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Blob – Schrecken ohne Namen: Herrlicher alter Grusel in klasse Verpackung

08 Mai

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The Blob

Von Simon Kyprianou

Horror // Ein ruhiger Abend in einer amerikanischen Kleinstadt: Teenager Steve (Steve McQueen) hat ein Date mit der hübschen Jane (Aneta Corsaut). Im Wald sitzen sie gemütlich in Steves Auto und schauen in den Sternenhimmel. Plötzlich schlägt ein Meteorit auf der Erde ein und setzt den Blob frei, eine unzerstörbare Bedrohung, die Menschen umbringt, indem sie sie absorbiert. Anfangs will niemand Steve und Jane glauben.

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Es hätte ein ruhiger, romantischer Abend werden können …

„Blob – Schrecken ohne Namen“ funktioniert wunderbar in seinem ländlichen Kleinstadt-Setting, diesem ulkigen Kosmos, in dem jeder jeden kennt, in dem sich naive Ängste verbreiten wie ein Lauffeuer. Es ist eine kleine Welt, die Regisseur Irvin S. Yeawoth jr. nach und nach zur Eskalation bringt. Die tatkräftigen, pragmatischen Jugendlichen romantisiert er auf wunderbar naive Art und Weise, spielt sie gegen die bieder-konservative Erwachsenenwelt auf.

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… bis der Blob anfängt, Unruhe zu stiften …

Auch als Horror-Vergnügen funktioniert „The Blob“ wunderbar. Der Blob als ultimativ krude Bedrohung wird nur reduziert eingesetzt, ist eher selten zu sehen. Meist entstehen Spannung und bedrohliche Atmosphäre dadurch, dass die Figuren in hitzigen Suspense-Szenen durch die kleine Stadt wuseln, entweder auf der Suche nach oder auf der Flucht vor dem Blob. Das simple Design des „Blob“ als roter Glibberball lässt ihn zur ultimativ diffusen Bedrohung, zur abstrakten Projektionsfläche für alle möglichen Ängste werden.

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… und die Stadt ins Chaos stürzt

Steve McQueen spielt markant, hellwach und präsent, dominiert jede Szene, treibt den Film durch seinen zackigen Charakter immer wieder an. Hier spielt er weitab von seinem späteren Image als raubeiniger Draufgänger, einen geerdeten, simplen Charakter. Dabei ist „Blob – Schrecken ohne Namen“ nicht so sehr aus der Zeit gefallen, wie manche behaupten, er funktioniert immer noch prächtig. Das ohnehin für seine hervorragenden Mediabooks bekannte Label capelight pictures hat den Film in einer wunderbaren Edition herausgebracht, die das hervorragende Criterion-Master verwendet.

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Man kann also bedenkenlos zugreifen – nicht zuletzt deshalb, weil das Booklet als Kooperation von capelight pictures und 35 Millimeter – Das Retro-Filmmagazin entstanden ist – der ausführliche Text stammt von „Die Nacht der lebenden Texte“-Blogger Volker, der auch Autor bei der Zeitschrift ist, die sich dem Filmerbe bis 1965 verschrieben hat.

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Obendrein enthalten die Discs außer zwei alten Audiokommentaren einen nagelneuen, eingesprochen extra für diese Veröffentlichung von Ingo Strecker (Der geheimnisvolle Filmclub Buio Omega) und Daniel Perée (Wicked-Vision – Das Magazin für den phantastischen Film). Übrigens: Auch das 1988er-Remake „Der Blob“ ist sehenswert.

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit Steve McQueen haben wir in unserer Rubrik Schauspieler aufgeführt.

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Veröffentlichung: 24. April 2015 als 2-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook (Blu-ray + DVD)

Länge: 83 Min. (Blu-ray), 79 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 12
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Originaltitel: The Blob
USA 1958
Regie: Irvin S. Yeaworth jr.
Drehbuch: Theodore Simonson, Kay Linaker
Besetzung: Steve McQueen, Aneta Corsaut, Earl Rowe, Olin Howland, Stephen Chase, John Benson, George Karas
Zusatzmaterial: Audiokommentar von Produzent Jack H. Harris und Filmhistoriker Bruce Eder (mit deutschen Untertiteln), Audiokommentar von Regisseur Irvin S. Yeaworth jr. und Schauspieler Tony Fields (mit deutschen Untertiteln), Audiokommentar von Ingo Strecker (Buio Omega Filmclub) und Daniel Perée (Wicked-Vision – Das Magazin für den phantastischen Film), Original Kinotrailer, alternative deutsche Titelsequenz, 24-seitiges Booklet mit einem Essay (von „Die Nacht der lebenden Texte“-Blogger Volker Schönenberger) über den Film, Remakes und Sequel sowie viel Bildmaterial
Vertrieb: capelight pictures

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Copyright 2015 by Simon Kyprianou
Szenenfotos: © 2015 capelight pictures

 

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