
Label/Vertrieb: Tiberius Film

Copyright 2017 by Volker Schönenberger
Fotos & Packshot: © 2018 Tiberius Film

 

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