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Hatchet – Victor Crowley erstmals als Gott des Gemetzels

23 Feb

Hatchet

Von Volker Schönenberger

Horror // Vater und Sohn (Robert Englund, Joshua Leonard) jagen des Nachts in einem Sumpf in der Gegend um New Orleans Alligatoren. Bald jedoch werden die beiden selbst zur Beute eines unerkannten Jägers, der die beiden auf so unsanfte wie blutige Weise ins Jenseits befördert.

Touristenführer Shawn (r.) hat’s nicht drauf

„Old School American Horror“ prangt auf dem Cover von „Hatchet“, und in der Tat gelang Drehbuchautor und Regisseur Adam Green mit seinem ersten Horrorfilm und seiner zweiten Regiearbeit ein herrlich nostalgischer Beitrag zum Slasherfilm-Genre, in der die Fans gepflegter Splatter-Exzesse voll auf ihre Kosten kommen und mit Victor Crowley ein Finsterling etabliert wurde, der es an Beliebtheit beinahe mit Michael Myers und Jason Vorhees aufnehmen kann. Drei Fortsetzungen bis 2017 sprechen eine deutliche Sprache, zuletzt machte „Hatchet – Victor Crowley“ den Fans auf dem Fantasy Filmfest 2017 Freude. Die Handlung der Teile eins bis drei baut im Übrigen unmittelbar aufeinander auf und spielt sich innerhalb eines Zeitraums von wenigen Tagen ab.

Von Mardi-Gras-Freuden ins Sumpf-Grauen

Im Anschluss an den tödlichen Prolog mit Gastauftritt von Robert „Freddy Krueger“ Englund lernen wir Ben (Joel David Moore) kennen, der von den „Mardi Gras“-Gelagen mit seinen Saufkumpanen genug hat und sich mit Kumpel Marcus (Deon Richmond) abseilt. Ben steht der Sinn nach etwas Grusel, um sich davon abzulenken, dass seine Freundin ihn verlassen hat. Von Reverend Zombie (bewährtes Overacting von Tony Todd) erhalten sie den Tipp, zu „Marie Laveau’s House of Voodoo“ zu gehen. Die von Shawn (Parry Shen) mehr schlecht als recht geleitete „Haunted Swamp Tour“ mit einem Haufen anderer Touristen beginnt eher langweilig, auch wenn Ben auf linkische Weise versucht, zu der ruhigen Marybeth (Amara Zaragoza) Kontakt aufzunehmen. Als das Boot auf einen Fels läuft und die Gruppe im nächtlichen Regen von Bord muss, ahnen die Teilnehmer noch nicht, dass Victor Crowley sie alsbald mit offenen Armen empfangen wird …

Victor Crowley schlägt zu

In einer Doppelrolle als Victor Crowley und – in einem kurzen Rückblick – dessen Vater ist Kane Hodder zu sehen, der mit Jason Voorhees in vier „Freitag, der 13.“-Filmen von 1988 bis 2001 eine andere Ikone des Slasherfilms gespielt hat und auf Horror-Conventions ein gern gesehener Gast ist. Sein missgestalteter Victor Crowley macht mit seinen Opfern nicht viel Federlesens. Die handgemachten Tötungsszenen sind allesamt mit viel Liebe fürs blutige Detail inszeniert und lassen Slasher-Fans vor Freude frohlocken. Der oft plumpe Humor kann da nicht mithalten, aber das ist bei dem Genre ja systemimmanent. Auch die simple Story und Victor Crowleys Hintergrundgeschichte folgen altbekannten Pfaden.

Uncut-Fassung im zweiten Anlauf mit FSK-Segen

Wenig überraschend, dass der Film es im ersten Anlauf nicht schaffte, eine Freigabe zu erhalten. Sunfilm hatte schon angekündigt, „Hatchet“ auch ohne FSK-Siegel auf jeden Fall unzensiert veröffentlichen zu wollen, doch dann erteilte die FSK der ungeschnittenen Fassung im zweiten Anlauf doch noch die Freigabe ab 18 Jahren. Bedauerlich, dass Sunfilm-Nachfolger Tiberius Film heute keine Scheu mehr hat, gekürzte Fassungen zu veröffentlichen. „Hatchet“ bringt Freude.

Die Gruppe wird zunehmend dezimiert …

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme von Adam Green haben wir in unserer Rubrik Regisseure aufgelistet, Filme mit Robert Englund und Tony Todd unter Schauspieler.

… und sucht ihr Heil in der Flucht

Veröffentlichung: 10. November 2016 als Blu-ray als Teil der „Hatchet Trilogie“ (3-Disc Limited Futurepak Edition), 2. Oktober 2014 als Blu-ray als Teil des 3-Disc-Sets „Hatchet Trilogie – Die Legende vom Sumpfkiller“, 7. April 2011 als Blu-ray, 9. November 2007 als 2-DVD Special Edition im Steelbook und DVD

Länge: 80 Min.
Altersfreigabe: FSK 18
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: Hatchet
USA 2006
Regie: Adam Green
Drehbuch: Adam Green
Besetzung: Kane Hodder, Joel David Moore, Deon Richmond, Amara Zaragoza (als Tamara Feldman), Mercedes McNab, Parry Shen, Joel Murray, Tony Todd, Robert Englund, Joshua Leonard
Zusatzmaterial: Making-of, Interview, Featurettes („Guts and Gore, „A Twisted Tale“, „The Legend“, „Meeting Victor Crowley“), Bloopers/Outtakes, Trailer
Label/Vertrieb: Tiberius Film

Copyright 2018 by Volker Schönenberger
Szenenfotos: © Tiberius Film

 

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