Sôru îtâ
Gastrezension von Matthias Holm
Anime-Fantasyserie // Wer bei der Mythenfigur „Tod“ immer nur an einen schwarzen Umhang tragenden Knochenmann denkt, der wird sich bei „Soul Eater“ vermutlich die Augen reiben. Hier ist der Shinigami-sama, was soviel bedeutet wie Todesgott, ein niedlich gestalteter Schulleiter mit übergroßen Händen. Seine „Shinigami Fachschule für Waffenhandwerk“ – oder kurz Shibusen – hat sich selbst einen besonderen Auftrag gegeben: Ihre Lehrer und Schüler wollen die Menschen vor bösen Wesen beschützen, den sogenannten Kishin.
Im Mittelpunkt der Erzählung steht Maka, eine junge Sensenmeisterin. Das besondere in der Welt von „Soul Eater“: Alle Waffen haben menschliche Gestalt. Dadurch kann Maka mit ihrer titelgebenden Waffe durch die Straßen von Death City streifen und sie bei Bedarf in eine große Sense verwandeln. Zusammen mit ihren Freunden Black Star und Death the Kid und deren Waffen Tsubaki, Patty und Liz machen die beiden böse Seelen ausfindig und vernichten sie.
Wie bereits beim Manga nutzt der Anime die ersten drei Folgen, um diese Hauptfiguren einzuführen. Das Problem dabei: Ihre einzelnen Geschichten fallen trotz der Laufzeit von knapp 20 Minuten pro Folge extrem langatmig aus. Auch sind nicht alle von Anfang an sympathisch – vor allem Black Star nervt mit seiner Egozentrik.
Das erste Highlight findet man erst bei Folge sieben mit der Einführung der Antagonisten Crona und Medusa. Der Kampf gegen die beiden funktioniert im Manga als Katalysator für alle weiteren Story-Entwicklungen und auch im Anime nimmt die Geschichte ab diesem Punkt Fahrt auf.
„Soul Eater“ wird definitiv nicht für alle etwas sein. Der Zeichenstil ist ungewohnt, die deutsche Synchronisation benutzt viel zu häufig Ausdrücke wie „ultracool“ und „superkrass“ und die Figuren haben allesamt tierisch einen an der Waffel. Dagegen stehen jedoch toll inszenierte Kämpfe und eine Geschichte, die mit jeder Folge interessanter wird. Da die Serie lediglich 51 Folgen umfasst, die nicht den kompletten Manga wiedergeben, bin ich zuversichtlich, dass sie sich auf ihre Stärken konzentriert und in einem schnellen Tempo tolle Fights liefert.
Zur Rezension von Volume 2 geht’s hier, zu der von Volume 3 hier und zu der von Volume 4 hier.
Veröffentlichung: 25. Januar 2013 als Doppel-DVD
Länge: 260 Min. (13 Folgen à 20 Min.)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: Sôru îtâ
JAP 2008
Regie: diverse
Drehbuch: diverse, nach einem Manga von Atsushi Ohkubo
Zusatzmaterial: Wendecover
Vertrieb: polyband Medien GmbH
Copyright 2014 by Matthias Holm
Szenenbilder & Packshot: © 2014 polyband Medien GmbH