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Wrong Turn 4 – Bloody Beginnings: Blutiges Fondue in der Geschlossenen

17 Jul

Wrong Turn 4 – Bloody Beginnings

Von Volker Schönenberger

Horror // Im Glenville Sanatorium in West Virginia führt 1974 der Anstaltsleiter eine neu hinzugekommene Psychologin durch den Trakt mit den schweren Fällen. Am gefährlichsten seien drei Brüder, die im Wald gefunden wurden, wo sie vermutlich ihre Eltern verspeist hatten. Einer von ihnen habe sich in der Zelle zwei Finger abgekaut, der andere sich selbst ein Auge entfernt und es vermutlich ebenfalls gegessen, Nummer drei seine Zähne spitz zugewetzt. Es kommt, wie es kommen muss: Das Trio befreit sich und die übrigen Insassen der Nervenheilanstalt und richtet unter dem Personal ein Massaker an. Dem Leiter der Einrichtung wird dabei besonders übel mitgespielt: Die Brüder vierteilen ihn (tatsächlich fünfteilen sie ihn) mit einer Zugvorrichtung und viel Stacheldraht – in der ungeschnittenen Fassung eine sehr effektvolle Sequenz, die beim Zusehen schmerzt. Dafür muss man allerdings auf Veröffentlichungen aus dem Vereinigten Königreich oder den USA zurückgreifen – in Deutschland ist die FSK-18-Fassung um etwa sechseinhalb Minuten gekürzt. Wer den Schnittbericht auch nur grob überfliegt, muss zu dem Schluss kommen, die deutschen Veröffentlichungen links liegen zu lassen.

Merke: Sex ist tödlich

Wir bleiben im Appalachen-Staat West Virginia, springen aber ins Jahr 2003. Der geneigte Leser weiß bereits, um wen es sich bei dem brüderlichen Trio handelt. „Three Finger“ (Sean Skene), „One Eye“ (Dan Skene) und „Saw Tooth“ (Scott Johnson) lauern auf neue Opfer. Die werden sogleich mit unzüchtigem Verhalten eingeführt: Zwei Pärchen treiben es parallel in zwei Betten in einem Zimmer – Skandal! Mit Sara (Tenika Davis) und Bridget (Kaitlyn Leeb) ist eins der Paare sogar ein lesbisches – noch mehr Skandal! Im US-Slasherfilm weiß nun jeder, was kommt: Es darf gestorben werden.

„Ey, Bruderherz, haste Lust auf Fondue?“

Die Gruppe junger Leute begibt sich auf einen Ausflug mit Schneemobilen. Eine falsche Abzweigung – mal wieder ein „Wrong Turn“ – später findet sie sich in dem mittlerweile verlassenen und verfallenen Sanatorium wieder. Ratet mal, wer sich dort über die Neuankömmlinge freut! Richtig geraten. Die Brüder dürfen nun ausgiebig ihrer Neigung zu Folter, Gemetzel und Kannibalismus frönen. Ein Fondue vom lebenden Objekt ist aber auch lecker. Erneut kommt Stacheldraht zum versierten Einsatz.

Originalität – Fehlanzeige

Gebt den Fans, wonach es den Fans gelüstet! Die „Wrong Turn“-Reihe ist ein Paradebeispiel dafür, wie man mit dünnster Story, miesem Drehbuch und üble Dialoge von sich gebenden Schauspielern die Gemeinde der Gorehounds bei der Stange hält. Das gilt auch für das Prequel „Wrong Turn 4 – Bloody Beginnings“. Das darf natürlich jedermann Spaß machen – hat es mir auch. Auf der Habenseite stehen immerhin die fein anzuschauenden blutigen Tricks. Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Reihe das Horrorgenre in keiner Weise voranbringt, was aber wohl auch nicht die Absicht der Produzenten war. Der Anschluss des vierten Teils an die Vorgänger ist erzählerisch nicht ganz geglückt, das mag Freunden des Franchises egal sein.

„Hier ein besonders schönes Stück Fleisch!“

Alle „Wrong Turn“-Filme haben wir in unserer Rubrik Filmreihen aufgeführt.

Ein Opfer wird für kurze Zeit auch mal zum Jäger

Veröffentlichung: 19. Januar 2012 als Blu-ray und DVD

Länge: 89 Min. (Blu-ray), 84 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 18
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: keine
Originaltitel: Wrong Turn 4 – Bloody Beginnings
USA/D 2011
Regie: Declan O’Brien
Drehbuch: Declan O’Brien
Besetzung: Jennifer Pudavick, Tenika Davis, Kaitlyn Leeb, Terra Vnesa, Ali Tataryn, Samantha Kendrick, Dean Armstrong
Zusatzmaterial: Trailer, Trailershow, Wendecover
Vertrieb: Highlight Communications / Constantin Film

Copyright 2017 by Volker Schönenberger

Fotos & Packshot Blu-ray: © 2012 Highlight Communications / Constantin Film

 

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