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Die Valachi-Papiere – Wir sind jetzt eine Familie

11 Dez

The Valachi Papers

Von Ansgar Skulme

Thriller // Joe Valachi (Charles Bronson) hat den Zorn von Don Vito Genovese (Lino Ventura) auf sich gezogen, ohne sich einer Schuld bewusst zu sein. Dummerweise sitzen beide auch noch im gleichen Gefängnis, und ehe sich Don Vitone überhaupt herablässt, Valachi eine Audienz zu geben, gilt es für Joe zunächst einmal, vor dem einen oder anderen Mordanschlag in Einzelhaft zu flüchten. Nachdem ihm schließlich auch offiziell der Todeskuss der Cosa Nostra, als symbolisches Zeichen, dass die Familie ihn tot sehen will, gegeben wird, entscheidet sich Valachi kurzerhand, den Kuss des sogenannten „Bosses aller Bosse“ zu erwidern und sich mit dem FBI zu verbünden, um als erstes Mitglied der amerikanischen Cosa Nostra ausführlich als Kronzeuge vor dem Kongress der Vereinigten Staaten auszusagen. In stundenlangen Sitzungen mit dem FBI-Agenten Ryan (Gerald S. O’Loughlin) schließt Valachi einige Lücken in den Ermittlungsakten, bevor es überhaupt zur Anhörung vor dem Kongress kommen kann. Schnell kriegen die Mafia-Bosse und ihre Schergen zu spüren, dass die Omertà – das Gebot des Schweigens – keinen Wert mehr für jemanden hat, der von der „Familie“ sowieso schon fälschlicherweise des Verrats beschuldigt wurde, deswegen den Tod fürchten muss und beim FBI neue Freunde sowie, vor allem, Beschützer für sich und seine wirkliche Familie, seine Frau und sein Kind, findet. Auf diese Weise gelangen durch Valachi nun erst recht viele unliebsame Fakten an die Öffentlichkeit, die die Cosa Nostra lieber totgeküsst hätte. Ein klassisches Eigentor.

Valachi hat viel zu erzählen

„Die Valachi-Papiere“ war die Antwort des legendären Produzenten Dino De Laurentiis auf Francis Ford Coppolas „Der Pate“ (1972) und ist der vergleichsweise brutalere Film, der außerdem damit punktet, auf viele aus dem italienischen Kino bekannten Schauspieler gesetzt zu haben. Ein Thriller, der es verdient, als internationale Großproduktion bezeichnet zu werden – auf dem Papier ein italienisch-französisches Werk, das allerdings in den USA spielt, zu Teilen dort gedreht wurde und mit einem britischen Regisseur aufwartet. Terence Young – vor allem bekannt als erster Regisseur der James-Bond-Reihe – erwies sich dabei als Glücksgriff. Man muss nicht befürchten, dass Young mit seiner Erfahrung an Hollywood-tauglichen Blockbustern hier in irgendeiner Weise ein Blatt vor den Mund genommen hätte, was etwa Gewaltdarstellungen oder zynischen bis sarkastischen Humor anbelangt. Der Film musste und sollte keine Jugendfreigabe bekommen, ist stilistisch merklich vom damaligen, hartgesottenen italienischen Genrekino beeinflusst, zeigt sogar eine Kastration, ausführliches Zuschlagen mit schwerem Eisen, eine hinterhältige, in voller Länge zur Schau gestellte Strangulation und enthält eine stilbildende Exekutionsszene, in der das Opfer seinen Mördern regelrecht bis zum letzten Atemzug entgegenzurennen versucht, während diverse Schüsse allerlei Blut zutage fördern. So gesehen ein nachdrücklicher Beleg dafür, welch vielseitiger und konsequenter Regisseur Terence Young gewesen ist, der vom historischen Abenteuer bis zum Kriegsfilm, vom Agentenfilm bis zum Afrika-Abenteuer und vom Western bis zum Mafia-Film überall Wertvolles hinterlassen hat – sich stilistisch dabei außerdem stets anpassend, wenn nicht sogar manchmal neu erfindend. Und trotzdem gibt es auch immer wieder Kamera-Einstellungen in „Die Valachi-Papiere“, die ganz typisch Terence Young zu sein scheinen – beispielsweise die wunderbar altmodischen Rückprojektionen bei Autofahrten und die Ausleuchtung bestimmter Szenen, wie etwa als Tony Bender (Guido Leontini), zweifelnd und unter dem Eindruck der Geschehnisse, über seinem sterbenden Boss kniet und die Kamera von vorn zu ihm herauf blickt. Ein weiterer Young-Effekt sind zwei sehr prägnante Schauspieler, die schon in Youngs erstem Bond-Film dabei waren: Der damalige „Dr. No“ Joseph Wiseman – hier in der Rolle des Salvatore Maranzano – sowie Anthony Dawson, der einen der Agenten spielt, die Valachi zur Strecke bringen und mit seinem auffälligen Gesicht eine ganze Menge aus dieser beliebigen Rolle herausholt.

Für und Wider

„Die Valachi-Papiere“ ist nicht nur ein Fest für Freunde des Mafia-Films allgemein und für Freunde des Thrillers im damaligen italienischen Genrekino, das hier in interessanter Weise mit Hollywood-Einflüssen gekreuzt wurde, sondern auch großes Schauspielerkino. Die Castings sollen fünf Monate gedauert haben, über 4.000 Menschen seien zum Vorsprechen erschienen – ein bedeutsames Ereignis für die italienische Filmszene, wenn auch nicht in der massiven Größenordnung wie man es in Italien noch von „Ben Hur“ (1959) kannte; ein Film, der seinerzeit zahlreiche Karrieren im italienischen Kino, vom Stuntman bis zum bekannten Schauspieler, geradezu begründete und dem erfolgreichen italienischen Genrekino der 60er und 70er gewissermaßen auf die Beine half. Schon Terence Young äußerte mit Blick auf „Die Valachi-Papiere“, dass er stolz auf die „unglaublichen Gesichter“ war, die der fertige Film zu bieten hat. Bereits wenn man allein nur auf Anthony Dawson, Guido Leontini und außerdem Mario Pilar schaut, weiß man, was er meinte. Es macht zudem einfach Freude, hier viele verdiente Darsteller des italienischen Genrekinos im wahrscheinlich größten Film ihrer Karriere und in zudem interessanten Rollen zu sehen; Schauspieler, die in dieser internationalen Produktion gewissermaßen den wohlverdienten Lohn dafür erhielten, dass sie oft den Kopf in billigem Beiwerk haben hinhalten müssen. Neben Guido Leontini sind besonders die sehenswerten Leistungen von Walter Chiari, Angelo Infanti und Fausto Tozzi, in den Rollen des Dominick „The Gap“ Petrilli, „Lucky“ Luciano und Albert Anastasia zu erwähnen.

Valachi wird in die Familie aufgenommen

Auch das nuancierte Spiel von Charles Bronson – der die Rolle zuvor angeblich mehrfach ablehnte, ehe er doch noch annahm, weil es ihn interessierte, dass der Film die Figur über etliche Jahrzehnte zeigt – überrascht positiv und lässt diesen Joe Valachi glaubhaft als menschlich greifbare, differenziert diskutierbare Persönlichkeit erscheinen. Er ist nie eine fiese oder hinterhältige Sau, beteiligt sich aber trotzdem mit erschreckender Emotionslosigkeit an allerlei Untaten. Stolz ist er nicht darauf, beruft sich andererseits aber gewissermaßen auch darauf, keine andere Wahl gehabt zu haben, wenn er Karriere machen wollte. Menschlichkeit und Mitgefühl zeigen sich trotzdem in gewissen Idealen und der Achtung vor echten Freunden – bis hin zu Wut aus Trauer und Enttäuschung, bis hin zu Verzweiflung und zu Tränen. Der Film hat im Umgang mit seiner Hauptfigur einen bemerkenswert um Sachlichkeit bemühten Tonfall, macht natürlich keinen strahlenden Helden aus Valachi, aber auch keinen plumpen tragischen Helden und keinen eindimensionalen Schuft. Manche Figuren oder Szenen mögen theatralisch sein, Valachi allerdings bleibt menschlich stets plausibel und glaubwürdig. Sicherlich eine der besten und ungewöhnlichsten Mafiosi-Rollen, die es jemals als Protagonist in einem Mafia-Film gegeben hat. Angebote, die man nicht abschlagen kann, machen hier zwar andere Leute, aber zumindest nicht Joseph „Joe“ Valachi. Ob das der historischen Person gerecht wird oder der Film Valachi mit seinem deutlichen Bemühen, ihn weder zu positiv noch zu negativ darzustellen, vielleicht sogar einen Gefallen tut, sei einmal dahingestellt. Charles Bronson jedenfalls überzeugt auf ganzer Linie, mit vielen Facetten – ob eiskalt einen Mord beobachtend oder für ein Foto grimassierend und auch in einer kuriosen komödiantischen Szene, als sein Joe Valachi den großen Don Vito durch das Kauen von Keksen stört, während dieser versucht, Valachi seine Herzensdame zu verschaffen, während alle drei gemeinsam mit der Mutter der Angebeteten in einer herrlich altmodischen Situation beim Kaffeetrinken sitzen, damit ganz klassisch um die Hand der Tochter angehalten werden kann.

Valachi wird zum Whistleblower, aber nicht am Telefon

Faktentreue ist sicherlich ein gewisses Problem in „Die Valachi-Papiere“ – aber damit steht das Werk nicht allein. Der Film passt gut in die Reihe vieler Hollywood-Biopics, die schon seit den 40er-Jahren, und verstärkt seit der zweiten Hälfte der 50er, das Schicksal von Gangstern aus den 20ern und 30ern verarbeiteten. Viele dieser Filme eint, dass sie zwar Authentizität vortäuschen und oft sogar die Namen der Gangster als Titel tragen, aber nicht unbedingt zuverlässig hinsichtlich der Darstellung von Figuren, deren Beziehungen zueinander, und der gezeigten Begebenheiten sind – ein Umstand, der gleichwohl natürlich auch für diverse Biopics im Kino des 21. Jahrhunderts gilt und den man keinesfalls auf Klassiker reduzieren darf. So ist beispielsweise die Kastrationsszene, zumindest in diesem Zusammenhang und mit den beteiligten Figuren, erfunden – das ist angesichts der Abartigkeit dieser teuflisch gut und ergreifend gespielten Szene einerseits irgendwie beruhigend, andererseits aber auch bedauerlich, da es „Die Valachi-Papiere“ in einem unnötig reißerischen Licht erscheinen lässt, diese Szene gewissermaßen nötig gehabt zu haben. Eine weitere Albernheit des Films ist, dass die Sterbedaten von Valachi und Genovese am Ende ungenau wiedergegeben werden, obwohl die Tode beider zum Zeitpunkt des Drehs alles andere als lange zurücklagen und es gerade in dem Falle auch narrativ zweckdienlich gewesen wäre, die Daten korrekt wiederzugeben. Dass im Rahmen der um Jahrzehnte zurückgreifenden Rückblenden Automarken zu sehen sind, die erst später erfunden wurden, und auch das World Trade Center einmal kurz im Bild sichtbar wird, halte ich hingegen für amüsante Kleinigkeiten – wenn man nicht genau hinsieht oder keine Ahnung von den Autos hat, merkt man so etwas dann eben doch erst nach mehrfachem Sichten. Solche Detailfehler gibt es selbst in „Ben Hur“ (1959) – und das ist trotzdem mit Recht einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Filme werden eben nicht nur für Menschen gemacht, sondern auch von Menschen – und Irren ist menschlich, Fehler dieser Art somit auch.

Ein ärgerlicher Schwachpunkt

Der aus meiner Sicht ärgerlichste und unnötigste Schwachpunkt des Films ist ein anderer: Die wenigen Schauspieler des Films, deren Muttersprache Englisch war, sind in einigen Szenen sogar im Live-Ton vom Set zu hören. Es wurden aber auch viele Szenen der englischen Fassung synchronisiert. Soweit kein Problem und auch nicht per se ungewöhnlich, da so etwas unter Umständen auch gemacht wird, um störende Nebengeräusche zu eliminieren. Hier allerdings diente es dem Zweck, die europäischen Schauspieler – meinem Höreindruck nach sogar die meisten von ihnen – durch andere Schauspieler synchronisieren zu lassen, obwohl auf Englisch gedreht worden war. Die Absicht dürfte gewesen sein, Akzente zu eliminieren. Das allerdings ist gleich in mehrerlei Hinsicht widersinnig, störend und missglückt. Zum einen entstehen auf diese Weise Szenen, in denen ein Dialog zwischen einer Figur, die im Live-Ton vom Set zu hören ist, und einer Figur, die von einem Synchronsprecher gesprochen wird, geführt wird – das passt vom Raumklang her überhaupt nicht zusammen; zum anderen ist es völlig absurd, dass der Kanadier Joseph Wiseman hier mit einem äußerst dick aufgetragenen italienischen Akzent spielt, damit man ihm den gebürtigen Sizilianer Maranzano abkauft, daneben aber dann italienische Schauspieler agieren, die synchronisiert wurden, damit sie nicht wie Italiener klingen, die mehr schlecht als recht versuchen Englisch zu sprechen. Am härtesten trifft dies Guido Leontini in der Rolle des Tony Bender: Was für ein Gesicht, was für eine herrlich zwischen den Zeilen kritische, karikaturhafte Rolle, so viele mimische Klischees bedienend, die ein abgestumpfter Mafia-Gangster einfach anbietet und dazu so viele gut geschriebene Szenen – wie etwa der umständliche Stille-Post-Dialog, als Salvatore Maranzano wissen will, warum Joe Valachi nass ist, woraufhin die Frage wichtigtuerisch den ganzen Tisch entlang von Ohr zur Ohr weitergereicht wird, wobei vor allem Tony Benders Mimik unbezahlbar ist. Aber was für eine unglaublich schlechte, langweilige englische Synchronisation mit einer zudem unpassenden Stimme dieser Tony Bender dann abbekommen hat! Dass er in der deutschen Fassung hingegen ausgerechnet von Gottfried Kramer synchronisiert wurde, der in „Der Pate“ Marlon Brando sprach, hat schon etwas von Realsatire, angesichts dieser scheußlich belanglosen Vorlage. Da soll noch mal einer sagen, dass Synchronfassungen einen Film nicht veredeln können. Und ob! Und wie! Gleichermaßen aber eben auch zerstören.

Valachi muss sich Genovese stellen

Man mag natürlich argumentieren, dass im italienischen Genrekino damals sowieso standardmäßig, selbst für die italienischen Versionen, synchronisiert wurde – unter anderem, weil sich in diesen Filmen regelmäßig Schauspieler verschiedener Nationalitäten tummelten – und dann argumentieren, dass die in „Die Valachi-Papiere“ betroffenen Schauspieler daher in vielen oder den meisten ihrer Filme ohnehin zumindest nicht im Live-Ton vom Set zu hören sind, wenn sie nicht sogar meistens oder immer von anderen Schauspielern synchronisiert worden sind, woraus man wiederum eine sehr interessante Diskussion darüber führen kann, was genau denn eigentlich eine „Originalfassung“ ist, jedoch ist dieser Fall hier schlichtweg anders gelagert: Erstens enthält der Film nun einmal auch Passagen, die den Live-Ton vom Set wiedergeben, und ist somit diesbezüglich nur marginal mit dem damaligen italienischen Genrekino vergleichbar; zweitens ergibt es keinen Sinn, dass Joseph Wiseman einen italienischen Akzent nutzt, um seine Dialoge charismatisch zu gestalten, sodass er manchmal schon fast wirkt, als würde er Beschwörungsformeln aufsagen, und auch von der Stimmlage her ein wenig übertrieben erscheint – wie eine Art italienischer Bela Lugosi –, während man den italienischen Schauspielern gleichzeitig aber den Vorzug ihrer Stimme nicht zu gönnen schien. Mochte das Englisch jener Schauspieler noch so schlecht gewesen sein, der Glaube fällt schwer, dass es wesentlich schlechter war als das Englisch, das Joseph Wisemans Salvatore Maranzano spricht. Albert Bassermann wurde für seine Rolle in dem Hitchcock-Film „Der Auslandskorrespondent“ bereits Anfang der 40er-Jahre für einen Oscar nominiert, obwohl er kein Englisch konnte und die Texte daher ihrem Klang nach eingeübt hatte und hier, gut 30 Jahre später, leistete man sich allen Ernstes so etwas? Nein, das hätte nicht sein müssen. Der Film hat zwar, wie erwähnt, auch eine grafisch einprägsame Kastrationsszene zu bieten – die künstlerische Kastration geht allerdings an anderer Stelle vonstatten: in der englischen Fassung, durch die Synchronisation. Kein Einzelfall – aber das macht es nicht besser. Die deutsche Synchronfassung ist im Gesamtbild wesentlich stimmiger und überzeugender.

Koch zurück bei seinen Wurzeln

Nicht nur wer, wie ich, schon lange der Meinung ist, dass Lino Ventura überraschend selten, und vor allem viel zu wenig, in Filmen zu sehen war, die man zumindest grob dem italienischen 70er-Genrekino zuordnen kann, obwohl er in etliche dieser Filme grandios hineingepasst hätte – ob nun als Mafiaboss oder als Polizist –, sollte sich unbedingt die Blu-ray oder DVD kaufen. Bild und Ton der Koch-Veröffentlichung sind hervorragend, dazu gibt es eine isolierte Tonspur mit der unverkennbar aus der Feder von Riz Ortolani stammenden Musik und eine Dokumentation, die bei der historischen Verortung des Films hilft, sowie den interessanten Trailer, in dem auch der wirkliche Joe Valachi während seiner Anhörung zu sehen und zu hören ist, in einer deutschen und einer englischsprachigen Version. Man kann nur hoffen, dass auch Koch sich künftig wieder etwas mehr als zuletzt auf dem Sektor des italienischen Genrekinos der 70er-Jahre betätigen wird. Gerade was den Poliziottesco, den Justiz-, den Politthriller und den Giallo anbelangt, schlummern aus diesem Jahrzehnt der italienischen Filmgeschichte nach wie vor viele Schätze, wenngleich es natürlich einige andere deutsche DVD-Labels gibt, die ich bei „Die Nacht der lebenden Texte“ bereits namentlich genannt habe, welche immer noch mit vollem Fokus in dem Sektor arbeiten. Die Veröffentlichung von „Die Valachi-Papiere“ weckt positive Erinnerungen an Kochs Frühphase, in der sich das Label als großer Wegbereiter verdient machte, der das italienische Genrekino der 60er und 70er vom Italowestern bis hin zum Polizeifilm in den DVD-Regalen etablierte. Über viele Jahre ging es weiter, jedoch wurden die ausgegrabenen Schätze binnen der letzten fünf Jahre gefühlt immer weniger. Koch hat schon mehrfach bewiesen, dass das Label mehr kann, als man ihm bis dato zugetraut hatte – durch technische Verbesserungen (insbesondere was die Tonbearbeitung anbelangt), aber auch durch immer wieder neue Ideen bei der Suche nach bis dato unentdeckten Filmen aus verschiedenen Epochen und Ländern. Obwohl Koch schon in der Frühphase seitens vieler Fans von einem weitaus größeren Hype überzogen wurde als viele andere Labels – oft auch von Ahnungslosen, die schlechte oder technisch verpfuschte Veröffentlichungen in den siebten Himmel jubelten, nur weil sie von Koch waren – , hat sich dieses Label mittelfristig nie auf seinen Lorbeeren ausgeruht. Das macht Hoffnung auf viele weitere starke Veröffentlichungen auf dem Niveau von „Die Valachi-Papiere“ und darauf, dass Koch, falls es schon nicht noch einmal eine Rückkehr zu alten Italokino-Glanzzeiten mit zahlreichen Veröffentlichungen pro Jahr kommen sollte, zumindest anderweitig positiv mit Neuem, Ungeahntem überraschen wird.

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme von Terence Young haben wir in unserer Rubrik Regisseure aufgelistet, Filme mit Joe Don Baker, Charles Bronson und Lino Ventura unter Schauspieler.

Valachi grüßt auf bewährte Art

Veröffentlichung: 14. Dezember 2017 als Blu-ray und DVD

Länge: 125 Min (Blu-ray), 120 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Englisch
Originaltitel: The Valachi Papers
IT/F 1972
Regie: Terence Young
Drehbuch: Stephen Geller, nach einem Roman von Peter Maas
Besetzung: Charles Bronson, Lino Ventura, Jill Ireland, Walter Chiari, Joseph Wiseman, Gerald S. O’Loughlin, Fausto Tozzi, Angelo Infanti, Guido Leontini, Mario Pilar, Joe Don Baker
Zusatzmaterial: Featurette „Cosa Nostra – From Fiction to Reality“, isolierte Musik-Tonspur, deutscher Trailer, englischer Trailer, Bildergalerie
Vertrieb: Koch Films

Copyright 2017 by Ansgar Skulme
Fotos & Packshot: © 2017 Koch Films

 

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