RSS

Upside Down – Da stehen einem die Haare zu Berge

16 Jan

Upside_Down-Cover

Upside Down

Von Matthias Holm

Fantasy-Melodram // Reden wir über Logik. Allerdings nicht im klassischen Sinne, sondern die Logik im Kino. Wenn mir als Konsument eine fantastische Welt verkauft wird, bin ich persönlich erst einmal aufgeschlossen für alles. Diese fantastische, aus den Köpfen der Autoren entspringende Welt hat meist ganz eigene Gesetze, wie im Falle von „Upside Down“ die zwei übereinander liegenden Welten.

Solange diese Gesetze innerhalb des Films eingehalten werden, ist alles prima. Ein gutes Beispiel hierfür ist „Inception“: Es gibt, soweit ich informiert bin, kein Gerät, mit dem man in die Träume anderer Personen eintauchen kann. Da es in dem Film aber existiert, hat Christopher Nolan Regeln erfunden, wie dieses Gerät funktioniert und was für Konsequenzen daraus entstehen können. Alles kein Problem, denn innerhalb des Films werden dem Zuschauer diese Regeln nahe gebracht und eingehalten. Und hier hapert es bei „Upside Down“.

Upside_Down-4

Warum brennt sie nicht?

Zwar wird einem am Anfang die Prämisse des Films erklärt – wer das genauer nachlesen möchte, sei auf die Rezension anlässlich des Kinostarts hingewiesen. Aber erstens ist das schon eine ganze Menge, was der Zuschauer da urplötzlich aus dem Nichts erfährt. Zweitens werden genau diese Gesetze, die Juan Solanas sich ausgedacht hat, schlichtweg nicht eingehalten. Da hapert es dann mit der Logik.

Das rosa Pulver, das der Protagonist Adam (Jim Sturgess) benutzt, kommt von Bienen, die in beiden Welten die Blüten bestäuben können. Halt! Wurde uns nicht eben erst erklärt, dass es nicht möglich ist, zwischen den Welten zu wandeln, ohne in Flammen aufzugehen? Warum können also Bienen das? Zu dem spontanen Erhitzen: Warum gehen Adams Schuhe in Flammen auf, wenn er in der oberen Welt ist, nicht aber Edens (Kirsten Dunst) Kleid, als sie einander das erste Mal auf dem Berg küssen?

Upside_Down-1

Über Kopf unterschreiben kann nicht jeder

Ich könnte noch eine ganze Weile so weiter machen. Warum regnet es in der unteren Welt an der einen Stelle permanent Öl? Weshalb sollte man genau dort eine Werkstatt aufmachen? Und wieso zum Teufel ist es Bewohnern der beiden Welten überhaupt verboten, Kontakt zueinander aufzunehmen? Die erfundene Welt von „Upside Down“ wurde einfach nicht zu Ende gedacht.

Schade ist es um die sympathischen Jim Sturgess und Kirsten Dunst, die ein ganz niedliches Paar abgeben, und um die tollen visuellen Spielereien, die die gegenseitige Schwerkraft mit sich bringt. Aber all diese Logiklöcher sind zu gravierend, als dass man den Film unbeschwert schauen könnte.

Zur Rezension anlässlich des Kinostarts geht’s auch hier. Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Kirsten Dunst haben wir in unserer Rubrik Schauspielerinnen aufgelistet, Filme mit Timothy Spall unter Schauspieler.

Veröffentlichung: 16. Januar 2013 als Blu-ray, Blu-ray 3D und DVD

Länge: 108 Min. (Blu-ray), 104 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 12
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
KAN/F 2012
Regie: Juan Solanas
Drehbuch: Juan Solanas
Besetzung: Kirsten Dunst, Jim Sturgess, Timothy Spall, Jayne Heitmeyer Zusatzmaterial: Making-of, entfallene Szenen, Storyboards & Visualizations, B-Roll, Interviews, Deutscher und Original Kinotrailer, Wendecover
Vertrieb: Concorde Home Entertainment

Copyright 2014 by Matthias Holm
Fotos & Packshot: © 2014 Concorde Home Entertainment

 
 

Schlagwörter: , , , , , , , ,

3 Antworten zu “Upside Down – Da stehen einem die Haare zu Berge

  1. Alexander

    2017/05/27 at 13:26

    Zu Beginn des Films wird erläutert, dass alles was mit inverser Materie in Kontakt tritt, in Flammen aufgeht. Die Bienen, sowie Edens Kleid haben in den genannten Szenen keinen Kontakt zu dieser Materie. In Adams Schuhen hingegen befindet sich eben diese Materie. Die dystopischen Elemente wie z.B.: Trennung der Welten und deren Bewohner, Unterdrückung, Monopolisierung und dessen Ursachen werden von Juan Solanas nicht weiter erläutert, das heißt nicht, dass dieses Konzept nicht zu Ende gedacht wurde oder ‚Logiklöcher‘ entstehen.

     
  2. Matthias

    2014/01/16 at 12:06

    Aber ist inverse Materie nicht alles, was aus der jeweils anderen Welt kommt? So wurde es doch am Anfang beschrieben. Da der Stoff ihres Kleides aus der Oberwelt kommt, die beschriebene Szene aber in der Unterwelt statt findet, müsste das Kleid doch dieser Logik folgend auch brennen, oder habe ich die inverse Marterie nicht ganz begriffen? Ist ja aber auch letzten Endes egal, der Film ist leider nicht ansatzweise so geworden, wie ich es mir nach dem ersten Trailer erhofft hatte.

     
  3. Dominik Höcht

    2014/01/16 at 10:33

    Das mit den Schuhen stimmt nicht ganz. Er hat sich da inverse Materie reingesteckt, die entflammen kann. Sie hat das nicht in ihrem Kleid. Dennoch: Es gibt zu viele Logiklöcher. Der Film kam bei mir auch nicht besonders gut weg.

     

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..