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In der Gewalt der Riesenameisen – Es kribbelt und krabbelt überall

02 Feb

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Empire of the Ants

Von Volker Schönenberger

SF-Horror // Schön, dass Koch Films die Reihe „Creature Feature“ nach der Veröffentlichung von „Mörderspinnen“ mit William Shatner und Joe Dantes „Piranhas“ fortsetzt. Im vergangenen Sommer hatte das Label auf Nachfrage noch keinen weiteren Titel in Aussicht gestellt. Lassen wir uns überraschen, was uns nach dem dritten Teil der Reihe künftig ins Haus steht.

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Beute

Angeblich beruht „In der Gewalt der Riesenameisen“ auf H. G. Wells‘ 1905 erstmals veröffentlichter Kurzgeschichte „Empire of the Ants“, aber die Handlung unterscheidet sich doch arg von dieser Vorlage. Das Filmgeschehen folgt einer Gruppe potenzieller Käufer, die von einem malerischen Grundstück an der See träumen – oder auch nur gratis einen angenehmen Trip mitnehmen wollen und dafür bereit sind, sich in Kaufgespräche verwickeln zu lassen. Die windige Maklerin Marilyn (Joan Collins) von „Dreamland Shores“ lotst ihre Kunden in spe auf eine Insel im Sumpfgebiet von Florida. Dort sind allerdings kurz zuvor Fässer mit radioaktivem Giftmüll angeschwemmt worden – mit fatalen Folgen: Heimische Ameisen mutieren zu Riesenviechern, größer als Menschen.

Sogar eine Wendung vor dem Finale

Die Handlung könnte nun weiter mit dem Bedrohungsszenario fortfahren und als Survival-Horror ins Ziel gehen, schlägt aber im letzten Drittel ein paar wundersame Kapriolen. Eine kuriose Wendung bringt etwas Komik ins Spiel, wenn auch womöglich unfreiwillige Komik. Macht aber nichts, unterhaltsam ist das allemal.

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Noch mehr Beute – aus der Perspektive des Jägers

Wenn Menschen und Riesenameisen in Nahaufnahmen in den Infight gehen, kommen Modelle der Kreaturen zum Einsatz. In anderen Einstellungen schnitt Regisseur Bert I. Gordon („Die Insel der Ungeheuer“) vergrößerte Aufnahmen echter Ameisen hinein, auch sind Ameisen auf Modellen von Gebäuden zu sehen. All das erkennt man zwar, aber da es sich um einen Film aus dem B-Horror-Segment handelt, winken wir diese Effekte als ansprechend durch.

Saturn-Award-Nominierung für Joan Collins

Schauspielerisch bewegt sich das auf unterdurchschnittlichem Niveau. Dass die an sich recht angesehene Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films das spätere „Denver Clan“-Biest Joan Collins 1978 für einen Saturn Award nominierte, lässt ratlos zurück.

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Die Tiere sind heiß auf eine Zuckerraffinerie

Der weit bessere Ameisen-Horrorfilm ist „Formicula“ von 1954, aber als Teil 3 der Koch-Films-Reihe „Creature Feature“ hat sich „In der Gewalt der Riesenameisen“ seinen Platz in den Regalen der Tierhorror-Freunde verdient. Das Bild hätte eine etwas sorgfältigere Aufpolierung vertragen, aber ein Hochglanzprodukt ist der Film ohnehin nicht. Trotz einiger Schwächen: Kruder Tierhorror ist immer wieder schön.

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Die Maklerin und die Königin

Die Reihe „Creature Feature“ haben wir in unserer Rubrik Filmreihen aufgeführt. Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Joan Collins haben wir in unserer Rubrik Schauspielerinnen aufgelistet.

Veröffentlichung: 28. Januar 2016 als Blu-ray und DVD

Länge: 90 Min. (Blu-ray), 86 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 12
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Originaltitel: Empire of the Ants
USA 1977
Regie: Bert I. Gordon
Drehbuch: Jack Turley, Bert I. Gordon, nach einer Story von H. G. Wells
Besetzung: Joan Collins, Robert Lansing, John David Carson, Albert Salmi, Robert Pine, Jacqueline Scott, Pamela Shoop, Tom Fadden
Zusatzmaterial: Vollbild-Fassung, Super-8-Fassung, deutscher & englischer Trailer, Bildergalerie
Vertrieb: Koch Films

Copyright 2016 by Volker Schönenberger
Fotos & Packshot: © 2016 Koch Films

 
 

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Eine Antwort zu “In der Gewalt der Riesenameisen – Es kribbelt und krabbelt überall

  1. Wortman

    2016/02/02 at 15:16

    Den Ameisenfilm habe ich damals tatsächlich geguckt 🙂

     

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