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Sharktopus vs Pteracuda – Kampf der Urzeitgiganten: Roger Corman macht Asylum Konkurrenz

22 Nov

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Sharktopus vs Pteracuda

Von Volker Schönenberger

Horror-Action // Was zum Teufel hat Conan O’Brien in „Sharktopus vs Pteracuda“ verschlagen? Und dann noch in einem solch aberwitzigen Cameo-Auftritt: Der US-Late-Night-Talker spielt sich selbst als affektierten Schnösel am Strand, der einen Tentakel des Sharktopus rektal ein- und oral ausgeführt bekommt, wenn Ihr versteht, was ich meine. Anschließend köpft ihn das liebe Tier – eine beliebte Tötungsmethode in diesem Film –, woraufhin ein paar Sportler O’Briens Kopf kurzerhand beim Beachvolleyball einsetzen. Seltsam? Aber so steht es geschrieben …

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Wie niedlich! Dich behalte ich

Die Handlung geht von Anfang an in die Vollen: Rückblickend sehen wir einige Attacken aus „Sharktopus“ nebst anschließender Bezwingung der Kreatur. Ihre Überreste werden ins Meer gespült, darunter allerdings auch ein Nachwuchs-Exemplar. Die Meeresbiologin Lorena Christmas (Katie Savoy) zieht es im Marine-Aquarium ihres Onkels auf – wie man das eben so macht mit einer zu Militärzwecken herangezüchteten Kreatur, die halb Haifisch, halb Oktopus ist.

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Dem Talker noch ein Trulala

Doch eine weitere biologische Waffe ist bereits entwickelt worden: der Pteracuda, eine Kreuzung aus Flugsaurier und Barracuda. Ihr Schöpfer Dr. Rico Symes (Robert Carradine) verliert aber schon bei der ersten Freiluftprobe die Kontrolle über das Wesen. Eine ominöse Terrororganisation hat dabei ihre Hände im Spiel. Klar ist: Wenn Sharktopus und Pteracuda aufeinandertreffen, sind Menschen nur appetitlicher Beifang.

Dinocroc, Piranhaconda – und nun das!

Roger Corman! Ganz recht, der Roger Corman, der sich als Produzent schon so lange im Genrefilm tummelt und uns so unvergessliche Horror-Sahnestücke wie „Die Verfluchten“, „Das Pendel des Todes“ und „Die Maske des Roten Todes“ – alle mit Vincent Price – beschert hat. Gefräßigen Wassertieren wandte er sich bereits 1978 mit „Piranhas“ von Regisseur Joe Dante zu. Dass Corman so nachdrücklich der Trash-Produktionsfirma „The Asylum“ Konkurrenz macht, hatte ich bislang gar nicht wahrgenommen, aber Titel wie „Dinocroc“, „Dinoshark“, „Dinocroc vs Supergator“ und „Piranhaconda“ aus seiner jüngeren Filmografie sprechen eine deutliche Sprache.

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Ein aufrechter Held ist auch dabei

Wie bei den „The Asylum“-Produktionen „Sharknado“, „Sharknado 2 – The Second One“, „Sharknado 3 – Oh Hell No! “ und wie sie alle heißen sind auch „Sharktopus“ und „Sharktopus vs Pteracuda“ nicht mit herkömmlichen filmischen Maßstäben zu messen. Es ist eben klar umrissener Tierhorror-Trash in genau diesen Grenzen. Der Fan weiß exakt, was er bekommt, der Verächter ahnt vage, was ihm entgeht. Der Sharktopus ist einfach zum Liebhaben, überaus unterhaltsam und qualitativ in den oberen Regionen dieser gar sonderbaren Filmgattung anzusiedeln.

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Die Schöne und das Biest

Getreu der Devise „Wo das ist, gibt’s noch viel mehr“ hat Produzent Roger Corman nach „Sharktopus vs Pteracuda“ zügig eine weitere Fortsetzung nachgelegt: „Sharktopus vs Whalewolf“ wartet immerhin mit Casper Van Dien („Starship Troopers“), Catherine Oxenberg („Der Denver-Clan“) und Iggy Pop auf – was auch immer den Godfather of Punk in diesen Film verschlagen haben mag. Vielleicht dachte er sich: „Was Conan O’Brien kann, kann ich schon lange.“ Noch interessanter als Iggy Pops Gedankengänge ist zweifellos die Frage, wie man einen Wal mit einem Wolf kreuzt. Aber will man die Antwort wirklich wissen? Wir werden es früh genug gewahr werden. Einstweilen möge ein Trailer Genüge tun – und eine liebevolle Zusammenstellung mit dem Titel „Every Sharktopus Death 2010–2015“. Einen Trailer von „Sharktopus vs Pteracuda“ gibt’s natürlich auch.

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Sharktopus vs Pteracuda

Alle bei „Die Nacht der lebenden Texte“ berücksichtigten Filme von Roger Corman – Regiearbeiten wie Produktionen – haben wir in unserer Rubrik Regisseure aufgelistet.

Veröffentlichung: 20. November 2015 als Blu-ray 3D (inkl. 2D-Version), Blu-ray und DVD

Länge: 84 Min. (Blu-ray), 80 Min. (DVD)
Altersfreigabe: FSK 16
Sprachfassungen: Deutsch, Englisch
Untertitel: keine
Originaltitel: Sharktopus vs Pteracuda
USA 2014
Regie: Kevin O’Neill
Drehbuch: Matt Yamashita
Besetzung: Robert Carradine, Mario Ceara, Akari Endo, Tony Evangelista, Mario Arturo Hernández, Rib Hillis, Alan Nadal Piantini, Conan O’Brien, Katie Savoy
Zusatzmaterial: Originaltrailer, Trailer zu „Blood Lake“ & „Mega Rats“
Vertrieb: Edel Germany GmbH

Copyright 2015 by Volker Schönenberger
Fotos & Packshot: © 2015 Edel Germany GmbH

 
 

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Eine Antwort zu “Sharktopus vs Pteracuda – Kampf der Urzeitgiganten: Roger Corman macht Asylum Konkurrenz

  1. Kay Sokolowsky

    2015/11/22 at 12:26

    Vergnügliche Rezension – danke dafür! Hübsch auch diese Zeile im Abspann: „Sharktopus vs. Pteracuda – A Love Story“. Von Liebesgeschichten unter Genmonstern kriege ich ja nie genug.

     

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