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Silent Night – Blutige Weihnachten

04 Dez

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Silent Night

Von Matthias Holm

Horrothriller // Gute Weihnachtsfilme gibt es viele. Ganz klassisch sind natürlich die Romanzen, bei denen „Tatsächlich … Liebe“ wohl der bekannteste Vertreter ist. Auch die Action-Freunde haben mit „Stirb Langsam“ einen Film, der immerhin an Weihnachten spielt. Beim Horror-Genre wird das allerdings schon schwieriger. Es gibt zwar die „Gremlins“, allerdings handelt es sich bei denen ja eher um einen Familien-Horrorfilm. Dann hört es auch fast schon auf mit den vernünftigen Vertretern dieser speziellen Art von Filmen. 1984 hat „Stille Nacht – Horror Nacht“ die Lücke etwas geschlossen. Auf diese Vorlage bezieht sich der 2012er-Vertreter „Silent Night“, ohne allerdings ein 1:1-Remake zu sein.

Killer in Rot-Weiß

Es weihnachtet sehr und in der Gemeinde von Sheriff Cooper (Malcolm McDowell) treffen wie jedes Jahr eine ganze Menge Weihnachtsmänner ein – am Abend des 24. Dezember gibt es traditionell eine schöne Parade der Verkleideten. Die Polizistin Aubrey Bradimore (Jaime King) will beim ersten Weihnachtsfest nach dem Tod ihres Mannes nicht arbeiten, sie wird allerdings doch herbeigerufen, da ein Kollege anscheinend mit einer verheirateten Frau durchgebrannt ist. Aubrey bleibt keine Gelegenheit zur Klage, denn schon bald stellt sich heraus, dass sich ein Wahnsinniger unter die vielen Weihnachtsmänner geschlichen hat, der unartige Kinder – und Erwachsene – auf grausame Weise bestraft.

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Aubrey sucht unter den Weihnachtsmännern den Mörder

Um eins klarzustellen: „Silent Night“ ist kein neuer Klassiker des Slasher-Genres. Dafür ist der Film zu langatmig und vorhersehbar, zusätzlich strotzt er nur so vor Logiklöchern, allen voran im Finale. Dennoch macht der Film in gewisser Art und Weise Spaß.

Zum einen ist es schön, Malcolm McDowell mal wieder zu sehen. Der Schauspieler, den meisten Filmfans wohl als Alex aus „Uhrwerk Orange“ im Gedächtnis geblieben, hat sichtlich Spaß an seiner Rolle als übermotivierter Sheriff. Dagegen fällt die eigentliche Hauptdarstellerin Jaime King etwas ab. Dennoch gibt es bei den Schauspielern keinen gänzlichen Totalausfall.

FSK 18, dennoch geschnitten

Auch die Tötungen sind teilweise recht kreativ. Vor allem die Ermordung einer Frau, die pornografische Fotos von sich machen lässt, weiß in ihrer Radikalität zu gefallen, auch wenn ihre Todesart in „Tucker & Dale vs. Evil“ bereits persifliert worden ist. Generell geizt der Film nicht mit Gewalt. In dem Zusammenhang ein Hinweis: DVD und Amaray-Case-Blu-ray sind um 38 Sekunden gekürzt. Für den Genuss der ungeschnittenen Fassung sei auf das Blu-ray-Mediabook verwiesen.

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Der Pfarrer war unartig

Die Geschichte ist bei Slashern ja meist zweitrangig. Dementsprechend seien hier ein paar Versäumnisse verziehen. Polizisten wie Opfer stellen sich teilweise extrem blöd an, das gleiche gilt im Finale jedoch auch für den Killer. Des Weiteren hat der Film die eine oder andere Länge, in der er sich zu sehr auf die Ermittlungen konzentriert – der Gorehound in mir will schließlich Blut sehen!

„Silent Night“ ist kein Glanzstück des Horrorkinos, oder überhaupt des Slasher-Genres. Aber immerhin macht er nicht alles falsch, weswegen man ihn Genrefreunden durchaus empfehlen kann. Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Malcolm McDowell sind in unserer Rubrik Schauspieler aufgelistet.

Veröffentlichung: 5. Dezember 2014 als Blu-ray und DVD sowie ungeschnittenes Blu-ray-Mediabook

Länge: 94 Min. (Mediabook-Blu-ray), 93 Min. (Blu-ray), 89 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 18 bzw. SPO/JK: keine schwere Jugendgefährdung (Mediabook)
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: Silent Night
KAN/USA 2012
Regie: Steven C. Miller
Drehbuch: Jayson Rothwell
Besetzung: Malcolm McDowell, Jaime King, Donal Logue, Rick Skene, Ellen Wong, Andrew Cecon, Courtney-Jane White, Erik J. Berg, Curtis Moore, Adriana O’Neil, John B. Lowe
Zusatzmaterial: Trailer, Wendecover, nur Mediabook: Booklet, Interviews mit Regisseur und Schauspielern, entfernte Szenen
Label: Neue Pierrot Le Fou
Vertrieb: Al!ve AG

Copyright 2014 by Matthias Holm
Szenenfotos & Packshot: © 2014 Neue Pierrot Le Fou

 

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