One Shot
Action // Der Navy Seal Lieutenant Jake Harris (Scott Adkins) begleitet die Analystin Zoe Anderson (Ashley Greene) vom CIA mit ein paar seiner Männer per Helikopter auf eine 50 Kilometer vor der polnischen Küste gelegene Insel. Die USA unterhalten dort ein Hochsicherheitsgefängnis für Terrorismusverdächtige. Anderson hat den Auftrag, den britischen Häftling Amin Mansur (Waleed Elgadi) zum Verhör in die Vereinigten Staaten zu bringen. Der Anstaltsleiter Jack Yorke (Ryan Philippe) zeigt sich wenig kooperativ, aber immerhin gelingt es Anderson, Mansur in Begleitung von Harris zu sprechen. Kurz darauf stürmt ein Söldnertrupp das Gefängnis, der Mansur befreien will. Es entbrennt ein erbittertes Gefecht mit vielen Toten auf beiden Seiten.
Zoe Anderson in heikler Mission
Der Filmtitel „One Shot“ ist doppeldeutig. Zum einen stellt der Häftling in den Augen Andersons die einzige Chance dar, einen geplanten großen Anschlag in den USA zu verhindern. Zum anderen drehte Regisseur James Nunn seine dritte Zusammenarbeit mit Scott Adkins nach „Hooligans 3 – Never Back Down“ (2013) und „Eliminators“ (2016) in einer Einstellung, auch Take oder Shot genannt. Und es funktioniert! Bemerkenswert in einem Actioner mit vielen Schusswechseln und einigen Schleichmissionen. Zuletzt hatte sich Sam Mendes’ Erster-Weltkriegs-Drama „1917“ (2019) ein paar kleine Schummeleien erlaubt, während Sebastian Schippers Thriller „Victoria“ (2015) ein echter One-Shot-Movie ist. Das gilt auch für „One Shot – Mission außer Kontrolle“ (2021), jedenfalls sind mir keine stockfinsteren Szenen aufgefallen, in denen ein Schnitt machbar gewesen wäre. Es mag andere Tricks geben, einen Schnitt zu kaschieren, Hinweise auf Mauscheleien hier gern per Kommentar.
Anstaltsleiter Yorke zeigt sich nicht sehr kooperativ
Der Body Count ist beachtlich, und als Söldner-Anführer und Oberschurke Hakim Charef macht der Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Jess Liaudin eine besonders bösartige Figur. Der Fokus auf Schießereien und Schleichsequenzen rückt den Actioner in die Nähe von First-Person-Shooter-Videospielen, auch wenn er visuell zu keinem Zeitpunkt eine First-Person-Perspektive einnimmt. Sogar zum obligatorischen Bossfight kommt es. Auch der Aufbau der Kulissen mit vielen Möglichkeiten, sich zu verbergen, erinnert an solche Spiele – womöglich dienten sie während des Drehs der Crew als Möglichkeit, sich vor der Kamera zu verbergen. Logistisch weiß „One Shot“ jedenfalls zu beeindrucken. Gedreht wurde im Übrigen auf dem ehemaligen Royal-Air-Force-Gelände Bentwaters Park in der ostenglischen Grafschaft Suffolk.
Bald müssen die Navy Seals alles geben
Die dünne Story kann man kritisieren, wenn man will, aber will man das? Hier geht es um Action! Für den englischen Actionstar Scott Adkins habe ich vor einiger Zeit ein Faible entwickelt. Er führt die schöne Tradition von Schwarzenegger, Stallone, Van Damme, Lundgren, Norris, Statham & Co. fort, und das tut er mit Bravour auch in „One Shot“, unterstützt durch eine famose Crew, die eben diesen einen Shot vortrefflich meistert.
Kann Lieutenant Harris seinen Auftrag erfüllen?
Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Scott Adkins haben wir in unserer Rubrik Schauspieler aufgelistet.
Bossfight
Veröffentlichung: 27. Mai 2022 als Blu-ray und DVD, 19. Mai 2022 als Video on Demand
Länge: 97 Min. (Blu-ray), 94 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: One Shot
GB/USA 2021
Regie: James Nunn
Drehbuch: Jamie Russell
Besetzung: Scott Adkins, Ryan Philippe, Ashley Greene, Emmanuel Imani, Dino Kelly, Jack Parr, Waleed Elgadi, Terence Maynard, Jess Liaudin, Andrei Maniata, Lee Charles
Zusatzmaterial: Behind the Shot (7:07 Min.), Featurette (2:23 Min.), deutscher Trailer, Trailershow, Wendecover
Label/Vertrieb: Square One Entertainment
Copyright 2022 by Volker Schönenberger
Szenenfotos & unterer Packshot: © 2022 SquareOne Entertainment
Die Nacht der lebenden Texte 