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Wish Upon – Mein erster Horrorfilm

26 Jul

Wish Upon

Kinostart: 27. Juli 2017

Von Matthias Holm

Horror // Das Horror-Genre ist einer dieser Fälle, bei der eine Heranführung schwierig sein kann. Nicht jeder will sich erschrecken lassen, aber wenn dann Interesse besteht, stellt sich die Frage: Womit fängt man an? Viele der Filme haben zu Recht eine hohe Altersfreigabe, was den Weg für junge Interessierte schwieriger macht – auch wenn in vielen Horrorfilm-Gruppen gern betont wird, das heimliche Gucken in jungen Jahren habe einem nicht geschadet. Mit „Wish Upon“ kommt jetzt ein Film in die Kinos, der sich für Anfänger des Horrorkinos vielleicht empfehlen könnte – darüber hinaus aber niemanden begeistern wird.

Was wünscht sich Clare als Nächstes?

Die junge Clare (Joey King) hat es nicht leicht. Ihr Vater Jonathan (Ryan Phillippe) sammelt Müll, um sein Geld zu verdienen, an der Schule wird sie gehänselt, und ihre Mutter ist schon gestorben, da war sie noch ein Kind. Eines Tages gelangt Clare jedoch an eine Box, die anscheinend Wünsche erfüllt. Der Weg zu Liebe, Geld und Beliebheit ist somit frei. Doch zusammen mit ihrem Mitschüler Ryan (Ki Hong Lee) findet sie bald heraus, dass der Preis für diese Wünsche hoch ist.

Ob ihre Freundinnen den Spuk überleben?

Alles an „Wish Upon“ hat der geneigte Genre-Fan bereits mehrfach gesehen – und dann auch noch besser ausgeführt. Die Wünsche, die einen Preis fordern, erinnern an „Wishmaster“, die Todesszenen an „Final Destination“ und das Teenie-Drama kommt eh in jedem zweiten Film vor. Dazu kommen einige wirklich schräge Entscheidungen und Dialoge; peinlich wird es zum Beispiel, wenn Clares Freundin June (Shannon Purser) Jonathan als „hot as sauce“ bezeichnet.

Ryan will Clare helfen

Wo andere Produktionen wie „You’re Next“ oder „The Cabin in the Woods“ sich solcher Klischees bewusst sind und diese offensichtlich bedienen oder brechen, tappt „Wish Upon“ von einem Fettnäpfchen ins nächste. So kann beim Zuschauer schnell Langeweile aufkommen, doch irgendwie will man dem Film auch nicht böse sein. Es gibt immer wieder schöne Momente, die die Figuren sympathisch machen, und auch wenn man ab Minute eins bereits weiß, welche Figuren auf jeden Fall das Zeitliche segnen, so sind manche der Todesszenen doch versiert inszeniert. Mit allzu gewalthaltigen Szenen geht der Film allerdings sparsam um. Ja, es wird gestorben, aber das wird nie überdeutlich gezeigt, die Kamera schneidet schnell weg. Das verleiht „Wish Upon“ einen jugendlichen, unschuldigen Eindruck. Die Marschrichtung ist also klar – hier sollen nicht die Hardcore-Fans angesprochen werden, sondern Neulinge.

Ein Einstiegsfilm

Regisseur John R. Leonetti ist an sich mit dem Genre vertraut, war als Kameramann bei einigen Filmen von James Wan tätig, darunter „Conjuring – Die Heimsuchung“ und „Insidious – Chapter 2“. Bei „Annabelle“ und „Wolves at the Door“ hat er selbst Regie geführt. Ein Horror-Visionär scheint an ihm aber nicht verlorengegangen zu sein.Wer bislang keine Berührung mit dem Genre hatte oder jemanden behutsam heranführen möchte, der kann ruhig die Kinotickets lösen. Veteranen oder Splatter-Freunde sollten allerdings draußen bleiben, für die gibt es nichts zu sehen.

Be careful what you wish for

Länge: 90 Min.
Altersfreigabe: FSK 16
Originaltitel: Wish Upon
USA/KAN 2017
Regie: John R. Leonetti
Drehbuch: Barbara Marshall
Besetzung: Joey King, Ryan Phillippe, Ki Hong Lee, Mitchell Slaggart, Shannon Purser, Sydney Park, Elisabeth Rohm, Josephine Langford
Verleih: Splendid Film

Copyright 2017 by Matthias Holm

Filmplakat, Fotos & Trailer: © 2017 Splendid Film

 

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