Cat Sick Blues
Horror // Zwei junge Frauen werden des Abends in Melbourne von einem Typen (Matthew C. Vaughan) abgemurkst, der sich einen künstlichen Katzenkopf über die Birne gestülpt hat. In seinem Heim hat er ein Foto seiner Katze an der Wand hängen. Offenbar trauert er um sie (etwas später erfahren wir, dass er Ted heißt und sein Kater den Namen Patrick trug).
Szenenwechsel: Claires (Shian Denovan) schneeweiße Katze Imelda hat es in den Sozialen Medien zu einiger Berühmtheit gebracht. Als der verschrobene Fan Francis (Noah Moon) ihre Adresse herausfindet und bei ihr klingelt, denkt sich Claire nichts dabei. Doch bei einem Gerangel bricht er Imelda versehentlich das Genick, woraufhin er die Katze kurzerhand aus dem Fenster wirft. Anschließend vergewaltigt er Claire, während eine Videokamera läuft. Der Katzenkopfträger hat sich derweil einen überdimensionalen Phallus mit scharfen Widerhaken anfertigen lassen, den er bei weiteren Missetaten umgeschnallt trägt. Und anwendet.
Selbsthilfegruppe für trauernde Tierliebhaber
In einer Selbsthilfegruppe für Menschen, die den Verlust ihrer Haustiere betrauern, treffen Ted und Claire aufeinander. Die beiden kommen einander in ihrem Seelenschmerz näher. Doch das hindert Ted nicht daran, mit Katzenmaske und rassiermesserscharfen Handschuhklauen weiterhin seinem Verlangen nach blutigen Morden zu frönen. Er scheint damit ein bestimmtes Ziel zu verfolgen.
Das ist doch krank! Ich kann sie schon hören, die Filmfans, die jedes blutige Gemetzel an unschuldigen Menschen ertragen können, aber nicht darüber hinwegkommen, wenn in einem Film ein Haustier stirbt. Und ja, dies geschieht hier auf der Leinwand beziehungsweise dem Bildschirm. Es wird somit einige mehr empören als die üblen Morde, die in aller Deutlichkeit gezeigt werden.
Vom Kurzfilm mittels Crowdfunding zum Langfilm
Der 1985 im australischen Melbourne geborene und seit einiger Zeit im japanischen Osaka lebende Drehbuchautor und Regisseur Dave Jackson hat zuvor lediglich einige Kurzfilme und kurze Fernsehbeiträge gedreht. Um seinen 2013er-Kurzfilm „Cat Sick Blues“ als Langfilm neu zu inszenieren, sammelte er per Kickstarter-Crowdfunding 14.500 australische Dollar, nachdem das eigene Budget des Produktionsteams an seine Grenzen gekommen war. Auch Hauptdarsteller Matthew C. Vaughan gehörte zu den Produzenten, obendrein stießen über die Kickstarter-Kampagne vier Associate Producer dazu, die dafür jeweils 1.000 Dollar beisteuerten.
Das Geld floss in Handarbeit, und das sieht man. Es war Dave Jacksons erklärter Anspruch, auf computergenerierte Bilder und Effekte zu verzichten – und das ist speziell im Horrorgenre immer lobenswert. Hier war natürlich kein Tom Savini am Werk, der Splatter-Großtaten wie die in George A. Romeros „Zombie 2 – Das letzte Kapitel“ (1985) verantwortete. Aber billige Effekte in billigen Filmen sehen als Handwerksarbeit stets besser aus, als wenn man sie mit CGI produziert hätte, und das gilt auch für „Cat Sick Blues“. Der Film ist mit Liebe zum Detail gedreht worden, denn für ein derart bizarres Werk muss man schon Leidenschaft haben. Eine achselzuckend inszenierte 08/15-Arbeit sieht jedenfalls anders aus. Einfallslosigkeit ebenfalls – tatsächlich strotzt die Low-Budget-Produktion vor schrägen Ideen, die „Cat Sick Blues“ zu einem so eigenständigen wie verstörenden Werk machen.
Der Serienmörder-Sonderling
Produzent und Hauptdarsteller Matthew C. Vaughan hat keinerlei Hemmungen, Ted mit viel Körpereinsatz als den perversen Sonderling zu porträtieren, der er ist. Mit Maske, Klauen und rotem Pullover kann man den „Catman“ visuell sogar als skurrile Hommage an Freddy Krueger sehen. Der Killer mit der Katzenmaske sieht ohnehin aus wie aus einem Albtraum entsprungen. Ist Ted ein Katzenfetischist? Womöglich schon. Seine Motivation zu den Bluttaten erfahren wir recht spät, weshalb ich darauf verzichte, sie hier zu nennen, auch wenn sie überall zu finden ist, sogar im Covertext der Veröffentlichungen. Letztlich geht es ihm aber nicht um seinen toten Kater Patrick, sondern um sich selbst, wie Claire messerscharf erkennt, denn: Er sucht sich nur Frauen als Mordopfer.
Die Sozialen Medien bekommen ihr Fett weg. Natürlich ist das Video mit dem Tod der Katze Imelda und der Vergewaltigung ihrer Besitzerin Claire im Internet gelandet. Dass sich Menschen dabei filmen, wie sie sich dieses Video anschauen und dazu empathielose Kommentare abgeben, kann man sich heutzutage leider nur zu gut vorstellen. Junge Leute suchen sogar die Straße auf, in der Claire lebt, und knipsen ein Foto des Flecks, den die tote Katze auf dem Bürgersteig hinterlassen hat.
Schräger Stoff von der Busch Media Group
Mit „Bullets of Justice“ (2019) und „African Kung-Fu Nazis“ (2020) hat die Busch Media Group bereits höchst schrägen Filmstoff in die deutschen Heimkinos gebracht. „Cat Sick Blues“ hält dieses Niveau locker und legt dabei in puncto Härte eine Schippe drauf, was dem Werk die erhobenen Augenbrauen der FSK einbrachte, die eine Freigabe verweigerte. So kommt der Film mit dem SPIO/JK-Siegel „keine schwere Jugendgefährdung“ auf den deutschen Markt.
Außer Blu-ray und DVD im herkömmlichen Softcase hat das Label „Cat Sick Blues“ auch ein auf 2.000 Exemplare limitiertes Mediabook mit ansprechendem Cover spendiert, das nicht nur eine Blu-ray mit dem Film enthält, sondern auch eine zweite Blu-ray mit massig Bonusmaterial. Dazu gehören unter anderem drei Kurzfilme, darunter der zehnminütige Vorgänger „Cat Sick Blues“, und zwei Webserien à sieben Episoden. Im Booklet lässt sich die Schriftstellerin und Journalistin Faye Hell (ein Pseudonym) überaus kenntnisreich über die Entstehung des Films und die Einflüsse des Regisseurs (von Troma über Jean Rollin bis Takashi Miike) aus und liefert auch sehr interessante Interpretationsansätze. Ein von ihr geführtes Interview mit Dave Jackson rundet das sehr lesenswerte Booklet ab.
Was war das gerade?
„Cat Sick Blues“ ist absolut eigenständig, der Catman ein Serienkiller, wie es ihn zuvor noch nicht gegeben hat. Bei einigen Aspekten sind budgetbedingt Abstriche zu machen, etwa der Schauspielkunst und der Dialogregie. Aber angesichts des kaum fassbaren blutigen Treibens fällt das nicht groß ins Gewicht. Wer nicht den Fehler begeht, einen Mainstream-Film ohne Ecken und Kanten zu erwarten, kommt in den Genuss eines im Übrigen sogar auf Festivals prämierten, dreckigen kleinen Independent-Horrorstreifens, bei dem man sich nach dem Abspann fragt, was man da eigentlich gerade gesehen hat. Aber das ist ja nicht das Schlechteste. Bei welchen nach der Jahrtausendwende entstandenen Filmen habt Ihr euch das gefragt?
Veröffentlichung: 20. August 2021 als limitiertes 2-Disc Edition Mediabook (2 Blu-rays), Blu-ray und DVD
Länge: 94 Min. (Blu-ray), 90 Min. (DVD)
Altersfreigabe: SPIO/JK keine schwere Jugendgefährdung
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: Cat Sick Blues
AUS 2015
Regie: Dave Jackson
Drehbuch: Andrew Gallacher, Dave Jackson
Besetzung: Matthew C. Vaughan, Meg Spencer, Jen Bezuidenhout, Danae Swinburne, Rob Alec, Mahalia Brown, Shian Denovan, Rachel Rai, Noah Moon, Matthew Revert, Andrew Gallacher, James Arnold-Garvey, Tom Liddy, Kelly Neilsen, Mark Reed, Victoria Haslam, Hwee Hall
Zusatzmaterial: Doku „Catboy“ über den Regisseur (13 Min.), Trailershow, nur Mediabook: Webserie, Kurzfilme „Cat Sick Blues“ (2013, 10 Min.), „Kappa“ (2012, 5 Min.) & „Gacha Gacha“ (2018, 15 Min.), Behind the Scenes of „Gacha Gacha“ (11 Min.), Webserie „Serving up Scrab“ (7 Folgen, 17 Min.), Webserie „Fever Dreams“ (7 Folgen, 38 Min.), Musikvideos „Instant Junkie“ (6 Min.), „Lady Flash“ (3 Min.) & „Maboroshi“ (7 Min.), deutscher Trailer, abnehmbares Deckblatt, 24-seitiges Booklet mit einem Text von Faye Hell und einem Interview mit Regisseur Dave Jackson
Label: Busch Media Group
Vertrieb: Al!ve AG
Copyright 2021 by Volker Schönenberger
Szenenfotos & Doppel-Packshot: © 2021 Busch Media Group
Fabi
2021/10/24 at 17:25
Aktuell: Titane
Rainer Pampuch
2021/10/24 at 15:23
Visitor Q, Ichi the Killer, Dead or Alive, Murder Set Pieces
Thomas Oeller
2021/10/24 at 12:28
da fallen mir zwei ein, die ich für mich immer noch nicht so wirklich beurteilen kann: „Dead Snow“ und „Iron Sky 2“. Filme wie „Hai-Alarm auf Mallorca“ erwähn ich besser erst gar nicht
Michael Behr
2021/10/23 at 10:48
Wenn ich mal den Bodensatz des deutschen Amateurfilms außen vor lasse, dann würde ich mich im Mainstream bei „Matrix 3“ anschließen. Sicherlich gab’s da noch mehr, aber im Moment habe ich ein wenig das „Kopf-ist-leer-Syndrom“ 😉
Bernd
2021/10/22 at 21:47
Der Tagesschau in den letzten Tagen 😉
Birgit
2021/10/21 at 10:09
„Die Hexen von Zugarramurdi“, auch als „Witching & Bitching“ auf DVD/BD erschienen, von 2013 ist schon sehr speziell. Regisseur Álex de la Iglesia hat hier eine seltsame Horrorkomödie inszeniert, deren Sinn sich mir nicht erschlossen hat, die aber trotzdem sehr schön anzusehen ist.
Julian Conrad
2021/10/20 at 11:20
Ganz aktuell „Pesthauch der Menschlichkeit“ von Marian Dora. Bei Dora ist im Voraus immer klar das es heftig und verstörend wird aber bei diesem Werk hat er mal komplett über die Stränge geschlagen.
„Possessor“ von Brandon Cronenberg (Sohnemann von David Cronenberg) ist für mich einer der interessantesten Filme der letzten Jahre. Musste mir direkt die unrated DVD aus UK bestellen und wurde nicht enttäuscht. Da habe ich beim Abspann definitiv gefragt „Was war das eigentlich?!“…im positiven Sinne natürlich.
Ein schöner kleiner (klein im Sinne der länge des Films) Mindfuck war auch „Lux Æterna“ von Gaspar Noé.
Achja, über die DVD von „Cat Sick Blues“ würde ich mich sehr freuen.
SmileySmile77
2021/10/19 at 20:20
Ein riesiges WTF hing in meinem Kopf fest nach der Sichtung von „Upstream Color“ von Shane Carruth. Er hatte derart heftige Handlungs-Sprünge und Entwicklungen, dass ich schon nach kurzer Zeit hilflos der Leinwand ausgeliefert war.
Vor wenigen Jahren gab es noch „It comes“ von Tetsuya Nakashima, der wie eine wilde Achterbahnfahrt wirkte, nachdem er seinen Grundplot in knapp 70 Minuten abwickelte um danach mit einer Wendung nach der anderen aufzutrumpfen. Wurde leider nie auf Scheibe veröffentlicht.
Eruvadhor
2021/10/19 at 04:52
Definitiv bei Human Centepide 😁 merkwürdige aber super Filme.
Ich würde mich sehr über die BR freuen aber auch über die DVD 😊😊 ich liebe solch schräge Filme
Tina Peter
2021/10/18 at 18:01
Bei Midsommar habe ich mich das erstmal auch gefragt. Hab ihn schon mehrmals geschaut und finde ihn großartig!!!
Ecki
2021/10/18 at 12:44
Ich war, ehrlich gesagt, von Dustin Mills‘ „Skinless“ positiv überrascht. Vor allem wenn man bedenkt, wie wenig Budget zur Verfügung stand.
Dirk Busch
2021/10/18 at 08:50
Bin da nicht immer auf den neuesten Stand…kann mich da aber nur „matzematiker“ anschließen.Bei Greasy Strangler & Tusk hab ich mich auch gefragt,was zur Hölle ich da grade gesehen hab.Ich mag ja so schräges Zeug. 🙂
Dirk B.
2021/10/17 at 19:07
Das war bei mir The Greasy Strangler – Der Bratfett-Killer… Bin mir heute noch nicht sicher.
Sindy
2021/10/17 at 11:54
Das trifft auf Matrix 3 zu. Hier habe ich mich das nach der Jahrtausendwende gefragt.
Frank Hillemann
2021/10/17 at 10:39
„Enemy“ von Denis Villeneuve.
Mathias Titel
2021/10/17 at 08:35
Bei human Centipede , eigentlich die ganze Reihe.
Ein Horror Film der mich sehr beeindruckt hat , was mir schon ewig nicht mehr passiert ist .
Ps Blu Ray wär gut.
Jost
2021/10/17 at 06:41
Das hatte ich bisher nur bei Antebellum das ich dachte was ich mir grade angeschaut habe Ps: Würde mich über die Bluray freuen!
Klaus
2021/10/16 at 13:40
„Enter The Void“ von Gaspar Noé (2009) hat mich mit seiner überbordenden, gewaltigen Bildfülle gepackt, aber auch etwas ratlos zurückgelassen. Trotzdem ein genialer Film, den man trotz seiner Länge sicherlich öfter anschauen kann. Ist allerdings kein Horrorfilm, dazu noch als Empfehlung „Hobo with a Shogun“ von 2011, gewalttätig, blutig, bunt und sehr speziell mit einem gut aufspielenden Rutger Hauer.
Wilfried
2021/10/16 at 11:32
Matrix 3
Michael Rost
2021/10/16 at 09:18
Videodrome!
Melanie
2021/10/16 at 08:04
R100 von Hitoshi Matsumoto
Rico Lemberger
2021/10/16 at 06:27
The Horde – Die Jagd hat begonnen.
Matthias Kirsch
2021/10/16 at 05:15
eXistenz
Kai
2021/10/15 at 21:11
Mulholland Drive oder so eine Gewaltorgie wie Oldboy waren bei mir so „was?!?“ Filme
Marga
2021/10/15 at 21:10
Lost in Translation
für mich sinnlos und langweilig.
Auch beim zweiten kucken wurde
der Film nicht besser.
Otto
2021/10/15 at 21:05
Sharknado 6
Jens Bernick
2021/10/15 at 14:06
Serbian Movie war so ein Film..
Christiane Baeck
2021/10/15 at 13:52
Definitiv MATRIX 3
Björn Kramer
2021/10/15 at 13:25
Matrix 3!
Michael
2021/10/15 at 13:08
eXistenz
Gumble316
2021/10/15 at 13:01
The Wild Boys
Frank Id
2021/10/15 at 12:18
Spontan fällt mir da Meat Grinder ein.
Sascha Klein
2021/10/15 at 11:28
Das denke ich öfter bei japanischen Filmen wie Helldriver oder Samurai Princess. Und bei dem Film Star Troopers aus Spanien von 2006, der war sowas von abgedreht.
Christoph Wolf
2021/10/15 at 09:06
Ganz aktuell:
Titane (Julia Ducournau, 2021). War das jetzt ein Horrorfilm oder eine Liebesgeschichte? Egal, so viele WTF-Momente in einem Film hatte ich lange nicht. BDSM-Sex mit einem Auto, wodurch eine Schwangerschaft entsteht? Eine versuchte Abtreibung mittels Haarnadel?? Öl an der Stelle von Muttermilch??? Von dem Versuch der Alexa Adrien zu werden und der daraus entstehenden Beziehung zu Adriens Vater gar nicht zu reden. Ein unglaublicher Film und für Freunde etwas abseitiger Werke ein Pflichtbesuch im Kino.
und
Bad Luck Banging or Loony Porn (Babardeală cu bucluc sau porno balamuc, Radu Jude, 2021). Schon die erste Szene, ein „Amateur“-Hardcoreporno, ist etwas, das man so normalerweise nicht im normalen Kino zu sehen bekommt. Danach ist der Film in drei Kapitel untergliedert, wovon das erste und das letzte noch vergleichsweise konventionelles Kino sind, das mittlere jedoch heißt „Kurzes Wörterbuch der Anekdoten, Zeichen und Wunder“ und besteht aus einer Collage verschiedenster kurzer Clips, die jeweils einen Begriff (z.B. Penis, Weihnachten, Vergewaltigung, Jesus, Militär, Kinder, Blondinenwitz) beleuchten. Das ist teils ziemlich zynisch und pointiert, aber es existiert keine Handlung. Die meisten der „erklärten“ Begriffe haben zwar im weitesten Sinne mit der eigentlichen Filmhandlung zu tun, aber ein filmisches Wörterbuch ist dennoch etwas, das man bisher wohl nicht im Kino gesehen hat.
Christoph Wolf
2021/10/16 at 15:02
Ganz vergessen:
Der Leuchtturm (The Lighthouse, Robert Eggers, 2019). Mehr noch als Eggers Erstling The Witch, der schon sehr, sehr starken Horror bot, ist The Lighthouse ein Film, der Grenzen sprengt. Optisch und akustisch ist der Film auf einem extrem hohen Niveau und klug konstruiert. Das fängt mit der Wahl der verwendeten Kamera und des Filmmaterials an, dessen Format sich an dem orientiert, was zur Zeit der Handlung des Films aktuell state of the art war. Auch inhaltlich bietet die optische Ebene fantastisches, die Kadrierung unterstützt jederzeit die Handlung, und das Gezeigte (z.B. das Schicksal einer einäugigen Möwe) ist teils so drastisch, dass auch mir als Freund von harter Kost ein geradezu körperliches Erlebnis geboten wurde. Beim Ton bleiben zwei Dinge lange in Erinnerung: die Geräusche, besonders die Sirene des Turms, und die Sprache, die im englischen Original der Sprache der Zeit, des Spielortes und der Sprechergruppe nachempfunden ist (also wird im passenden Dia- und Soziolekt gesprochen). Das erzielt eine starke Wirkung und zieht den Zuschauer noch tiefer in das Geschehen. Ein Geschehen übrigens, das immer weniger klar ist, interpretierbar wird und keine klassische Auflösung bietet. Im Kino blieben nach diesem Film etliche Zuschauer sogar noch sitzen, als der Abspann vorbei war, denn das Gesehene musste erst mal verdaut werden. Tipp!!
Frank Warnking
2021/10/15 at 08:29
eXistenz
Lexi1447
2021/10/15 at 08:10
Mir fällt da eigentlich nur ein Film ein: eXistenz. Als der vorbei war hab ich wirklich gedacht: was zur Hölle war das denn?!
matzematiker
2021/10/15 at 07:58
Da fällt mir unweigerlich der Greasy Strangler ein. Oder auch Tusk.