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The Way of the Gun – Leihmutter wird gekidnappt

14 Jan

The Way of the Gun

Von Volker Schönenberger

Thriller // Parker (Ryan Phillippe) und Longbaugh (Benicio Del Toro) schlagen sich als Kleinkriminelle durch und verdienen sich auch mal als Blut- und Samenspender ein bisschen was dazu. Als die beiden zufällig von der Leihmutter-Vereinbarung des reichen Ehepaars Chidduck (Scott Wilson, Kristin Lehman) hören, wittern sie das große Geld. Die Entführung der schwangeren Robin (Juliette Lewis) gelingt sogar, auch wenn sich deren Bodyguards Jeffers (Taye Diggs) und Obecks (Nicky Katt) nicht einschüchtern lassen. Schon scheint ein fettes Lösegeld zu winken, aber bald mischen weitere Gestalten mit, darunter der Gynäkologe Dr. Allen Painter (Dylan Kussman) und der Unterhändler Joe Sarno (James Caan), ein Mann fürs Grobe. Einige von ihnen kochen ihr ganz spezielles eigenes Süppchen …

Vom Oscar-gekrönten Autor von „Die üblichen Verdächtigen“

Mit seinem Drehbuch zu Bryan Singers „Die üblichen Verdächtigen“ mit Kevin Spacey, Benicio Del Toro und Gabriel Byrne bewies Christopher McQuarrie ein Händchen für ausgefeilte Thriller-Handlung – das brachte ihm den Drehbuch-Oscar ein. Auch für sein fünf Jahre später entstandenes Regiedebüt „The Way of the Gun“ schrieb er das Skript. Heraus kam eine intelligente, um ein paar Finten angereicherte Story mit einem coolen Ensemble, dem allerdings ein wenig mehr Charakterzeichnung gut zu Gesicht gestanden hätte. So wird beispielsweise nicht recht deutlich, weshalb sich die beiden Kleinganoven Parker und Longbaugh so plötzlich wie skrupellos zu Kidnappern entwickeln, die kaum ein Risiko scheuen.

Auftritt James Caan

James Caan stiehlt erwartungsgemäß allen die Schau, auch wenn einige seiner Kollegen deutlich länger in Erscheinung treten. Ab und zu und vor allem gegen Ende geht es ausgesprochen bleihaltig zu, ein paar Gewalteruptionen sollte man aushalten können. Aufgepasst beim Kauf der DVD: Ein Jahr nach der ungeschnittenen FSK-18-Fassung gelangte eine um vier Minuten gekürzte Version mit Altersfreigabe ab 16 Jahren in den Handel. Eine Blu-ray ist hierzulande bislang nicht erschienen, dazu muss der US-Handel bemüht werden.

Ein paar Anspielungen auf „Butch Cassidy und Sundance Kid“ (1969) sind zu bemerken: So sind Parker und Longbaugh die echten Nachnamen der Titelhelden aus George Roy Hills Spätwestern. Auch die finalen Schießereien ähneln einander nicht ohne Grund.

Tom-Cruise-Connection?

Als Ko-Drehbuchautor schrieb Christopher McQuarrie in der Folge mit jeweils zwei Kollegen unter anderem an den Skripts zu „Edge of Tomorrow“ (2014) und „Die Mumie“ (2017) mit. Seine Regisseurs-Filmografie ist übersichtlich: Nach „The Way of the Gun“ folgten bislang lediglich „Jack Reacher“ (2012) sowie „Mission: Impossible – Rogue Nation“ (2015). Aktuell dreht er gerade „Mission: Impossible 6“. Seine geschäftliche oder gar freundschaftliche Beziehung zu Tom Cruise scheint also stabil zu sein und Früchte zu tragen. Es sei ihm gegönnt. „The Way of the Gun“ zeigt McQuarrie als gewieften Könner, was Thriller und Krimidramen angeht.

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme von Christopher McQuarrie haben wir in unserer Rubrik Regisseure aufgelistet, Filme mit Juliette Lewis unter Schauspielerinnen, Filme mit James Caan und Benicio Del Toro in der Rubrik Schauspieler.

Veröffentlichung: 1. August 2002 als DVD (FSK 16), 6. September 2001 als DVD (FSK 18)

Länge: 114 Min. (FSK 18), 110 Min. (FSK 16)
Altersfreigabe: FSK 16 bzw. 18
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: The Way of the Gun
USA 2000
Regie: Christopher McQuarrie
Drehbuch: Christopher McQuarrie
Besetzung: Ryan Phillippe, Benicio Del Toro, Juliette Lewis, James Caan, Taye Diggs, Nicky Katt, Geoffrey Lewis, Scott Wilson, Kristin Lehman
Zusatzmaterial: Audiokommentar von Regisseur Christopher McQuarrie und Komponist Joe Kraemer, Blick hinter die Kulissen, Interviews mit den Darstellern, Biografien und Filmografien der Darsteller
Label/Vertrieb: Constantin Film / Highlight Communications AG

Copyright 2018 by Volker Schönenberger

 

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