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Big Bad Wolves – Folter-Schwachsinn

26 Nov

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Big Bad Wolves

Von Simon Kyprianou

Horrorthriller // „Der beste Film des Jahres“, so wird Quentin Tarantino auf der DVD-Hülle von „Big Bad Wolves“ zitiert – wohl eher das Gegenteil ist aber leider der Fall.

Wo ist der Kopf?

Der Anfang erinnert irgendwie billig an den Anfang von „Wenn die Gondeln Trauer tragen“: Ein kleines Mädchen in knallig rotem Kleid läuft in Zeitlupe durchs Bild. Kurz darauf wird sie entführt, später vergewaltigt, gefoltert und geköpft aufgefunden. Der Kopf bleibt verschollen. Die Polizei und der Vater Gidi (Tzahi Grad) sind sich sicher: Der Täter muss der unscheinbare Religionslehrer Dror (Rotem Keinan) sein. Also entführt ihn Gidi mit tatkräftiger Unterstützung eines Polizisten. Die beiden beginnen, Dror zu foltern. Sie wollen, dass er gesteht und sie zum Versteck des Kopfes führt.

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Auch Gidis Vater, Ex-Militär, mischt mit

„Big Bad Wolves“ ist ein beschränkter und bescheuerter Mix aus Torture Porn und Funsplatter, eine hirnlose Gewaltorgie, unreflektiert und unschön. Der Film wandelt unentschieden zwischen hartem Rachethriller und Groteske, der beigemischte krude Humor hat einen unangenehm sadistischen Beigeschmack. Allgemein ist „Big Bad Wolves“ ein durch und durch sadistischer Film. Nicht eine Sekunde kann man diesen bekloppten Genre-Mix ernst nehmen. Er ist kein richtiger Thriller und erst recht nicht die Komödie, die er offensichtlich sein will, Meilenweit entfernt von Splatter-Orgasmen wie beispielsweise „Braindead“ und „Dead Snow – Red vs. Dead“.

Sadismus in Reinkultur

Von klugem Sounddesign hat Regisseur Navot Papushado wohl noch nie gehört. Er quält die Zuschauer mit einer aufdringlichen Dröhn-Geräuschkulisse, die er dazu auch noch geradezu grotesk einfallslos einsetzt. Vielleicht meint er damit die plumpen Schauspielleistungen überdecken zu können – vergeblich. „Big Bad Wolves“ gelingt leider gar nichts, er ist weder erschreckend noch witzig, es ist einfach nur ein sadistisches Stück Schwachsinn.

Veröffentlichung: 27. November 2014 als Blu-ray und DVD

Länge: 110 Min. (Blu-ray), 106 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 18
Sprachfassungen: Deutsch, Hebräisch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Originaltitel: Big Bad Wolves
ISR 2013
Regie: Aharon Keshales, Navot Papushado
Drehbuch: Aharon Keshales, Navot Papushado
Besetzung: Lior Ashkenazi, Rotem Keinan, Tzahi Grad, Doval’e Glickman, Ami Weinberg, Menashe Noy
Zusatzmaterial: Making-of, deutscher und hebräischer Trailer, Wendecover
Vertrieb: Highlight Communications / Constantin Film

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Ist der Täter gefasst?

Copyright 2014 by Simon Kyprianou
Fotos & Packshot: © 2014 Highlight Communications / Constantin Film

 
 

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2 Antworten zu “Big Bad Wolves – Folter-Schwachsinn

  1. Moviepolis

    2017/12/18 at 17:53

    Einer der besten Filme des Jahres 2013.

     
  2. Wortman

    2014/11/26 at 06:02

    Wahrscheinlich weiß Tarantino noch nicht mal, dass er auf der Hülle steht 😉

     

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