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Doc of the Dead – Faszination Zombie

24 Nov

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Doc of the Dead

Von Volker Schönenberger

Film-Doku // Wann nahm die jüngste Zombie-Konjunktur ihren Anfang? Klar, in den Tiefen des Billighorrors waren die Untoten immer lebendig, aber dass sie ein derartig fester Bestandteil moderner Popkultur geworden sind, ist noch nicht so lange her. Vielleicht zehn Jahre, als mit dem großartigen Remake „Dawn of the Dead“ und der hinreißenden komödiantischen Hommage „Shaun of the Dead“ zwei Filme großen Erfolg hatten. 2003, ein Jahr früher, waren die ersten Ausgaben der bahnbrechenden Graphic-Novel-Serie „The Walking Dead“ von Robert Kirkman (Text) und Tony Moore (Zeichnungen) erschienen.

In der sehenswerten Doku „Doc of the Dead“ wird die Vermutung geäußert, die Anschläge vom 11. September 2001 und die Auswirkungen des Hurrikans „Katrina“ im August 2005 hätten den Menschen vielleicht die Möglichkeiten einer Apokalypse vor Augen geführt. Das mag so sein oder auch nicht, jedenfalls ist der Zombie nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Wer könnte das auch wollen?

Von Bela Lugosi zu Brad Pitt

Die Doku spinnt den Bogen von frühen Zombiefilmen wie „White Zombie“ (1932) mit Bela Lugosi und „Ich folgte einem Zombie“ („I Walked with a Zombie“, 1943) bis zur „The Walking Dead“-TV-Serie und dem Blockbuster „World War Z“ mit Brad Pitt. Zu Wort kommen bedeutsame Genre-Beteiligte, allen voran natürlich Regisseur George A. Romero, der 1968 mit „Die Nacht der lebenden Toten“ („Night of the Living Dead“) den Urvater des modernen Zombiefilms und zehn Jahre später mit „Zombie“ („Dawn of the Dead“) die Mutter aller Zombiefilme erschaffen hat. Die Autoren Robert Kirkman („The Walking Dead“) und Max Brooks („World War Z“) äußern sich, auch Schauspieler Simon Pegg („Shaun of the Dead“), offenbar ein großer Fan der Untoten. Wenn Pegg voller Wärme über den Zombie Bub aus George A. Romeros „Zombie 2 – Das letzte Kapitel“ („Day of the Dead“, 1985) spricht, wird die Faszination deutlich.

Wenn Zombies heiraten

Wir sehen weitere Protagonisten wie Effekt-Guru Tom Savini und Autor John Russo. Schön auch, Originaltöne von Judith O’Dea zu hören zu bekommen. Sie hatte 1968 im erwähnten „Die Nacht der lebenden Toten“ die tolle Rolle der Barbra, danach aber keine große Schauspielkarriere gestartet. B-Horror-Ikone Bruce Campbell (aus der „Evil Dead“-Reihe) berichtet von einer Zombie-Hochzeit, zu der er als Ehrengast geladen war.

Genrekundige – der Verfasser dieser Zeilen zählt sich zu ihnen – erfahren nicht unbedingt Neues, unterhaltsam genug ist die Doku aber allemal. Wer beim Thema Zombies zuvor nur fragend mit den Achseln zucken konnte, erfährt viel Aufschlussreiches, um beim nächsten Partygespräch als Kenner der Materie gelten zu können. Insgesamt ist „Doc of the Dead“ kein großer Wurf, aber ein gelungener Ausflug in die etwas nerdige Welt der Untoten.

Veröffentlichung: 28. November 2014 als Blu-ray und DVD

Länge: 81 Min.
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Englisch
Untertitel: Deutsch
Originaltitel: Doc of the Dead
USA 2014
Regie: Alexandre O. Philippe
Drehbuch: Chad Herschberger, Alexandre O. Philippe
Zusatzmaterial: keins
Vertrieb: WVG Medien GmbH

Copyright 2014 by Volker Schönenberger
Packshot: © 2014 WVG Medien GmbH

 

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