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Day of the Dead – Bloodline: Mal wieder ein Romero-Remake

06 Feb

Day of the Dead – Bloodline

Von Volker Schönenberger

Horror-Action // „Zombie 2 – Das letzte Kapitel“ („Day of the Dead“) war 1985 sicher nicht der Film, den George A. Romero als Fortsetzung seiner Meisterwerke „Die Nacht der lebenden Toten“ („Night of the Living Dead“, 1968) und „Zombie“ („Dawn of the Dead“, 1978) hatte drehen wollen. Budgetbedingt inszenierte der Drehbuchautor und Regisseur seinerzeit ein Kammerspiel in einer unterirdischen Militärbasis. Auch wenn Romero andere Vorstellungen hatte, so kam doch ein sehr reifes und intelligentes Werk dabei heraus.

Auf dem Obduktionstisch hat es ihm nicht gefallen

2005 entstand mit „Day of the Dead – Contagium“ ein Prequel, das es aber nicht verdient hat, in den Kontext von Romeros Zombiefilmen eingeordnet zu werden. Steve Miners 2008er-Remake „Day of the Dead“ mit Ving Rhames und Mena Suvari ist nicht ganz so mies, aber ebenfalls entbehrlich. Nun folgt mit „Day of the Dead – Bloodline“ der nächste Versuch, an das 1985er-Original anzudocken.

Zombie Max steht auf Zoe

Aus den träge vor sich hin schlurfenden Romero-Untoten sind rasende Wüteriche geworden, wie wir sie nun auch schon lange kennen. Sie haben die Menschheit weltweit überrannt, die Überlebenden vegetieren in irgendwelchen Verstecken vor sich hin. Die ehemalige Medizinstudentin Zoe (Sophie Skelton) hat es mit anderen Überlebenden in einen unterirdischen Bunker verschlagen, in dem der Offizier Miguel Salazar (Jeff Gum) ein hartes Kommando führt. Dann dringt der Untote Max (Johnathon Schaech) in die Anlage ein, wird aber gefangen. Er kannte Zoe aus der Zeit vor der Zombie-Apokalypse. Obwohl er im Bunker die Gelegenheit dazu hatte, unterließ er es, die junge Frau zu beißen. Verbirgt sich in seinem Blut der Schlüssel, der Seuche Herr zu werden?

Tischlein deck dich – mit lecker Soldatenfleisch

„Day of the Dead – Bloodline“ punktet mit hohem Body Count und deftigen handgemachten Splattereffekten, die die FSK sogar unbeschadet passiert haben. Die Story hinkt da erwartungsgemäß hinterher und liefert 08/15-Dutzendware. Max ist eben nicht Bub, und Miguel Salazar hat nicht das Format von Captain Rhodes – wer Romeros Original kennt, wird wissen, wovon ich schreibe.

Vom Regisseur von „Die Leiche der Anna Fritz“

Mit seinem ersten Spielfilm „Die Leiche der Anna Fritz“ hatte der spanische Regisseur Hèctor Hernández Vicens 2015 bewiesen, dass er es versteht, originelles Spannungskino zu inszenieren. Mit „Day of the Dead – Bloodline“ geht er leider einen gehörigen Schritt zurück. Von seinen Schauspielern hat man zuvor noch nicht viel gehört, und es sei die Annahme gestattet, dass man auch künftig nicht viel von ihnen hören wird. Zombiefans ohne jeden Anspruch werden an der Horror-Action womöglich einmalig Spaß haben. Sammler stellen sie sich ins Zombieregal, wo „Day of the Dead – Bloodline“ Staub ansetzen und vermutlich nie wieder hervorgeholt werden wird.

Max hat ein Idol, aber Bub bleibt unerreichbar

Veröffentlichung: 25. Januar 2018 als Blu-ray und DVD

Länge: 90 Min. (Blu-ray), 86 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 18
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: keine
Originaltitel: Day of the Dead – Bloodline
BUL 2018
Regie: Hèctor Hernández Vicens
Drehbuch: Mark Tonderai, Lars Jacobson
Besetzung: Sophie Skelton, Johnathon Schaech, Jeff Gum, Marcus Vanco, Mark Rhino Smith, Lillian Blankenship, Shari Watson, Rachel O’Meara, Luke Cousins
Zusatzmaterial: Featurette, Soundbites, Wendecover
Label/Vertrieb: EuroVideo

Copyright 2018 by Volker Schönenberger
Fotos & Packshot: © 2018 EuroVideo

 

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