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Devil’s Playground – Die Untoten rennen wieder

08 Jul

Devil’s Playground

Von Volker Schönenberger

Horror-Action // Mit Danny Boyles „28 Days Later“ (2002) und Zack Snyders „Dawn of the Dead“ (2004) gesellten sich zu den langsam schlurfenden Zombies wilde infizierte Wüteriche auf die Kinoleinwände, die dem etwas ausgelutschten Untotengenre eine gehörige Frischzellenkur verpassten. Ja ja, ich kann euch schon hören: „Infizierte sind aber keine Zombies!“ Von mir aus darf jeder päpstlicher sein als Benedikt und Franziskus zusammen, ich werde auch die Infizierten-Filme weiterhin meiner Zombies-Rubrik einverleiben. Immer zweimal mehr wie du!

Im Fahrwasser von Danny Boyle und Zack Snyder

Das gilt selbstverständlich auch für „Devil’s Playground“, der die Tradition von Boyle und Snyder konsequent fortführt und in puncto Action sogar eine Schippe drauflegt. Der versprengte Haufen Überlebender in Mark McQueens 2010er-Regiearbeit muss permanent auf Achse sein und vor den blutrünstigen Infizierten die Beine in die Hand nehmen. Verschnaufpausen gibt es wenige. Schuld an der Misere trägt – wer sonst? – ein Pharmakonzern, der ein neues Medikament an 30.000 Probanden getestet hat. 29.999 der menschlichen Versuchskaninchen erlitten dadurch üble Nebenwirkungen und mutierten zu tollwütigen Menschenfressern. Einzig Angela Mills (MyAnna Buring, „The Descent – Abgrund des Grauens“) ist verschont geblieben. In ihrem Blut verbirgt sich somit womöglich ein Heilmittel gegen die Infektion, die sich in London rasend schnell ausbreitet und bald das ganze Land erfasst.

Ist Angela (l.) die letzte Hoffnung der Menschheit?

Angela ahnt nicht um die Bedeutung ihrer Person. Sie will nur schleunigst raus aus London. Der ehemalige Söldner Cole (Craig Fairbrass) hingegen kennt Angelas Geheimnis – er war für den Pharmakonzern als Mann fürs Grobe tätig. Nun will er die junge Frau finden und in Sicherheit bringen. Auch ihr frisch auf Kaution aus der Untersuchungshaft entlassener Freund Joe (Danny Dyer) begibt sich mit seinem Kumpel Steve (Craig Conway) auf die Suche nach Angela.

Cole glaubt daran

„Devil’s Playground“ wird keine Preise für Originalität gewinnen, setzt die bekannten Handlungsstränge aber versiert und rasant in Szene – und das für einen englischen Genrefilm überraschend ironiefrei. Hier werden keine Gefangenen gemacht, und das, obwohl Regisseur Mark McQueen zuvor gar keine Genre-Erfahrung gesammelt hatte. Der Zombieschocker markiert sein Langfilm-Regiedebüt, er ist vornehmlich und auch seitdem fürs Fernsehen tätig. 2017 drehte er mit „Gunned Down“ immerhin einen Actionthriller, in dem ebenfalls Craig Fairbrass mitwirkte. Für „Devil’s Playground“ erhielt McQueen 2011 beim British Horror Film Festival den Haunted Award. Die gesunde Härte hat in Deutschland die FSK ohne Schnittauflagen gemeistert, insofern liefert der Film gut ab – kernige Untoten-Action.

Er und Joe (r.) wollen die junge Frau beschützen

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme mit MyAnna Buring haben wir in unserer Rubrik Schauspielerinnen aufgelistet, Filme mit Craig Conway, Danny Dyer, Craig Fairbrass und Sean Pertwee unter Schauspieler.

Und das mit allen Mitteln

Veröffentlichung: 26. November 2010 als Blu-ray und DVD

Länge: 97 Min. (Blu-ray), 93 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 18
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Niederländisch
Originaltitel: Devil’s Playground
GB 2010
Regie: Mark McQueen
Drehbuch: Bart Ruspoli
Besetzung: Danny Dyer, Craig Fairbrass, MyAnna Buring, Sean Pertwee, Jaime Murray, Colin Salmon, Lisa McAllister, Craig Conway, Alistair Petrie, Colin Salmon
Zusatzmaterial: Trailershow
Label: splendid film
Vertrieb: WVG Medien GmbH

Copyright 2018 by Volker Schönenberger

Szenenfotos & Packshot deutsche Blu-ray: © 2010 splendid film / WVG Medien GmbH

 

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