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Masters of the Universe – Von Eternia zur Erde und zurück

02 Jan

Masters of the Universe

Von Volker Schönenberger

Fantasy-Abenteuer // Auf dem fernen Planeten Eternia ist das Böse kurz davor, den endgültigen Sieg davonzutragen. Der ruchlose Skeletor (Frank Langella) hat mit seinen Heerscharen Castle Grayskull erobert und die Zauberin von Grayskull (Christina Pickles) gefangen genommen. Nur der edle Krieger He-Man (Dolph Lundgren), der tapfere Soldat „Man-at-Arms“ Duncan (Jon Cypher) und dessen Tochter Teela (Chelsea Field) stellen sich dem Unheil noch entgegen. Mithilfe eines vom Zwerg Gwildor (Bill Barty) konstruierten kosmischen Schlüssels retten sich die vier vor Skeletor und dessen rechter Hand Evil-Lyn (Meg Foster). Der Schlüssel öffnet ein Portal, welches das Quartett durch Raum und Zeit befördert. Die Widerstandskämpfer landen auf der Erde, genauer: im New Jersey des Jahrs 1987. Dort findet das Teenagerpärchen Julie (Courteney Cox, „Friends“) und Kevin (Robert Duncan McNeill) den kosmischen Schlüssel und betätigt ihn unwissentlich, was Skeletor und Evil-Lyn den Aufenthaltsort ihrer Gegner verrät. Flugs schicken sie ihnen die Söldner Blade (Anthony De Longis), Beast Man (Tony Carroll), Karg (Robert Towers) und Saurod (Pons Maar) hinterher.

Skeletor reißt die Macht an sich …

Mit den erstmals 1982 verkauften „Masters of the Universe“-Actionfiguren von Mattel habe ich nie gespielt (ich hatte es mehr mit Big Jim). In ihrem Fahrwasser füllten Comics, eine Zeichentrickserie, Hörspiele, Videospiele und die Figurenserie „Princess of Power“ um He-Mans Zwillingsschwester She-Ra das Franchise auf. Wer etwas tiefer in die Materie eintauchen will, möge sich die 2017er-Doku „Die Macht von Grayskull – Die Geschichte von He-Man und Masters of the Universe“ anschauen – sie ist derzeit beispielsweise bei Netflix zu finden.

Die im Dezember 1987 in den deutschen Kinos gestartete Verfilmung ging seinerzeit an mir vorbei. Vielleicht hatte mich die zeitgenössische Kritik abgeschreckt – an dem kruden Trash-Machwerk der berüchtigten Produktionsfirma Cannon Films hatten viele kein gutes Haar gelassen. So schrieb die Rezensentin der „Washington Post“, kleine Kinder seien schon mit durchdachteren Plots, besseren Charakterzeichnungen und mehr Spezialeffekten angekommen, sofern ihre Mütter sie mit Streichhölzern spielen gelassen hätten. Da ist was dran.

Von Conan zu den Jedi-Rittern

Fantasievoll ist das immerhin, was wir in „Masters of the Universe“ zu sehen bekommen, aber auch äußerst albern. Wenn Teenager Kevin den kosmischen Schlüssel anfangs für einen neuartigen Synthesizer hält, weil er beim Draufdrücken Töne von sich gibt, kann man sich des Schmunzelns nicht erwehren. Derlei naive Ideen sind einige zu bemerken. Die Figur des He-Man steht knietief im Fahrwasser von „Conan der Barbar“ (1982), und einige Elemente von „Masters of the Universe“ sind erkennbar der „Krieg der Sterne“-Trilogie entnommen. Wenn He-Man etwa mit seinem Schwert die Leuchtspur-Geschosse seiner Gegner abwehrt, erinnert das deutlich an Szenen, in denen sich Jedi-Ritter der Strumtruppen erwehren. Skeletors Soldaten sind dann auch sehr von den Sturmtruppen inspiriert, ihre schwarzen Uniformen und Kopfbedeckungen erinnern allerdings ein wenig an Darth Vader.

… und nimmt die Zauberin von Grayskull gefangen

Eine Fortsetzung war geplant, ihre Vorproduktion hatte bereits begonnen. Aber weil die zwischenzeitlich finanziell ins Schlingern geratene Produktionsfirma Cannon Films die Zahlungen an den Figurenhersteller Mattel einstellte, verlor sie die Lizenz. Teile des gedrehten Materials, Kostüme und Kulissen wurden umfunktioniert und für den Film „Cyborg“ (1989) mit Jean-Claude Van Damme eingesetzt.

Dolph Lundgrens erste Hauptrolle

Dolph Lundgren hatte 1985 als russische Kampfmaschine Ivan Drago in „Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts“ auf sich aufmerksam gemacht, seine Verkörperung des He-Man war seine erste große Hauptrolle. Karrierekiller – könnte man denken, aber der Schwede etablierte sich in der Folge ja im Gegenteil als gefragter Actionstar. Es sei ihm gegönnt. Je nach Sichtweise geht „Masters of the Universe“ als Trivial-Tiefpunkt oder -Highlight seiner Filmografie durch. Gerüchte und Neuigkeiten über einen weiteren „Masters of the Universe“-Film – ob Remake oder neue Story – kursieren bereits seit Jahren. Ob es je dazu kommt? Wer’s braucht …

He-Man stellt sich dem Usurpator entgegen

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Meg Foster haben wir in unserer Rubrik Schauspielerinnen aufgelistet, Filme mit Frank Langella und Dolph Lundgren unter Schauspieler.

Skeletors rechte Hand: Evil-Lyn

Veröffentlichung: 25. Oktober 2013 als Blu-ray, 6. November 2009 als DVD

Länge: 106 Min. (Blu-ray), 101 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 12
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Originaltitel: Masters of the Universe
USA 1987
Regie: Gary Goddard
Drehbuch: David Odell
Besetzung: Dolph Lundgren, Frank Langella, Meg Foster, Billy Barty, Courteney Cox, Robert Duncan McNeill, Jon Cypher, Chelsea Field, James Tolkan, Christina Pickles, Pons Maar, Anthony De Longis
Zusatzmaterial: Audiokommentar von Regisseur Gary Goddard, Originaltrailer, Bildergalerie, Wendecover
Label: Winklerfilm
Vertrieb: Al!ve AG

Copyright 2019 by Volker Schönenberger

Szenenfotos: © Winklerfilm

 

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