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Katakomben – Bei den Totenschädeln von Paris

15 Jan

Katakomben-Cover

As Above, So Below

Von Simon Kyprianou

Horror-Action // Glaubt man einigen alten Alchemisten, kann der Stein der Weisen wertloses Metall in Gold verwandeln. Manche meinen, er sei das Vermächtnis Nicolas Flamels. Die junge Archäologin Scarlett (Perdita Weeks) glaubt herausgefunden zu haben, dass er in einer geheimen Kammer in den Katakomben von Paris lagert. Mit ihren Kollegen (u. a. Edwin Hodge, Ben Feldman) begibt sie sich auf die Suche. In der Dunkelheit des Pariser Untergrunds entwickeln die dunkeln Gänge jedoch ein Eigenleben, sie konfrontieren die Forscher mit ihren Sünden der Vergangenheit.

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Auf Flamels Grab suchen die Forscher nach Hinweisen zum Stein der Weisen

John Erick Dowdles „Katakomben“ wirkt unausgegoren mit seinen Fantasy-, Abenteuer- und Horror-Elementen. Zeitweise wirkt das wie aus „Tomb Raider“ entnommen, kurze Zeit später ist es dann wieder reinrassiger Horror. Das mag alles nicht sauber zusammenfinden und schmälert die Freude. Schnell drängen sich Vergleiche mit Neil Marshalls großartigem „The Descent – Abgrund des Grauens“ auf. Doch statt das Höhlensystem visuell klug zu nutzen, die Enge, die Dunkelheit, die Beklemmung, inszeniert Dowdle seinen Film in allerschlimmstem Found-Footage-Look.

Found Footage – schon besser gesehen

Ti West hat zuletzt erst in seiner wahnwitzigen Mockumentary „The Sacrament“ vorgemacht, wie man intelligent mit diesem Stil umgehen kann. Dowdle zeigt nun, wie uninspiriert man ihn doch nutzen kann. Anstelle von Angst, Beklemmung und Düsternis erzeugt das nur Kopfschmerzen. Das ist unästhetisch, nicht wirkungsvoll und nimmt dem Film viel. Das ist umso bedauerlicher, als die Sets der Katakomben gut gemacht sind. Man hätte sich gern in ihrer Dunkelheit verloren, die meiste Zeit aber erkennt man nichts.

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In den Katakomben läuft’s nicht so gut …

Wie auch bei Marshall kann man auch in „Katakomben“ die Horror-Odyssee durch das Höhlensystem als Seelenreise der Protagonisten lesen, wobei Dowdle denkbar uninspiriert mit diesem eigentlich interessanten Motiv umgeht und es zur Nebensache degradiert. Schade, viel verschenktes Potenzial.

Veröffentlichung: 15. Januar 2015 als Blu-ray und DVD

Länge: 93 Min. (Blu-ray), 89 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch u. a.
Untertitel: Deutsch, Englisch u. a.
Originaltitel: As Above, So Below
USA 2014
Regie: John Erick Dowdle
Drehbuch: Drew Dowdle John Erick Dowdle
Besetzung: Perdita Weeks, Ben Feldman, Edwin Hodge, François Civil, Marion Lambert, Ali Marhyar, Cosme Castro, Hamid Djavadan, Théo Cholbi, Emy Lévy
Zusatzmaterial (nur Blu-ray): Hinter den Kulissen
Vertrieb: Universal Pictures Germany GmbH

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… und ist’s ziemlich eng

Copyright 2015 by Simon Kyprianou
Fotos & Packshot: © 2015 Universal Pictures Germany GmbH

 

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