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Gallows Hill – Verdammt in alle Ewigkeit: Bewährte Spuk-Versatzstücke

01 Dez

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Gallows Hill

Gastrezension von Simon Kyprianou

Horror // Auf dem Weg nach Medellin nimmt eine Familie (u. a. Peter Facinelli, Sophia Myles, Nathalia Ramos) eine unsichere Abkürzung. Sie trotzt damit allen Warnungen – es gilt, den Flug zu einer Hochzeitsfeier nicht zu verpassen. Wie es die Horrorfilmgesetze vorschreiben, wird ihr Auto natürlich von der Straße abgedrängt. Mit Motorschaden in der Einöde gestrandet, ist ein leicht verfallenes Hotel am Straßenrand die einzige Zuflucht.

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Die Familie wird nach und nach auseinandergenommen

Das Mädchen im Keller

Schnell wird klar, dass mit dem Hotelbesitzer Felipe (Gustavo Angarita) etwas nicht stimmt, und dann finden die Neuankömmlinge in seinem Keller ein junges Mädchen, eingesperrt in einem Holzverschlag. Doch das Mädchen entpuppt sich als weniger unschuldig als angenommen.

Víctor García hat einen klassischen Horrorfilm inszeniert. Der Schrecken findet sich in der Einöde, im Hinterland. Gruselige Kinder sind sowieso seit jeher Stereotypen im Horrorkino und alles fußt auf einem uralten Geheimnis. Die Idee ist interessant: einen Dämon die Körper seiner Mörder ergreifen zu lassen. Sie wird leider überhaupt erst zum Ende hin ausgenutzt. García erzählt vom Horror des Zerfalls, der sowieso schon spannungsbelasteten Familie. Leider unterlässt er es, das interessante Motiv wirklich auszubuchstabieren.

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Das süße Mädchen ist nicht so unschuldig, wie es scheint

Keine Überraschungen

Das Hotel als Hauptschauplatz wird stilsicher und atmosphärisch in Szene gesetzt und allgemein ist der „Gallows Hill“ ein kurzweiliges Horror-Vergnügen. Aber – und das betrifft wohl vor allem Freunde und Kenner des Genres – alles wirkt ein bisschen abgenutzt und vergriffen. García überrascht nicht, er baut seinen Film nur aus altbekannten Genre-Versatzstücken zusammen, die wirklich jedem vertraut sind.

Dabei gelingt ihm aber kein betörender ästhetischer Klassizismus wie Ti West („The Innkeepers – Hotel des Schreckens“), auch erreicht er niemals die Klasse von James Wan („Conjuring – Die Heimsuchung“). Diese beiden Regisseure spielen mit den Versatzstücken, verändern und variieren sie virtuos. Bei García aber wirkt alles altbacken und altbekannt, und deshalb reißt „Gallows Hill“ nicht wirklich mit. Er unterhält zwar, aber auf eher niedrigem Niveau.

Veröffentlichung: 4. Dezember 2014 als Blu-ray 3D (inkl. 2D-Fassung), Blu-ray und DVD

Länge: 87 Min. (Blu-ray), 84 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: keine Angabe
Originaltitel: Gallows Hill
USA 2013
Regie: Víctor García
Drehbuch: Richard D‘Ovidio
Besetzung: Peter Facinelli, Sophia Myles, Nathalia Ramos, Carolina Guerra, Juan Pablo Gamboa, Sebastian Martínez, Gustavo Angarita, Julieta Salazar, Tatiana Renteria
Zusatzmaterial: Making-of, Interviews, Trailer
Vertrieb: Tiberius Film

Copyright 2014 by Simon Kyprianou
Fotos & Packshot: © 2014 Tiberius Film

 

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